Christoph Gröpl

Christoph Gröpl

Christoph Gröpl (* 1966 in Erlangen) ist ein deutscher Rechtswissenschaftler.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Von 1986 bis 1991 studierte Gröpl Rechtswissenschaft mit wirtschaftswissenschaftlicher Zusatzausbildung an den Universitäten Bayreuth, Genf (Schweiz) und München. 1987 wurde er Mitglied der katholischen Studentenverbindung K.D.St.V. Langobardia München zu Bayreuth im CV. Nach der ersten Staatsprüfung absolvierte er seinen juristischen Vorbereitungsdienst in Regensburg, an der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften in Speyer und an der London School of Economics and Political Science. Währenddessen wurde er bei Peter Lerche (Universität München) mit einer Dissertation über das Recht der deutschen Nachrichtendienste promoviert. Im Anschluss an die zweite juristische Staatsprüfung arbeitete Gröpl 1994/1995 als Wissenschaftlicher Assistent an der Universität Würzburg und wechselte 1996 als Referent an das Bayerische Staatsministerium der Finanzen. Als Preisträger des Bayerischen Habilitationsförderpreises schrieb er 1998/1999 bei Udo Steiner, Richter des Bundesverfassungsgerichts, seine Habilitationsschrift zum Thema „Haushaltsrecht und Reform“. Im Jahr 2000 verlieh ihm die Juristische Fakultät der Universität Regensburg die Venia legendi für die Fächer „Staats- und Verwaltungsrecht, insbesondere Finanz- und Steuerrecht, sowie Verwaltungslehre“. Nach Lehrstuhlvertretungen in Erlangen und Heidelberg wurde Gröpl 2003 zum Universitätsprofessor an der Universität des Saarlandes ernannt und hat seitdem dort den Lehrstuhl für Staats- und Verwaltungsrecht inne.

Forschungsschwerpunkte

Wissenschaftlich widmet sich Gröpl insbesondere ausgewählten Fragen des Finanzrechts (vor allem Haushalts- und Steuerrecht), des saarländischen Landesrechts, des Presse- und Rundfunkrechts sowie sonstigen Bereichen des Staats- und Verwaltungsrechts.

Projekte

  • Seit September 2003 betreut Gröpl die Arbeitsstelle Medienrecht, deren Aufgabe darin besteht, Studium und Forschung auf dem Gebiet des deutschen Medienrechts zu fördern.
  • In einem Gemeinschaftsprojekt mit der Staatskanzlei des Saarlandes wurden die Jahrgänge 1947 bis 1998 des Amtsblattes des Saarlandes digitalisiert; seit 2007 sind sie kostenlos im Internet abrufbar.
  • Seit dem 15. September 2010 ist das Projekt Öffentliches Recht Online zugänglich, ein Lernportal für das Gebiet des deutschen öffentlichen Rechts, das von wissenschaftlichen Mitarbeitern und studentischen Hilfskräften des Lehrstuhls für Staats- und Verwaltungsrecht von Prof. Dr. Gröpl betreut wird. Es richtet sich vornehmlich an Studentinnen und Studenten der Rechtswissenschaft und bietet ihnen die Möglichkeit, den Lernstoff durch die gezielte Beantwortung von Fragen und das Bearbeiten kleiner Fälle zu wiederholen und zu vertiefen. Hierzu stehen den Nutzern momentan rund 2000 Fragen und Fälle zur Verfügung.

Veröffentlichungen (Auszug)

  • Die Nachrichtendienste im Regelwerk der deutschen Sicherheitsverwaltung. Legitimation, Organisation und Abgrenzungsfragen. Duncker & Humblot Verlagsbuchhandlung, Schriften zum öffentlichen Recht, Bd. 646, Berlin 1993.
  • Haushaltsrecht und Reform. Dogmatik und Möglichkeiten der Fortentwicklung der Haushaltswirtschaft durch Flexibilisierung, Dezentralisierung, Budgetierung, Ökonomisierung und Fremdfinanzierung, Verlag J.C.B. Mohr (P. Siebeck), Jus Publicum, Bd. 67, Tübingen 2001.
  • Zur verfassungsrechtlichen Problematik globaler Minderausgaben, in: Karl-Bräuer-Institut des Bundes der Steuerzahler, Heft 98 (2005).
  • Transparenz im Haushaltsrecht – Herleitung, Verwurzelung, Gefährdungen, Abhilfe, Vortrag vor dem Korea Legislation Research Institute in Seoul, zugl. in: Saarbrücker Online-Bibliothek (2006).
  • Kommentierungen der Art. 110 bis 113 GG (Haushaltsverfassungsrecht), in: Dolzer/Vogel/Graßhof, Bonner Kommentar zum Grundgesetz (2001–2003).
  • Kommentierung des § 8 EStG (Einnahmen), in: Kirchhof/Söhn/Mellinghoff, Kommentar zum Einkommensteuergesetz (2006).
  • GEZetert, GEZankt, GEZwungen: Rundfunkfinanzierung zwischen Anstaltsautonomie und politischer Einflussnahme, in: Die Öffentliche Verwaltung (DÖV) 2006, S. 105–112.
  • Kommentierungen der Art. 89 und 90 GG (Verwaltung der Bundeswasserstraßen und Bundesfernstraßen), in: Maunz/Dürig u.a., Kommentar zum Grundgesetz (2007).
  • Kommentierungen der Art. 59a-64, 98, 102-104 SVerf, in: Mitglieder des Verfassungsgerichtshofes des Saarlandes (Hrsg.), Verfassung des Saarlandes, Kommentar, Saarbrücken, 2009. Onlineversion
  • Staatsrecht I. Staatsgrundlagen, Staatsorganisation. Mit Einführung in das juristische Lernen. Verlag C. H. Beck, München 2008 (Lernbücher Jura), ISBN 340658196X.
  • Landesrecht Saarland. Studienbuch: Verfassungsrecht, Allgemeines Verwaltungsrecht und Verwaltungsprozessrecht, Kommunalrecht, Polizeirecht, öffentliches Baurecht, Medienrecht [Mitautoren: Annette Guckelberger, Jürgen Wohlfarth], Nomos Verlag, Baden-Baden 2009, ISBN 3832943994.

Weblinks


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