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Uelleben Stadt GothaKoordinaten: 50° 55′ N, 10° 42′ O50.91333333333310.702777777778320Koordinaten: 50° 54′ 48″ N, 10° 42′ 10″ O Höhe: 320 m ü. NN Fläche: 7,37 km² Einwohner: 794 (31. Dez. 2004) Eingemeindung: 9. Apr. 1994 Eingemeindet nach: Gotha Postleitzahl: 99867 Vorwahl: 03621 Uelleben ist ein Stadtteil von Gotha in Thüringen.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Der Ort liegt etwa vier Kilometer südlich vom Zentrum der Kernstadt Gotha zwischen dem Boxberg und dem Seeberg. Die Gemarkung hat eine Größe von 737 Hektar, davon entfallen 12,8 ha auf Gebäude- und Freifläche und 591 ha landwirtschaftliche Nutzfläche.[1]
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung Uellebens ist für das Jahr 874 belegt.[2] Der Ort gelangte im 13. Jahrhundert in den Besitz von Kloster Georgenthal, das sich etwa 10 Kilometer (Luftlinie) südsüdwestlich von Uelleben befindet. Im Ort befand sich bis zur Aufhebung des Klosters im 16. Jahrhundert neben dem Rittergut auch ein klostereigener Wirtschaftshof - eine Grangie. Der relativ fruchtbare Boden wurde auch zum Anbau von Flachs und Waid genutzt. Erst 1830 wurde Uelleben dem Amt Gotha unterstellt. Der Stadtteil liegt an der Coburger Straße (auch Nürnberger Straße), eine mittelalterliche Handelsstraße, die von Gotha über Uelleben, Emleben, Herrenhof, zum Oberhofer Pass und weiter über Zella-Mehlis, Suhl und Hildburghausen nach Coburg führte, es war die Hauptverbindungsstraße der beiden Residenzorte des Herzogtums Sachsen-Coburg und Gotha.
Nach 1945 strömten Umsiedler und Vertriebene entlang der Autobahntrasse gen Westen. Ein Teil blieb in der Region Gotha und wurde sesshaft. Nach der Enteignung der Gutsbesitzer gründete sich um 1960 die LPG (sie wurde 1990 aufgelöst). Der kleinere Nachbarort Boilstädt war von 1953 bis 1990 als Ortsteil nach Uelleben eingemeindet. Von 1990 bis 1994 war Uelleben eigenständige Gemeinde.[1]
Sehenswürdigkeiten
In der Boilstädter Straße befindet sich die Hofanlage eines Rittergutes, das dem verdienstvollen Dr. phil. Ewald Troch (1879-1952) gehörte[3]. Der Gebäudekomplex steht unter Denkmalschutz, wie auch die benachbarte Kirche St.-Johannis-Kirche - eine um 1640 erneuerte Dorfkirche mit Chorturm und Doppelempore. An die historische Ortslage schließen sich im Norden und Süden zwei Wohnsiedlungen ("Hinter dem Teichdamm" und "Schulweg") an, die in den 1990er Jahren angelegt wurden.[1] In der Boilstädter Straße befindet sich das Tierheim Arche Noha des Landkreises Gotha.
Verkehr
Man erreicht Uelleben von Gotha kommend über die Landesstraße 2146. Südlich der Ortslage verläuft die Bundesautobahn 4, die nächstgelegene Auffahrt befindet sich im Nachbarort Emleben.
Naturschutzgebiete
Am südlichen Rand der Gemarkung befindet sich das Birkigt, eine Gehölzfläche und Teil des Boxberg-Geländes. Nahebei liegt ebenfalls jenseits der Autobahn das vier Hektar umfassende Flächennaturdenkmal "Uelleber Ried" als eines der größten verschilften Sumpfgebiete des Landkreises Gotha. Schutzziel ist der Erhalt und die Förderung eines wertvollen Feuchtlebensraumes mit einer artenreichen Sumpf- und Wasservogelwelt. 1998 wurde hierzu von der Kreisverwaltung ein Pflege- und Entwicklungsplan erarbeitet.
Einzelnachweise
- ↑ a b c Flächennutzungsplan der Stadt Gotha (Textteil). In: Stadt Gotha Flächennutzungsplan (2006). Abgerufen am 1. Juni 2011.
- ↑ Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer - Ein Handbuch. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2010, ISBN 978-3-86777-202-0.
- ↑ Stadtarchiv Gotha und www.wissensguru.de
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