- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Graz
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Universitätsbibliothek der Technischen Universität Graz Bibliothekstyp Universitätsbibliothek Ort Graz Bibliothekssigel AT-UBTUG-HB Website http://www.ub.tugraz.at/ Die Universitätsbibliothek der Technischen Universität Graz ist als Serviceeinrichtung der Technischen Universität Graz für die umfassende Literatur- und Informationsversorgung in Lehre und Forschung zuständig. Als gesellschaftliche Zielsetzung verfolgt sie die Bewahrung des kulturellen Erbes im technischen und naturwissenschaftlichen Bereich. Die Bibliothek verfügt über vier Standorte: Hauptbibliothek, Fachbibliothek Inffeld, Fachbibliothek für Chemie, Fachbibliothek für Geodäsie & Mathematik und über rund 80 Institutsaufstellungen. Ihre Dienstleistungen richten sich in erster Linie an Studierende und Forschende der Universität, sie ist aber auch öffentlich zugänglich.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Bibliothek der Technischen Universität Graz existiert seit dem Jahr 1889 als eigene Einrichtung. Davor war sie Teil der Bibliothek am Joanneum, des von Erzherzog Johann gegründeten "National-Musäums" für Innerösterreich. Diese Bibliothek wurde im Jahr 1812, ein Jahr nach der Gründung des Joanneums, eröffnet. Am Joanneum wurden von Beginn an Vorlesungen zu Mineralogie, Physik, Chemie, Botanik gehalten. 1865 entstand die Technische Hochschule am Joanneum. Seit dem Jahr 1875 gab es eine eigene Jahresdotation für die technische Literatur in der Landesbibliothek. Diese Literatursammlung blieb aber unter einem gemeinsamen Dach mit der Landesbibliothek. Da die Bücher und Zeitschriften, die mit dieser Dotation erworben worden waren, getrennt verwaltet wurden, bedeutete dies eigentlich den Anfang der Hochschulbibliothek. Mit der Fertigstellung des Hauptgebäudes der damaligen Technischen Hochschule in der Rechbauerstraße wurde 1888 ein Teil der technischen Bücher- und Zeitschriftensammlung der Joanneumsbibliothek an die Hochschule übergeben. Die Bibliothek erhielt eigene Räumlichkeiten im ersten Stock des Hauptgebäudes, und somit vollzog sich die endgültige Trennung von der Joanneumsbibliothek.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde vom ersten Leiter der Bibliothek der Technischen Hochschule, Emil Ertl, der Platzmangel in der Bibliothek beklagt. Während der kommenden Jahrzehnte konnten aber immer nur provisorische Lösungen erreicht werden, wie die Adaptierung von Räumen, die an die Bibliothek angrenzten. Erst im Jahr 1975 bezog die Bibliothek einen selbständigen Bibliotheksbau in der Technikerstraße 4, wo sie sich auch heute noch befindet. Platzmangel begleitete die Bibliothek viele Jahre. Eine Sanierung des Gebäudes 2008 wurde dazu genützt, 4 Magazinsetagen in Freihandbereiche umzuwandeln und für die Studierenden zu öffnen.
Jüngste Entwicklungen
In Österreich zeichnet die Bibliothek die frühe Einführung der EDV in der Erfassung des Bestandes und der Bibliotheksstatistik aus. Die Initiativen des Bibliotheksdirektors, Karl F. Stock, sich moderner Technologien zu bedienen, wurden im technischen Umfeld der Hochschule angenommen. 1976 gab es ein Zuwachsverzeichnis auf einem Großrechner der Firma Sperry-UNIVAC. Des Weiteren erfolgte zur Mitte der 1980er Jahre die Entwicklung eines EDV-Konzeptes für die Bibliothek, das einen automatisierten Geschäftsgang, den Ausbau eines lokalen Netzes an der Bibliothek sowie Möglichkeiten für Schnittstellen zu anderen Systemen vorsah. Einen Online-Katalog gibt es seit dem Jahr 1986. Da der Bestand bis in die 1970er Jahre zurück in maschinenlesbarer Form vorhanden war, enthielt der Online-Katalog von Beginn an rund 70.000 Titel.
Die RFID-Technologie hielt bereits im Jahr 2005 Einzug in die Bibliothek der Technischen Universität Graz. Sie war somit die erste Universitätsbibliothek in Österreich, die RFID einführte. Dadurch konnte eine Serviceverbesserung im Entlehnbereich (Selbstverbucher) erzielt werden.
Aufgaben und Ziele
Die Universitätsbibliothek versteht sich als bibliographisches Informations- und Kompetenzzentrum der Technischen Universität Graz und ist bestrebt, die jeweils neuesten Methoden und Technologien einzusetzen, um ihre Ziele bestmöglich zu erreichen. Zu den Zielen zählen
- das Optimieren des Zugangs zu wissenschaftlicher Information und Literatur durch technische und organisatorische Maßnahmen,
- das Dokumentieren, Zugänglichmachen und Archivieren von Forschungsergebnissen der eigenen Universität
- Erstellen eigener e-Ressourcen sowie
- Fördern der Informationskompetenz der Universitätsangehörigen.
Des Weiteren definiert sich die Bibliothek als Lieferantin von bibliothekarischem und bibliographischem Know-how an der Universität und positioniert sich durch den Einsatz von neuen Technologien und die Bereitstellung von neuen Dienstleistungen, wie bibliometrischen Analysen, in Österreich als innovative Bibliothek.
Bestand und Sammelgebiete
Elektronische sowie gedruckte Medien aus dem technischen und naturwissenschaftlichen Bereich bilden den Bestand der Bibliothek. Die Literaturauswahl wird durch den Lehr- und Forschungsbetrieb der Universität bestimmt. Besonderes Augenmerk liegt auf den elektronischen Ressourcen, die allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Studierenden der Universität zur Verfügung gestellt werden.
Ihre Sammelschwerpunkte hat die Bibliothek in folgenden Bereichen:
- Architektur
- Bauingenieurwissenschaften
- Maschinenbau und Wirtschaftswissenschaften
- Elektrotechnik und Informationstechnik
- Technische Mathematik und Technische Physik
- Technische Chemie, Verfahrenstechnik und Biotechnologie
- Informatik
Kooperationen
Durch die Beteiligung an nationalen und internationalen Netzwerken erwirkt die Bibliothek ein breiteres Service- und Literaturangebot für ihre Benutzer und Benutzerinnen. So ist die Bibliothek seit 2000 Mitglied des Österreichischen Bibliothekenverbundes, Gründungsmitglied der Kooperation E-Medien Österreich, und sie beteiligt sich an der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek (EZB). Die Bibliothek nimmt zudem am nationalen und internationalen Fernleihe-verkehr teil.
Spezialaufgaben
Die Bibliothek erfüllt, über die oben genannten Aufgaben hinaus, weitere Funktionen innerhalb der Universität. Die Bibliothek unterstützt die wissenschaftliche Publikationstätigkeit der Universität in Form eines eigenen Verlages. Der Verlag fördert junge Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen der Universität und wirbt für sein Angebot auf internationalen Messen und wissenschaftlichen Veranstaltungen. Die Veröffentlichungsdatenbank der Universität, in der alle wissenschaftlichen Publikationen von Universitätsangehörigen verzeichnet werden, wurde gemeinsam mit dem Zentralen Informatikdienst der Technischen Universität Graz konzipiert und wird von der Bibliothek betreut (u.a. Wartung der Normlisten für Zeitschriftennamen und Konferenznamen).
Literatur
- Gunther Cink, Gerhard Moderitz, Franz Weissofner: Universitätsbibliothek der Technischen Universität. In: Handbuch der historischen Buchbestände in Österreich, Bd. 4, Hildesheim: Olms-Weidmann, 1997, S. 51-55.
- Manfred Hödl: Von der Lochkarte zum Online-Informationssystem – ein österreichischer Weg?
- Gabriela Radwan: Erste Universitätsbibliothek mit RFID-Technologie. In: TUG-Print-News. Ausg. 15, H. 2 (2005), S. 8.
- Karl Stock: Die Universitätsbibliothek der Technischen Universität Graz. In: Technische Universität Graz, Erzherzog-Johann-Universität – Geschichte, Lehr- und Forschungstätigkeit, Graz: 1982/83, S. 31-32.
- Ernst Stranzinger: Geschichte der Universitätsbibliothek der Technischen Universität Graz: 1875-1975. In: Biblos. Jg. 30, H. 4 (1981), S. 302-329.
- Ernst Stranzinger: Geschichte der Universitätsbibliothek der Technischen Universität Graz: 1875-1975 – Fortsetzung und Schluß. In: Biblos. Jg. 31, H. 1 (1982), S. 12-56.
- Manfred Weixler: Die Universitätsbibliothek der Technischen Universität Graz (Dissertation). Graz: Technische Universität, 1983.
Weblinks
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