Valentin Friderici

Valentin Friderici

Valentin Friderici auch: Friedrich, Friederici (* 28. April 1630 in Schmalkalden; † 28. April 1702 in Leipzig) war ein deutscher Philologe, Ethnologe und evangelischer Theologe.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Friderici stammte aus ärmlichen Verhältnissen. Ursprünglich hatte er den Beruf eines Messerschmiedes erlernt. Durch Förderer wurde ihm im Dreißigjährigen Krieg 1645 ein Studium an der Universität Leipzig ermöglicht. Von finanziellen Engpässen begleitet, erwarb er sich erst 1653 in Leipzig den akademischen Grad eines Magisters der Philosophie. Nachdem er sich einige Zeit durch private Vorlesungen und der Herausgabe von Schriften seinen Lebensunterhalt gesichert hatte, wurde er 1664 zum Assessor (respektive Adjunkt) der philosophischen Fakultät ernannt.

Er erlangte eine Stellung als Kollegiat am großen Fürstenkollegium und war 1666 als Baccalaureat an die theologische Fakultät aufgenommen worden. Während dieser Zeit widmete er sich den unterschiedlichsten philosophischen Themen. So verfasste er Schriften zur Ethik, zur Musik und zu theologischen Themen. Als Sechzigjähriger wurde Friderici schließlich 1692 zum Professor der hebräischen Sprache ernannt. Seine Neigung zu theologischen Themen untermauerte er, als er 1698 als er das Lizentiat der Theologie erwarb. Auch hatte sich Friderici an den organisatorischen Aufgaben der Leipziger Hochschule beteiligt. So war er fünf Mal Dekan der philosophischen Fakultät und im Sommersemester 1700 Rektor der Alma Mater.

Der unverheiratete Friderici vermachte sein Vermögen der Stadt und der Universität Leipzig. So hinterließ er der Leipziger Ratschule einige Bücher. Durch ihn erhielt die fränkische Nation einen Freitisch (Stipendium) und auch die Witwenkasse der Hochschule erhielt Zuwendungen (Versicherung für hinterbliebene Witwen von Hochschullehrern). Friderici wurde ursprünglich in der Leipziger Paulinerkirche beerdigt[1]. Sein Grabstein befindet sich heute in einer Vitrine die sich im Leipziger Haupthochschulgebäude in der Grimmaischen Straße[2].

Literatur

  • Friderici, Valentin. In: Zedlers Universal-Lexicon, Band 9, Leipzig 1735, Spalte 1913.
  • Christian Gottlieb Jöcher: Compendiöses Gelehrten-Lexicon: darinne die Gelehrten aller Stände so wohl …. Johann Friedrich Gelditsch jr., Leipzig 1733, Bd. 1, Sp. 1156
  • Hermann Mendel, August Reissmann: Musikalisches Conversations-Lexikon: Eine Encyklopädie der gesammten musikalalischen Wissenschaften. Verlag Robert Oppenheim, Berlin, 1874, Bd. 4, S. 61

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Liste der Gräber der Paulinerkirche
  2. Ansicht

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Friderici — ist der Familienname folgender Personen: Christoph Konrad Friderici (1726–1769), deutscher Jurist Daniel Friderici (1584−1638), deutscher Kantor, Kapellmeister und Komponist Erich Friderici (1885−1964), deutscher General, im Zweiten Weltkrieg… …   Deutsch Wikipedia

  • Daniel Friderici — (* 1584 in Kleineichstädt (heute zu Querfurt); † 23. September 1638 in Rostock) war ein deutscher Kantor, Kapellmeister und Komponist. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Werke 2.1 Geistliche Werke …   Deutsch Wikipedia

  • Johannes Cyprian — (auch: Johann Cyprianus; * 24. Oktober 1642 in Rawitsch; † 12. März 1723 in Leipzig) war ein polnischer Physiker und lutherischer Theologe. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Werke (Auswahl) …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Rektoren der Universität Leipzig — Siegel der Universität Leipzig: SIGILLUM UNIVERSITATIS STUDII LIPSIENSIS Die Rektoren der Universität Leipzig wurden in der Regel semesterweise gewählt. Das Sommersemester (nachfolgend SS bezeichnet) begann im Regelfall am 23. April und das… …   Deutsch Wikipedia

  • Adam Rechenberg — (* 7. September 1642 in Leubsdorf (Sachsen); † 22. Oktober 1721 in Leipzig) war ein lutherischer Theologe. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Fri — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste des ammestres de Strasbourg — La liste des ammestres de Strasbourg, établie par Gabriel Képéklian, regroupe l ensemble des ammestres de l administration strasbourgeoise de 1349 à 1789. Sommaire 1 Classement par siècle 1.1 XIVe siècle 1.2 XVe siècle …   Wikipédia en Français

  • Liste der Biografien/Bra — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • St. Marien (Rostock) — Die Marienkirche mit dem südlichen Querhaus (links) und dem Chor. Die Marienkirche ist die Hauptkirche Rostocks und ein Hauptwerk der norddeutschen Backsteingotik. 1232 wurde eine frühgotische Vorgängerkirche erstmals urkundlich erwähnt, der Bau… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Barockkomponisten — Dieser Artikel versteht sich als Ergänzung des Artikels Barockmusik und stellt eine Auswahl von Komponisten des Barock dar. Eine weitere, alphabetisch geordnete Liste befindet sich unter Kategorie:Komponist (Barock). Inhaltsverzeichnis 1… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”