Valentin Taifun

Valentin Taifun
Valentin Taifun
Motorsegler Taifun 17 mirrored.JPG
Typ: Reisemotorsegler
Entwurfsland: Deutschland BundesrepublikBundesrepublik Deutschland Bundesrepublik Deutschland
Hersteller: Valentin
Erstflug: Februar 1981 [1]
Indienststellung: 1981
Produktionszeit: 1981 bis 1990 [2]
Stückzahl: 136 [2]

Die Valentin Taifun ist ein Reisemotorsegler des deutschen Herstellers Valentin GmbH. Im Produktionszeitraum von 1981 bis 1990 wurden insgesamt 136 Exemplare hergestellt.

Inhaltsverzeichnis

Konstruktion

Die Taifun gehört zur zum Zeitpunkt ihrer Entwicklung neuen Klasse der Motorsegler in Kunststoffbauweise mit nebeneinander angeordneten Sitzen und T-Leitwerk. Im Gegensatz zu ihren direkten Konkurrenten[1] in dieser Klasse – der Hoffmann Dimona, der Grob G 109 und der Scheibe SF 36 – verfügt sie jedoch über ein Einziehfahrwerk. Außerdem können die Tragflächen zur einfacheren Unterbringung im Hangar von einer Person platzsparend nach hinten an den Rumpf angeklappt werden, der Flächenbedarf beträgt dann nur noch etwa 8,5 × 3 Meter.[3] [4]

Die Taifun verfügt sowohl über die bei Segelflugzeugen üblichen Bremsklappen, als auch über (an die Querruder gekoppelte) Wölbklappen. Der Treibstoffvorrat befindet in zwei Tanks in den Tragflächen mit einem Fassungsvermögen von insgesamt 90 Litern. Angetrieben wird die Taifun in der Ursprungsversion ebenso wie die zeitgleich erschienene Grob G 109A von einem Limbach-Flugmotor mit 80 PS.

Versionen

Taifun 17E

Die Taifun wurde ursprünglich in vier Versionen gefertigt:[5] Die Versionen Taifun 17E und Taifun 17S mit einer Spannweite von 17 Metern und die Versionen Taifun 15E und Taifun 15S mit 15 Metern Spannweite. Dabei steht das E für die Standardversion mit vollständig einziehbarem Bugradfahrwerk, das S steht für die Version mit Spornradfahrwerk, wobei das Spornrad nicht einziehbar ist.

In der Ursprungsausführung wurde das Fahrwerk mechanisch per Handkurbel eingefahren, was gewisse Anforderungen an die Fitness des Piloten stellte. Als Antrieb kam ein Limbach L 2000 in Verbindung mit einem Hoffmann-Verstellpropeller mit den drei Stufen Start, Reiseflug und Segelflug zum Einsatz. Die Motorisierung wurde dieser Version wurde von vielen Piloten als nicht ausreichend empfunden, insbesondere weil die Nennleistung von 80 PS nur bei 3400 UPM erreicht wurde, der verwendete Propeller liess jedoch aufgrund seines Durchmessers nur maximal 3200 UPM zu, so standen effektiv nur 68 PS zur Verfügung. Daher wurde unter Federführung des Luftfahrttechnischen Betriebes Korff bei einigen Exemplaren eine Umrüstung auf den später erschienenen Limbach L 2400 mit 90 PS mit anschließender Musterzulassung durchgeführt. Zur Steigerung der Effizienz kam bei diesem Motor ein elektrisch verstellbarer stufenlos regelnder Constant-Speed-Propeller der Firma Mühlbauer zum Einsatz.

Taifun 17E II

Bei dieser überarbeiteten Ausführung wurde ab Werk der 90 PS starke Limbach L2400 wieder in Verbindung mit dem elektrisch geregelten Mühlbauer Constant-Speed-Propeller eingesetzt. Mit dem elektrisch einziehbaren Fahrwerk wurde ein weiterer Kritikpunkt beseitigt. Um Gewicht zu sparen wurde bei dieser Version der Hebel für die Bremsklappen in die Mittelkonsole verlegt, während es vorher je einen Hebel für Pilot und Copilot gab.

Taifun 12E und 11S

Die Taifun 12 E[6] war eine Variante mit einer verkürzten Spannweite von 12 Metern. Der Erstflug dieser Version erfolgte 1985. Auf der Basis der Taifun 12S wurde 1988 der Viersitzer Taifun 11S entwickelt.[7]

Technische Daten

Kenngröße Daten Taifun 17E [8] Daten Taifun 17E II [8]
Länge 7,9 m
Höhe 2,3 m
Spannweite 17,0 m
Flügelfläche 17,6 m²
Flügestreckung 16,4
Tragflächenprofil Wortmann FX-67-K-170/17
Max. Flächenbelastung 46,6 kg/m²
Leermasse 580 kg
Max. Abflugmasse 820 kg
Max. Geschwindigkeit bei ruhigem Wetter 245 km/h
Max. Geschwindigkeit bei böigem Wetter 185 km/h
Reisegeschwindigkeit 205 km/h
Reichweite 1150 km 1050 km
geringstes Sinken 1,15 m/s bei 95 km/h
besten Gleiten 1 : 28,6 bei 110 km/h
Klappenstellungen 30°, 15°, 8°, 0°, -8°
Triebwerk Limbach L 2000 Limbach L 2400
Leistung 80 PS 90 PS

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b Taifun motorglider airborne in: FLIGHT international 18 april 1981, S. 1112 (online verfügbar, Abgerufen am 7. März 2010)
  2. a b Erklärungstafel zum Ausstellungsstück in der Flugwerft Schleißheim (online-Version, Abgerufen am 7. März 2010)
  3. Taifun riding the wind in: FLIGHT international 13 april 1985, S. 18–21 (online verfügbar
  4. Siehe auch Foto auf der Beschreibungsseite der Flugwerft Schleißheim
  5. Taifun – Motorsegler mit Einziehfahrwerk (Informationsbroschüre des Herstellers Valentin
  6. Farnborough hosts 35 new types in: FLIGHT international 5 july 1986, S. 3 (online verfügbar, Abgerufen am 7. März 2010)
  7. Valentin Flugzeugbau GmbH bei aviastar.org, abgerufen am 7. März 2010
  8. a b Flughandbuch TAIFUN 17E Ausgabe April 1983

Weblinks

 Commons: Valentin Taifun – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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