- Valerià Weyler i Nicolau
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Valerià Weyler i Nicolau (* 17. September 1838 in Palma de Mallorca in Spanien; † 20. Oktober 1930 in Madrid) war ein spanischer General und Gouverneur.
Weyler wurde als Sohn einer spanischen Mutter und eines preußischstämmigen Militärarztes geboren. Im Alter von 20 Jahren schloss er die Ausbildung an der Infanterie-Schule von Toledo ab und begann seine Karriere als Leutnant. Er diente von 1868 bis 1872 in Kuba, wo er eine Freiwilligeneinheit (Voluntarios) aufbaute. 1878 wurde Weyler General.
Für seine Verdienste bei der Leitung der spanischen Truppen auf den Philippinen ab 1888 erhielt er den Orden La Cruz Grande de Maria Cristina. Während seiner Dienstzeit auf den Philippinen häufte er große Reichtümer an, meist Geschenke von chinesischen Geschäftsleuten.
Nach dem Beginn des kubanischen Unabhängigkeitskrieges 1895 war er von 1896 bis 1897 Generalgouverneur auf Kuba. Im Kampf gegen die Aufständischen ließ er innerhalb kürzester Zeit die Zivilbevölkerung in sogenannten campos de reconcentración (Konzentrationslager) zusammenpferchen, ohne allerdings ihre Versorgung mit Lebensmitteln und Wasser sicherzustellen. Diese Praxis kostete „mehr als 100.000“[1] Todesopfer. Die von ihm angelegten Lager gelten als erster Vorläufer der Konzentrationslager des 20. Jahrhunderts und dienten der britischen Kolonialmacht in Südafrika als Vorbild im Zweiten Burenkrieg.
Weylers brutales Vorgehen sowohl gegen die Aufständischen als auch gegen die Zivilbevölkerung Kubas trug ihm in angelsächsischen Medien den Beinamen „The Butcher“ (Der Schlächter) ein und diente den USA als Vorwand für den Spanisch-Amerikanischen Krieg. Im weiteren Verlauf seiner Karriere bemühte sich Weyler um politische Ämter und war kurzzeitig spanischer Kriegsminister.
Weblinks
Fußnoten
- ↑ Jürgen Osterhammel: Die Verwandlung der Welt. Eine Geschichte des 19. Jahrhunderts. München 2009, S. 699
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