Van Ham Kunstauktionen

Van Ham Kunstauktionen

Van Ham Kunstauktionen ist ein Kunstauktionshaus in Köln, das 1959 von Carola van Ham gegründet wurde.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1959 gründete die Kunsthistorikerin Carola van Ham als erste Auktionatorin Europas in direkter Nähe zum Kölner Dom und dem Museum für Angewandte Kunst das "Kunsthaus am Museum". Schwerpunkt des Hauses waren zu dieser Zeit europäisches Kunstgewerbe und Gemälde. Ihr ehemaliger Kommilitone, der Kunsthistoriker Dr. Werner Stopp, baute die Gemäldeabteilung des Hauses auf, deren Schwerpunkt damals auf Malerei des 19. Jahrhunderts lag, die zu Anfang der 1960er Jahre noch erheblich unterbewertet war.

Markus Eisenbeis

Carola van Ham-Eisenbeis, die 1968 den Kaufmann Hansjörg Eisenbeis heiratete, übergab nach 40-jähriger Tätigkeit die Leitung der Firma an ihren Sohn Markus Eisenbeis. Der heutige persönlich haftende Gesellschafter absolvierte im Bankhaus Sal. Oppenheim eine Bankausbildung und studierte Kunstgeschichte, klassische Archäologie und Betriebswirtschaftslehre in Bonn und London. Abgerundet wurden die Lehr- und Studienjahre in internationalen Auktionshäusern wie Christie’s in London und Picard in Paris. Heute ist Markus Eisenbeis von der Industrie- und Handelskammer zu Köln öffentlich bestellter und vereidigter Versteigerer für Kunst und Antiquitäten und Vizepräsident des Bundesverbands Dt. Kunstversteigerer e.V..

Der neue Standort im Stadtteil Bayenthal

1999 zog das Auktionshaus von der Kölner Innenstadt in den Kölner Stadtteil Bayenthal. Die neuen Räumlichkeiten zeichnen sich durch einen größeren Auktionssaal aus. Zeitgleich zum Umzug wurde auch der Name des Unternehmens geändert: Das "Kunsthaus am Museum, Carola van Ham" firmiert seit Herbst 1999 unter "Van Ham Kunstauktionen".

Van Ham Kunstauktionen heute

Heute gehört Van Ham zusammen mit Kunstauktionshäusern wie Lempertz oder der Villa Grisebach zu den führenden Auktionshäusern in Deutschland und hat einen weiteren Schwerpunkt auf moderne und zeitgenössische Kunst. Der Durchbruch gelang 2001, als das Gemälde Der Zahnarzt von Gerard Dou in Köln zum Aufruf kam. Die 38,8 x 26,6 cm große Holztafel war 1900 im Amsterdamer Stedelijk Museum ausgestellt und 1923 vom Berliner Kunsthändler Paul Cassirer versteigert worden. Ab 1929 befand sich das Gemälde in einer mittelrheinischen Privatsammlung. Bei Van Ham erzielte Der Zahnarzt ein Ergebnis von 5,7 Millionen DM und war damit das teuerste Gemälde auf einer deutschen Auktion.

Van Ham führt ca. zwölf Auktionen jährlich durch, die sich in die Themen Alte Kunst, Europäisches Kunstgewerbe und Schmuck, Moderne und Zeitgenössische Kunst, Photographie, Teppiche und Dekorative Kunst aufteilen und von illustrierten Katalogen und Vorbesichtigungen begleitet werden. Alle Objekte ab 1.000 Euro lässt Van Ham durch das Art Loss Register, der weltweit größten privaten Datenbank für verlorene und gestohlene Kunst, auf Diebstahl und Beutekunst hin überprüfen, um die einwandfreie Provenienz von Kunstwerken sicherzustellen.

Van Ham verfügt neben seiner Hauptniederlassung in Köln über Repräsentanzen in München, Hamburg, Luxemburg, der Niederlande, Belgien und der Schweiz.

Van Ham Art Publications

Van Ham gründete den Verlag Van Ham Art Publications. Nach voran gegangenen Publikationen, wie das Werkverzeichnis über Fritz Klimsch (1870–1960), erschien 2008 das Werkverzeichnis der Gemälde von Karl Hofer (1878–1955) in drei Bänden.

Literatur

  • Fuchs, Ulrike: Stilvoll und ambitioniert: Der Reiz des Bietens – Das Kunsthaus VAN HAM in Köln, in: ARTPROFIL, Januar 2009
  • Jacob, Eva-Maria: Schöner als Aktien, in: Forum – das MLP-Magazin, März 2009
  • Kobel, Stefan: Ohne Restitutionsquerelen: VAN HAM kann Ernst Ludwig Kirchners Gemälde „Drei Akte im Wald“ ungehindert versteigern, in: Handelsblatt, 13. März 2009
  • Kobel, Stefan: Wo sich solide Preise halten – VAN HAM trotzt dem Preisverfall, in: Handelsblatt, 28. November 2009
  • Koldehoff, Stefan: So geht es auch – Kirchner-Gemälde aus Sammlung Hess wird nun versteigert, in: Süddeutsche Zeitung, 14. Februar 2009
  • Lorch, Cathrin: Die Zeichen stehen auf Expansion, in: FAZ, 15. Dezember 2007
  • Wohlert, Karl Bernhard: Werkverzeichnis Karl Hofer, VAN HAM Art Publications, Köln 2008
  • Der Spiegel: Teilen mit Würde, 18. Mai 2009

Weblinks


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