- Ville (Rheinland)
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Ville Höchster Gipfel Glessener Höhe (209 m ü. NN) Lage Nordrhein-Westfalen, Deutschland Teil der Deutsche Mittelgebirgsschwelle Koordinaten 50° 51′ N, 6° 51′ O50.8538888888896.8458333333333209Koordinaten: 50° 51′ N, 6° 51′ O Typ Halbhorst Besonderheiten Braunkohle, Naturpark Rheinland Die Ville [ˈvɪlə] ist ein Höhenzug in Nordrhein-Westfalen. Sie erstreckt sich zwischen der Eifel im Süden, der Erft im Westen, den Städten Grevenbroich und Pulheim im Norden sowie den Städten Köln, Brühl und Bonn im Osten. Sie ist Teil des Naturparks Rheinland. Der höchste Punkt der Ville ist die Glessener Höhe (ca. 209 m ü. NN[1]).
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Die Ville ist ein geologischer Halbhorst, der beim Einsinken der Kölner Bucht zurückgeblieben ist. Der Ostrand der Ville ist durch die Erosion des Rheins überprägt. Die Bruchlinie zum Swisttal und zur Erft ist deutlicher zu sehen (siehe Geologie der Niederrheinischen Bucht). Die Ville dacht nach Norden zu ab. Sie ist im Kottenforst bis zu 170 m ü. NN hoch. Im Norden verliert sie sich und geht in die Jülicher Börde über. Durch das Aufschütten von Abraum aus dem naheliegenden Braunkohletagebau sind in der nördlichen Ville neue Hochkippen entstanden wie zum Beispiel die Glessener Höhe (ca. 209 m ü. NN). Aus den Restlöchern der Gruben entstanden zahlreiche Seen und Weiher, die Villeseen.
Der Hang der Ville zur Rheinebene hin wird von Frechen oder besser von Hürth-Kendenich aus bis Bonn-Duisdorf das Vorgebirge genannt. Es ist durch intensiven Gemüse- und Obstanbau geprägt. Durch die Leelage zur Ville ist diese Landschaft windgeschützt und durch eine mächtige Lössbedeckung begünstigt.
Galerie
Die typische Villelandschaft im Vorgebirge
Erhebungen
Zu den Erhebungen der Ville gehören − sortiert nach Höhe in Meter (m) über Normalnull (NN)[1]:
- Glessener Höhe (ca. 209 m), Hochkippe bei Bergheim
- Röttgenhöhe (163,2 m), bei Kerpen-Horrem
- Anhöhe (155,4 m), bei Weilerswist
- Wilhelmshöhe (154,9 m), Hochkippe an Grenze Hürth/Frechen
- Anhöhe (138,2 m), Ecke Bertramsjagdweg/Industriestraße, höchste natürliche Erhebung in Hürth-Knapsack
- Wiedenfelder Höhe (133,9 m), bei Bergheim-Niederaußem
Industrielandschaft
Die Ville ist ab Brühl durch den Braunkohleabbau, die Kraftwerke und die energieintensive Chemie im Rheinischen Braunkohlerevier industriell geprägt, die Wälder der südlichen Ville und des Kottenforstes und die rekultivierte Landschaft der mittleren Ville mit ihren Seen dienen den Menschen im Großraum Köln/Bonn aber auch als Naherholungsgebiet. Der Naturpark Rheinland kann für Köln als Dritter Grüngürtel angesehen werden. Ein Teil wird auch sich selbst überlassen und als Naturschutzgebiet mit begrenztem Zugang ausgewiesen. Teile der nördlichen Braunkohlenville ab Hürth wurden auch landwirtschaftlich rekultiviert. Heute gibt es keine Tagebaue mehr im Bereich der Ville.
Einzelnachweise
Literatur
- Elisabeth Zenses: Landschaften zwischen Rhein und Eifel – Der Villerücken. Informationsreihe des Zweckverbandes Naturpark Kottenforst-Ville (Hrsg.) Heft 2, 2002
- Jürgen Bartel, Rainer Zschocke: Die Ville und das Kölner Braunkohlengebiet. In Kölner Bucht und angrenzende Gebiete, Sammlung Geographischer Führer Bd. 6, Berlin/Stuttgart 1972
- Horst Bursch: Herkunft und Bedeutung des Landschaftsnamens „Ville“. In: Weilerswister Heimatblätter, Heft 37, 2009
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