Volland (Adelsgeschlecht)

Volland (Adelsgeschlecht)

Volland, auch Volland von Vollandsegg (Vollandseck), ist der Name eines schwäbischen Adelsgeschlechtes. Das Geschlecht wird das erste Mal 1276 mit einem Abt zu Hirsau erwähnt. Dr. Ambrosius Volland, Kanzler des Herzogs Ulrich von Württemberg und kaiserlicher Rat, wurde am 20. September 1530 von Kaiser Karl V. in den Reichsadel erhoben. Sein Neffe Dr. Michael Volland erhielt 1570 in Speyer den Reichsadel. [1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Gebessertes Wappen am Epitaph für Christoph Volland († 1608), Stallmeister der Königin von Polen, in der Klosterkirche Weißenau.

Die Familie war seit Mitte des 14. Jahrhunderts in der Stadt Markgröningen ansässig und bekleidete die Ämter von Richtern und Vögten. Die Stammreihe beginnt mit Albrecht Volland (1340–1390), Richter und Schulmeister der Lateinschule zu Markgröningen und teilte sich um 1430 in zwei Linien. Heinrich Volland (1390–1467, Vogt und Keller, begründete die Linie in Markgröningen. Sein Enkel Dr. Ambrosius Volland, Kanzler des Herzogs Ulrich von Württemberg und nach 1520 Rat des Fürsterzbischofs von Salzburg, erhielt als juristischer Rat am kaiserlichen Hof am 20. September 1530 auf dem Reichstag zu Augsburg den Reichsadel mit persönlichem Palatinat. Phillip Volland (1472–1537) war Weinhändler in Markgröningen und zog 1514 in den Landtag zu Stuttgart ein. Sein Enkel Dr. Michael Volland war Kammergerichtsprokurator am Reichskammergericht zu Speyer sowie Fiskal-General des Reiches. Am 23. August 1570 erhielt Michael Volland ebenfalls den Reichsadel zu Speyer. [1] [2]

Die zweite Linie wurde durch Erhard Volland († 1433), Bruder des Heinrich Volland, begründet. Ludwig Volland († 1501) war seit 1488 mit Anna von Rinderbach in Schwäbisch Hall verheiratet. 1468 erhält Ludwig Volland einen Wappenbrief von Kaiser Friedrich und lässt sich endgültig in der Reichsstadt Schwäbisch Hall nieder. Die Familie verbreitet sich von dort aus nach Ravensburg und Innsbruck, wo Wolfgang Volland zu Thierburg und Vollandsegg oberster Kämmerer am kaiserlichen Hof gewesen ist. In der Reichsstadt Ravensburg wurde die Familie 1527 in die adelige Gesellschaft „Zum Esel“ aufgenommen. Die Familie erscheint im 16. Jahrhundert zeitweilig auch als Reichsritter im Kanton Neckar-Schwarzwald-Ortenau. Hans Georg Volland von Vollandsegg hatte zudem einen gefreiten Sitz in Kirchheim (Donaukreis). [1]

Hans Phillip Volland von Vollandseck († 1661) ließ sich 1633 auf einem Rittergut in Ostpreussen (Kreis Angerburg) nieder. Seine Tochter Anna Catharina war mit Michael von Mericke auf Sakauten verheiratet. [3]

Johann Volland war während des Dreißigjährigen Krieges schwedischer Kornet im Regiment des Generalmajors von Pfuel und ließ sich nach seinem Abschied 1648 auf einem gut in Livland nieder. Am 30. Juni 1649 erhielt er unter Beweis seiner adligen Herkunft den schwedischen Adel mit dem Prädikat "Volland von der Lande". [4]

Wappen

Das Stammwappen wurde 1468 Ludwig Volland verliehen und zeigt in Gold einen schwarzen Schenkenbecher. Auf dem Helm zwei schwarze (oder goldene) Hörner. [1]

Am 1. September 1530 erhielten Dr. Ambrosius, Wolfgang und Ludwig Volland von König Ferdinand eine Wappenbesserung. Demnach ist das Wappen gevierteilt: In 1. und 4. in Gold ein schwarzer Schenkenbecher, in 2. und 3. in Rot ein silberner Flug. Auf dem gekrönten Helm der Schenkenbecher zwischen zwei in rot-schwarz und schwarz-rot geteilten Flügeln. [1]

Das Wappen des Johann Volland von der Lande ist gespalten in Rot und Schwarz: Vorn ein linksgekehrter silberner Löwe, der mit beiden Pranken das linke der drei Blätter einer aus einem silbernen Herz wachsenden silbernen Tulpe hält. Auf dem Helm ein schwarzer Flug. [4]

Persönlichkeiten

  • Ambrosius Volland (1472–1551), Kanzler des Herzog Ulrich von Württemberg, Berater des Erzbischof Matthias von Salzburg sowie Rat des Kaiser Karl V.
  • Michael Volland, Prokurator am Reichskammergericht zu Speyer und General-Fiskal des Reiches
  • Caspar Volland (1500–1554), Professor des Rechts und Rektor an der Universität Tübingen
  • Christian Wilhelm Volland (1683–1757), königl. großbritannischer und kurfürstl. braunschweig-lüneburgischer Kirchen- und Konsistorialrat, Superintendent und Schulinspektor der Reichsstadt Mühlhausen, Verfasser des Nordhäuser Katechismus
  • Johann Georg Volland (1763–1818), Oberbürgermeister der fürstlichen Haupt- und Residenzstadt Sondershausen

Einzelnachweise

  1. a b c d e Siebmachers Wappenbuch: Ausgestorbener Württembergischer Adel, S. 183–184.
  2. Schwäbisches Geschlechterbuch, Neunter Band, Starke Verlag, 1975, S. 69 ff.
  3. Siebmachers Wappenbuch: Die Wappen des preußischen Adels, Abgestorbener Adel, 1978, Tafel 74.
  4. a b Siebmachers Wappenbuch: Adel der Ostseeprovinzen, S. 237

Weblinks

 Commons: Volland – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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