- Waldemar von Wasielewski
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Waldemar von Wasielewski (* 10. Dezember 1875 in Bonn; † 28. Februar 1959 in Sondershausen) war ein deutscher Schriftsteller mit den Schwerpunkten Okkultismus, Goetheforschung und Musikgeschichte.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Waldemar von Wasielewski wurde am 10. Dezember 1875 als Sohn des Königl. Musikdirektors und Musikhistorikers Wilhelm Joseph von Wasielewski (1822-1896) in Bonn geboren.[1].
Nach dem Studium der Naturwissenschaften, der Literaturgeschichte, Kunstgeschichte und Philosophie an den Universitäten Bonn und Berlin promovierte er 1899 zum Dr. phil. im Fach Botanik. Anschließend habilitierte er sich an der Universität Rostock (Privat-Dozent 1899 bis 1905).
In seiner Tätigkeit als freier Schriftsteller widmete er sich neben musikhistorischen Themen Fragen der Goethe-Forschung[2] und vor allem dem Okkultismus.
1909 wurde bei Piper, München, ein Gedichtband von ihm veröffentlicht.
Seine ersten Begegnungen mit dem Gebiet des Okkultismus sind in das Jahr 1912 zu datieren. Hier ist vornehmlich die Lektüre des Buches The Survival of Man von Sir Oliver Lodge (1851-1940) zu nennen, in dem von Erscheinungen seelischer Übertragung (Telepathie) berichtet wird. In seiner frühesten Veröffentlichung zu diesem Themenkreis Was muss jedermann vom Occultismus wissen (1915) bemühte sich Waldemar von Wasielewski um die wissenschaftliche Aufarbeitung von okkulten Phänomenen.
Im Jahr 1916 heiratete er Maria von Bloedau (1883-1963), deren Fähigkeit seelischer Übertragungen ihn mit veranlasst haben, seine telepathischen Studien zu vertiefen.
Als Konsequenz aus diesem Bedürfnis, okkulte Erscheinungen wissenschaftlich zu deuten oder gar zu belegen, ist von Wasielewskis Hauptwerk Telepathie und Hellsehen zu betrachten. Darin werden mittels streng wissenschaftlicher Versuchsanordnungen, vor allem mit seiner späteren Ehefrau Maria von Bloedau telepathische Fähigkeiten kritisch überprüft. Bestätigt wurden diese vom Arzt und Parapsychologen Rudolf Tischner (1879-1961), der den Experimenten teilweise beiwohnte.[3]
Eine Korrespondenz zwischen Rainer Maria Rilke und Waldemar von Wasielewski erfolgte als Reaktion des Dichters auf die Lektüre von Telepathie und Hellsehen[4] kurz nach der Vollendung seiner Duineser Elegien.
Waldemar von Wasielewski starb am 28. Februar 1959 in Sondershausen.
Werke (Auswahl)
- Theoretische und experimentelle Beiträge zur Kenntnis der Amitose , Leipzig (1902).
- Goethe und die Descendenzlehre , Frankfurt (1903).
- Robert Schumann, Eine Biographie , Leipzig (1906). (Überarbeitete Ausgabe des gleichnamigen Werks von W. J. v. Wasielewski)
- Artur Volkmann, Eine Einführung in sein Werk , München Leipzig (1908).
- Der Regenbogen, Gedichte, Piper München (1909).
- Goethes meteorologische Studien , Leipzig (1910).
- Was muss jedermann vom Occultismus wissen , Leipzig (1915).
- Telepathie und Hellsehen, Versuche und Betrachtungen über ungewöhnliche seelische Fähigkeiten , Halle (1921).
- Einleitung zu Goethes naturwissenschaftlichen Schriften, Zur Farbenlehre in: Goethes Werke , Berlin (1927).
- Die Violine und ihre Meister , Leipzig (1927). (Überarbeitete Ausgabe des gleichnamigen Werks von W. J. v. Wasielewski)
- Goethes Ehe, in: Goethes Ehe in Briefen , Potsdam (1936).
- Remote Viewing, Versuche und Betrachtungen zu Fähigkeiten wie Telepathie und Hellsehen , Leipzig (2006).ISBN 978-3-89094-491-3 (Unveränderte Ausgabe unter neuem Titel von Telepathie und Hellsehen)
Literatur (Auswahl)
- Rudolf Tischner: Über Telepathie und Hellsehen, Experimentaltheoretische Untersuchungen , München (1920)
- Erich H. Müller: Deutsches Musikerlexikon , Dresden (1929)
- Richard Baerwald: Gedankenlesen und Hellsehen , Berlin (1933)
- Alfred Winterstein: Telepathie und Hellsehen im Lichte der modernen Forschung und wissenschaftlichen Kritik , Wien (1948)
- Werner F. Bonin: Lexikon der Parapsychologie und ihrer Grenzgebiete , Bern und München (1976)
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ vgl. Genealogisches Handbuch des Adels: Adelige Häuser B, Bd. 26, C.A. Starke Verlag, Limburg (2006)
- ↑ vgl. M. Richter: Schrifttum über Goethes Farbenlehre, Berlin (1938)
- ↑ vgl.Werner F. Bonin: Lexikon der Parapsychologie / Scherz Verlag, Bern und München (1976)
- ↑ vgl. Blätter der Rilke Gesellschaft, Bd. 24: Ein Briefwechsel Rainer Maria Rilkes mit Waldemar von Wasielewski Insel Verlag, Frankfurt und Leipzig (2002)
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