- Walter Graffunder
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Walter Graffunder (* 7. Januar 1898 in Frankfurt am Main; † 12. August 1953 im Engadin) war ein deutscher Physiker.
Sein Vater Wilhelm Graffunder (1860–1909) war Kriminalkommissar im pommerschen Falkenburg.
Er studierte Naturwissenschaften an der TH Darmstadt und der Universität Frankfurt, wo er 1922 bei Richard Wachsmuth mit einer der ersten experimentellen Prüfungen der Debyeschen Theorie der dielektrischen Eigenschaften von Flüssigkeiten promovierte. Von 1925 bis 1934 war Assistent am Physikalischen Institut unter Wachsmuth, Walther Gerlach, G. Schmaltz [1] und K. W. Meißner und forschte zu Abhängigkeit der Dielektrizitätskonstanten organischer Flüssigkeiten und binärer Flüssigkeitsgemische von der Temperatur. Mit Karl Grahe, dem Oberarzt der Universitäts-Ohren-Hals-Nasen-Klinik zu Frankfurt/Main, untersuchte er die Nachwirkungen starker Progressivbeschleunigungen (Linearbeschleunigung in gleich bleibender Richtung, im Gegensatz zur Winkelbeschleunigung). Er habilitierte sich 1933, wurde jedoch infolge Einspruchs des nationalsozialistischen Dozentenbundes nicht zur Dozentur zugelassen.
Er fing dann bei Telefunken an und wurde Leiter des Entwicklungslabors für Ultrakurzwellen. 1943 wurde seine Abteilung nach Schlesien verlegt. Er entwickelte neue Messmethoden auf den Gebieten der Elektronenröhren und der Hochfrequenztechnik und untersuchte den Funkeleffekt in Empfängerröhren.
Nach seiner Flucht aus Schlesien siedelte er 1946 in die Schweiz über, wurde Assistent von Friedrich Dessauer, 1948 Privatdozent, 1950 a.o. Professor an der Universität Freiburg (Schweiz). Auf einer Bergtour nach dem Piz Languard erlitt er eine Herzlähmung und fand seine letzte Ruhestätte in Zollikon.
Literatur
- Bulletin de la Societe fribourgeoise des sciences naturelles, Bände 41-43, 1952, S. 321
- Physikalische Blätter, Bände 9-10, S. 465
- Werner Kleen: Walter Graffunder. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 6, Duncker & Humblot, Berlin 1964, S. 734 (Onlinefassung).
Anmerkungen
- ↑ Dr.-Ing. Dr. med. hc Gustav Schmaltz, * 25. Mai 1884 in Offenbach; † 13. Juli 1959 in Frankfurt am Main; Inhaber der Maschinenfabrik Gebr. Schmaltz, Offenbach a. M.; Professor für Maschinenbau und später Psychotherapie
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