Horst Rothe

Horst Rothe

Horst Rothe (* 13. Dezember 1899 in Hosterwitz, Dresden; † 10. Juli 1974[1]) war ein deutscher Hochfrequenztechniker und -physiker.

Er studierte an der TH Dresden und promovierte bei Heinrich Barkhausen mit einer experimentellen Arbeit über die Emission von Glühkathoden. Er arbeitete bei Walter Schottky in Rostock und ging 1927 zu Telefunken in Ulm, wo er für die Entwicklung von Miniaturröhren für Empfänger zuständig war. Ab 1933 entwickelte er mit Werner Kleen unter Walter Graffunder die Universalpentode RV12P2000. 1939 war sein Labor in Berlin, als Herbert Mataré dazukam. Dazu gehörte auch Iris Runge (1888-1966).

Zu Kriegsbeginn gehörte sein Labor zur von Hans Rukop geleiteten Forschungsabteilung, die der Entwicklungsabteilung unter Karl Rottger und ab April 1942 Leo Brandt unterstand. Zu ihrem Aufgabenbereich gehörte auch die Erforschung der unzuverlässigen Kristalldetektoren aus Pyrit und Karborund.

Ab 1945 war er bei Telefunken Leiter der Entwicklungslaboratorien des gesamten Elektronenröhrenbereichs und wurde 1952 Direktor der Röhrenentwicklung. Hier hatte er den für einige Zeit weltweit rauschärmsten NF-Transistor auf den Markt gebracht.

1954 wurde an der TH Karlsruhe eine Professur für ”Elektrische Nachrichtentechnik” eingerichtet, auf die schließlich am 1. April 1956 Prof. Dr.-Ing. Horst Rothe berufen wurde. 1958 gründete er hier das Institut für Hochfrequenztechnik und Hochfrequenzphysik[2] Er beschäftigte sich intensiv mit dem Verstärkerrauschen. Als Anfang der 1950er der Maser erfunden wurde, ein quantenmechanischer Verstärker mit einer Rauschtemperatur von wenigen Kelvin, fühlte Prof. Rothe sich auf seinem Spezialgebiet, dem Rauschen, angesprochen und beschloss, sich auch auf dem Gebiet der Maser zu engagieren. Kurz darauf wurde das Institut für Höhstfrequenztechnik und Elektronik (IHE) mit Helmut Friedburg aufgebaut. Das erste Forschungsgebiet beider Institute war das Rauschen von Röhren und Maser-Verstärkern, sie wurden später von parametrischen Hochfrequenzverstärkern mit Varaktor-Dioden abgelöst.[3]

Für seine Arbeiten über die Matrixdarstellung rauschender Vierpole wurde er vom amerikanischen IRE, später IEEE zum Fellow ernannt.

1967 übernahm Prof. Dr. techn. Gerhard K. Grau die Leitung des Instituts und benannte es 1971 um in Institut für Hochfrequenztechnik und Quantenelektronik.

Veröffentlichungen

  • Technische Elektronenröhren und ihre Verwendung; 1928
  • mit Hellmut Simon von Osram: Glühelektroden und technische Elektronenröhren; 1928; für das Handbuch der Experimentalphysik
  • Physik der Glühelektroden; Herstellung der Glühelektroden; 1928
  • Grundlagen und Kennilien der Elektronenröhren; 1940
  • Elektronenröhren als End- und Senderverstärker; 1940
  • Elektronenröhren als Schwingungserzeuger und Gleichrichter; 1941
  • Bücherei der Hochfrequenztechnik; 1943, mit Kleen und Jonathan Zenneck(Bd. 2–6)
  • Elektronenröhren als Anfangsstufen-Verstärker; 1944
  • Grundlagen und Kennlinien der Elektronenröhren; 1948
  • Elektronenröhren-Physik in Einzelberichten; 1953
  • Die Telefunken-Röhre - Festschrift zur 50-Jahr-Feier der Telefunken-Gesellschaft für drahtlose Telegraphie mbH. 27. Mai 1953; Franzis-Verlag
  • Hochvakuum-Elektronenröhren; Band 1, 1955
  • Physikalische Grundlagen; 1955
  • Theorie rauschender Vierpole und deren Anwendung; In Telefunken-Röhre, Heft 33 (1966) bzw. Heft 33a (1960)
  • Der Molekularverstärker und seine Anwendung

Literatur

  • Nachruf in: NTZ: Nachrichtentechnische Zeitschrift, Band 27, VDE-Verlag, 1974, S. 233
  • Proceedings of the IEEE; Volume: 54 Issue: 8, August 1966

Belege

  1. Die Deutsche Universitätszeitung vereinigt mit Hochschul-Dienst, 1975
  2. http://www2.ihe.uni-karlsruhe.de/institut/geschichte/erinnerungen/erinnerungen.de.html
  3. http://frequenz.schiele-schoen.de/108/13755/fre20812266/Geschichte_der_Hochfrequenztechnik_an_der_Universitaet_Karlsruhe_TH.html

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