- Walter Hauck (Kriegsverbrecher)
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Walter Hauck (* 4. Juni 1918) ist ein deutscher nationalsozialistischer Kriegsverbrecher.
Inhaltsverzeichnis
Biographie
Hauck arbeitete vor dem Zweiten Weltkrieg als Polizist im Deutschen Reich.
Zweiter Weltkrieg und Massaker
Während des Zweiten Weltkriegs war er 1944 Obersturmführer im SS-Panzer-Aufklärungs-Abteilung 12 der 12. SS-Panzer-Division „Hitlerjugend“. Er befehligte die 2. Spähpanzer-Kompanie.
Nach einem Anschlag auf eine Eisenbahnlinie organisierte Hauck das Massaker von Ascq, bei dem 86 Menschen niedergeschossen wurden[1]. Am 17. August 1944 wurde Haucks Panzerpatrouille während der Kämpfe im Tal in der Nähe von Caen vernichtet. Hauck geriet in Kriegsgefangenschaft, jedoch konnte er fliehen. Verantwortlich ist Walter Hauck auch für das Massaker im Dorf Leskovice im Mai 1945 auf dem tschechisch-moravischen Hochland, bei dem 26 Einwohner dieses Dorfes ermordet und 31 Häuser in Brand gesteckt wurden[2]. Das jüngste Opfer war ein dreizehnjähriger Junge.
Nach 1945
Am 2. August 1949 begann am Gericht von Lille der Prozess gegen SS-Mitglieder der Division, die für das Massaker von Ascq verantwortlich waren. Die einzige verantwortliche anwesende Person war der Obersturmführer Hauck als befehlshabender Offizier. Alle Einzelheiten waren bekannt, weil einer der Lastkraftwagen der Division in den Fluß Thon in Étréaupont in Picardie hinuntergestürzt war, als die Truppe in der Nacht vom 1. zum 2. September 1944 durch Nordfrankreich zurückgefahren war. Dieser mit Dokumenten beladene Lastkraftwagen enthielt alle Berichte über das Kriegsverbrechen.
Am 6. August 1949 wurden Hauck und die anderen Angeklagten - bis auf eine Ausnahme - zur Todesstrafe verurteilt. Vor dem Kassationsgerichtshof legten die Anwälte der Verteidigung Berufung ein. Der Gerichtshof verwarf diese Berufung am 3. Juni 1950. Nach mehreren Revisionen wandelte Präsident René Coty die Todesstrafe in eine lebenslängliche Freiheitsstrafe um, da einige Ascq-Witwen bei ihm um Gnade für die Verurteilten gebeten hatten. Hauck bekam eine Strafverminderung zugebilligt und wurde 1957 aus dem Gefängnis von Loos entlassen. Danach kehrte er nach Deutschland zurück.
1969 und 1977 verlangte die Tschechoslowakei von Deutschland eine Strafverfolgung von Hauck, was jedoch von der Staatsanwaltschaft Stuttgart nicht weiter verfolgt wurde. 2005 hatte die tschechische Polizei Beweise für Haucks Beteiligung am Massaker von Leskovice gesammelt und eröffnete ein Strafverfahren, um ihn vor Gericht zu stellen[3]. Ein Gerichtsverfahren kam jedoch nicht zu Stande. Hauck lebte bis zu seinem Tode in Deutschland.
Literatur
- Claudia Moisel: Frankreich und die deutschen Kriegsverbrecher. Politik und Praxis der Strafverfolgung nach dem Zweiten Weltkrieg. Wallstein, Göttingen 2004, ISBN 3892447497
- Die faschistische Okkupationspolitik in Frankreich (1940–1944) Dokumentenauswahl. Hg. und Einl. Ludwig Nestler. Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1990, ISBN 3326002971 (S. 88, 109, 307f., 330)
Einzelnachweise
- ↑ Crimes Hitlériens, Ascq, Le Vercors, Louis Jacob, collection Libération, Editions Mellottée (Paris), 1946
- ↑ Leskovická tragédie, 2007, http://www.ksm.cz/historie/leskovicka-tragedie.html
- ↑ Češi našli další tři nacistické zločince, Idnes.cz, Zpravy, Luděk Navara, 3-10-2005, http://zpravy.idnes.cz/cesi-nasli-dalsi-tri-nacisticke-zlocince-fdy-/domaci.asp?c=A051103_084805_krimi_mr
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