Walter Hofmann (Geodät)

Walter Hofmann (Geodät)

Walter Hofmann (* 1912 in Wiesbaden, † 1995 in Bonn) war ein deutscher Geodät und Professor an der Universität Bonn. Als Hochschullehrer machte er sich besonders um die Ingenieurgeodäsie und die gerade entstehende Satellitengeodäsie verdient.

Hofmann maturierte 1932 am Realgymnasium Wiesbaden, studierte dann Geodäsie, arbeitete als Regierungs-Vermessungsrat und habilitierte sich 1952 als Privatdozent in Bonn. 1954 berief ihn die TH Darmstadt zum o.Prof. und die DGK zum Hauptmitglied. 1958 wechselte er als Geodäsie-Ordinarius an die Univ. Bonn, wo er bis zu seiner Emeritierung 1978 wirkte. Schon zu Beginn der Raumfahrt befasste er sich mit Satellitengeodäsie und schrieb 1960 mit dem Schweizer Professor Alfred Berroth) das damalige Standardwerk Kosmische Geodäsie. Er initiierte erstmals geodätische Untersuchungen von Erdkrustenbewegungen, u.a. in Island, und analysierte die Fließbewegungen von Gletschern. Als begeisterter Bergsteiger nahm er auch regelmäßig aktiv an den geodätisch-geophysikalischen Gletscherkursen auf der Rudolfshütte (Hohe Tauern) teil.

In Bonn gelang es Hofmann zusammen mit Prof. Helmut Wolf, eine fotografische Satellitenstation zu errichten, um am europäischen Triangulationsprojekt WEST teilzunehmen. Die Station wurde zunächst mit einer Eigenbau-Satellitenkamera und einem genauen Zeitsystem ausgestattet, um 1970 dann mit einer Zeiss-BMK 75. Zu deren Beobachtern zählte u.a. Günter Seeber, der später an die Universität Hannover berufen wurde.

Quellen

  • Jörg Albertz et al., Festschrift Am Puls von Raum und Zeit. 50 Jahre Deutsche Geodätische Kommission. DGK Reihe E, Heft 26, München 2002
  • Wer ist wer? Das Deutsche who's who, Band 42: HOFMANN Walter, 1912-1995
  • Gletscherkurs 1975 Rudolfshütte, Tischvorlagen.

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