- Wasserturm Steglitz
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Der Wasserturm Steglitz ist ein Baudenkmal im Berliner Ortsteil Steglitz des Bezirks Steglitz-Zehlendorf und steht auf dem Friedhof Steglitz, Bergstraße 38. Der 42 Meter hohe Turm wurde von Hans Heinrich Müller entworfen und in den Jahren 1915 bis 1919 errichtet. Zur Zeit seiner Erbauung stand der Wasserturm auf den Rauhen Bergen am Rande des Friedhofes und wurde erst später durch die Ausdehnung desselben von ihm umschlossen.
Inhaltsverzeichnis
Baugeschichte
Planung und Errichtung
Die vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges begonnene Planung für einen Trinkwasserturm hatte die Sicherung der Eigenständigkeit der Gemeinde Steglitz zum Ziel. Vermutlich wurde der Wasserturm mit seinem Klönne-Behälter jedoch nie für die Wasserversorgung der Bevölkerung genutzt, weil Steglitz kurz nach seiner Fertigstellung an das Wasserversorgungsnetz der Berliner Städtischen Wasserwerke angeschlossen wurde. Architektonisch entspricht der gewaltige Rundbau aus roten Backsteinen dem Stil des aufkommenden Ziegelexpressionismus. An seinem Bau waren der Baumeister Schwenke und der Maurermeister Wilhelm Reiche beteiligt.
Umbauarbeiten, chronologisch
Der Wasserturm wurde mehrfach umgebaut, um neue Funktionen zu erfüllen:
- 1923: Urnenhalle (Kolumbarium), später Einstellung der Arbeiten
- 1926: Einbau eines neuen Wasserbehälters
- 1927: Beginn von Umbauarbeiten als Einsegnungs- und Urnenhalle, mit Erweiterungsbau als Krematorium
- 1928: Inbetriebnahme des Wasserturms als Reservoir für Steglitz und Schöneberg
- 1932: Einstellung der Umbautarbeiten von 1927
- 1935: neue Umbauten zu einem „Ehrenmal für die Gefallenen des 1. Weltkriegs und der Bewegung“
- 1936: Einweihung des Ehrenmals
- 1941: Brand in der Ehrenhalle durch einen Bombentreffer im Zweiten Weltkrieg
- 1943: Zerstörung des Wasserbehälters durch einen Luftangriff
- 1945: Abbruch der zerstörten Ehrenhalle
- 1950: Beseitigung der Schäden am Wasserturm
- 1962: Stilllegung des Wasserturms
- 1992: Aufnahme in die Denkmalliste[1]
- 1999/2000: Restaurierung des Wasserturms: Außenfassade durch das Bezirksamt, Innenräume durch den neuen Nutzer
- ab 2000: Nutzung des Wasserturms als Verlagsgebäude vom medizinischen Verlag A.T.I. GmbH (Hrsg. des Arznei-Telegramms)
Literatur und Weblinks
- Wolfgang Becker-Brüser, Stephan Lepiorz: Der Wasserturm auf dem Städtischen Friedhof an der Bergstraße. AVI, Berlin 2005, ISBN 3-921687-30-6.
- Jens U. Schmidt: Wassertürme in Berlin. Regia-Verlag, Cottbus 2010. ISBN 978-3-86929-032-4
- Kurzinformation des Bezirksamts Steglitz Zehlendorf zum Wasserturm auf dem Friedhof
Einzelnachweise
52.4546113.341844Koordinaten: 52° 27′ 17″ N, 13° 20′ 31″ OKategorien:- Berlin-Steglitz
- Stillgelegter Wasserturm in Berlin
- Erbaut in den 1910er Jahren
- Baudenkmal (Berlin)
- Kolumbarium (Deutschland)
- Rundturm
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