- Weltraumlagezentrum
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Weltraumlagezentrum
Internes Verbandsabzeichen (Wappen)Aufstellung 1. Juli 2009 Land Deutschland Streitkräfte Bundeswehr Teilstreitkraft Luftwaffe Stärke 13 Soldaten + 2 Zivilisten Unterstellung Kommando Operative Führung Luftstreitkräfte Sitz Kalkar Leitung Kommandeur Oberstleutnant i.G. Olaf Holzhauer Das Weltraumlagezentrum mit Sitz in Kalkar wurde am 1. Juli 2009 in Dienst gestellt und seit dem Januar 2011 von Oberstleutnant i.G. Olaf Holzbauer befehligt. Sein Vorgänger war Oberst i.G. Harald Borst. Es hat die Aufgabe, das Überwachen und bei Bedarf Aufklären aller erdnahen Objekte mit dem Ziel der Erstellung und gegebenenfalls auch Verifizierung eines verlässlichen und eindeutigen Objektkatalogs durchzuführen, um die weltraumgestützten Systeme der Bundeswehr (SATCOMBw-2 und SAR-Lupe) zu schützen.
Inhaltsverzeichnis
Aufgaben
Anstoß für die Errichtung des Weltraumlagezentrums gaben die Konzeptionellen Grundvorstellungen der Bundeswehr zur militärischen Nutzung des Weltraums durch den Generalinspekteur der Bundeswehr sowie die Überzeugung, dass die gesicherte Nutzung des Weltraums für weltweite militärische Operationen einen immer höheren Stellenwert erlangt. Aber auch außerhalb der Streitkräfte ist der uneingeschränkte Zugang zu Weltraumanwendungen mittlerweile essentiell. Der internationale Luftverkehr ist heute von Satellitennavigation abhängig und ein durch Wettersatelliten gewonnener Wetterbericht hilft, Unwetter rechtzeitig vorherzusagen und Schutzmaßnahmen einzuleiten. Daher ist am Weltraumlagezentrum nicht nur die Luftwaffe, sondern auch zivile Stellen wie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) beteiligt.
Die Aufgaben im Einzelnen lauten:
- Erstellung und Bewertung der Weltraumlage in ressortübergreifender Kooperation.
- Beratung der Entscheidungsträger auf der strategischen, operativen und bei Bedarf taktischen Ebene bezüglich der Weltraumlage und deren möglichen Einflusses auf die eigene Operationsführung.
- Erstellen und Publizieren von Warnmeldungen vor Kollisionen mit Weltraumobjekten, wie z. B. Meteoriten oder Weltraumschrott.
- Erstellen und Bereitstellen von Prognosen über den Eintritt von Objekten in die Erdatmosphäre und das mögliche Schadenspotential.
- Erstellen und Publizieren von Warnmeldungen vor Angriffen auf eigene Satelliten (boden, luft- und raumbasiert) sowie Annäherung an eigene Satelliten.
- Analysieren und Bewerten von Informationen zu Raketenstarts und Raumfahrprogrammen sowie Rüstungsaktivitäten im Bereich ballistische Raketen, Weltraumwaffen und Antisatelliten.
- Darstellen, Analysieren und Bewerten des Systemstatus, der Leistungsdaten, der Lebensdauer und des Zustands (health status) eigener und fremder Satellitensysteme (Raum- und Bodensegmente).[1]
Kommandeure
Zeitraum Kommandeur 1. Juli 2009 - Januar 2011 Oberst i.G. Harald Borst seit Januar 2011 Oberstleutnant i.G. Olaf Holzbauer Weblinks
- Wächter über den Orbit – das Weltraumlagezentrum (Teil 1) (auf www.luftwaffe.de)
- Wächter über den Orbit – das Weltraumlagezentrum (Teil 2) (auf www.luftwaffe.de)
- Die Weltraumstrategie der Bundesregierung (pdf, 3,9MB)
- Harald Borst, Andreas Noeske und Mike Hellmann 2010: Militärische Weltraumnutzung: Das Weltraumlagezentrum, in: Strategie und Technik, 11/2010, S. 35-38.(pdf, 0,6MB)
Einzelnachweise