Werner Hacke

Werner Hacke

Werner Hacke (* 1948 in Duisburg) ist ein deutscher Neurologe und Hochschullehrer an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg.

Prof. Dr. Dr. Werner Hacke

Inhaltsverzeichnis

Leben

Hacke studierte von 1968 bis 1974 Psychologie und Medizin an der RWTH Aachen. Seine Facharztausbildung erhielt er im Psychiatrischen Krankenhaus Gangelt, an der Neurologischen Universitätsklinik Aachen und an der Neurologischen Klinik der Universität Bern. Die Promotion erfolgte 1975. Er erlangte seine Facharztanerkennung für Neurologie und Psychiatrie im Jahr 1980. Von 1980 bis 1986 war er Oberarzt an der Neurologischen Klinik der RWTH Aachen, ab 1983, nach seiner Habilitation, bis 1986 leitender Oberarzt und ab 1985 C2-Professor für Neurologie. Von 1986 bis 1987 war er als „Visiting Professor“ an der Scripps Clinic and Research Foundation in La Jolla/San Diego (Kalifornien) tätig.

Im Frühjahr 1987 erhielt er den Ruf auf die C4-Professur für Neurologie an der Neurologischen Universitätsklinik Heidelberg und war zu jener Zeit der jüngste Leiter einer neurologischen Klinik der Geschichte in Deutschland. Er war Dekan der Medizinischen Fakultät Heidelberg von Jahr 1989 bis 1991 sowie 1993 bis 1994.

Hacke ist seit mehr als 30 Jahren mit Monika Hacke verheiratet und Vater von zwei Töchtern, der Radiologin Nicola Hacke und der Juristin Stefanie Hacke.

Leistungen

Hackes klinische und wissenschaftliche Aktivitäten liegen auf dem Gebiet der zerebrovaskulären Erkrankungen und der neurologischen Intensivmedizin. Er war Herausgeber bzw. im Herausgeberboard mehrerer internationaler wissenschaftlicher Zeitschriften wie Neurology, Stroke, J. Neurological Sciences, Cerebrovascular Diseases und andere. Seit über 20 Jahren ist er Mitherausgeber des Nervenarzt.

Er hat viele internationale, leitlinien-verändernde klinische Studien zu Prävention (SPACE 1 und 2, CHARISMA, ROCKET-AF) und Therapie (ECASS 1-4, DIAS 1,2, DESTINY 1, 2, NEST 3 Interview mit Werner Hacke geleitet und ist korrespondierender Autor der Europäischen Leitlinien zur Schlaganfallbehandlung.

Mit über 330 Originalartikeln und Reviews und einem h-Index von 77 ist er der weltweit meist zitierte Neurologe und Schlaganfallforscher.

Ehrenmitgliedschaften

Er ist Ehrenmitglied der American Neurological Association, der Pan-Russian Society of Neurology, der French Neurological Association und vieler nationaler und internationaler Schlaganfallgesellschaften und Ehrendoktor der Medizinischen Hochschule in Tiflis, Georgien.

Auszeichnungen und Ehrungen

  • 1974 Borchert Award, RWTH Aachen
  • 1994 Yamanuchi Europe Price for Neuroscience
  • 1998 William Feinberg Award for Excellence in Clinical Stroke, American Heart Association (erster Nicht-US-Träger)
  • 2003 Ehrenvorsitzender der International Neurocritical Care Society
  • 2003 Ehrenmitglied der Österreichischen Schlaganfall Gesellschaft und Träger des Chiari-Preises dieser Gesellschaft
  • 2003 Ehrenprofessur der Medizinischen Akademie Georgien
  • 2004 Karolinska Stroke Award, Stockholm (erster Preisträger überhaupt)
  • 2005 Ehrenmitglied der Ungarischen Schlaganfall Gesellschaft
  • 2008 Nonne-Medaille der Deutschen Gesellschaft für Neurologie
  • 2008 Presidents Award der World Stroke Organization
  • 2009 Mihara Award der Mihara Foundation Japan
  • 2009 Max-Jarecki Award, New York

Verbandsfunktionen

Er war Co-Vorsitzender der World Stroke Conference in Kapstadt 2006, Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats der World Stroke Conference in Wien 2008 und Co-Chair des Weltkongresses für Neurologie in Marrakesh 2011 und des Welt-Schlaganfallkongresses in Brasilia 2012.

Hacke war Präsident der European Stroke Organisation (ESO) 2008-2010

Veröffentlichungen

  • Neurologische Intensivmedizin.. Perimed, Erlangen 1984.
  • Cerebral Ischemia. Springer, Heidelberg 1989 (mit Michael Hennerici).
  • Interventional Therapy of Stroke. Blackwell Science, New York 1998 (mit Steve Davis, Geoffrey Donnan und Jim Grotta).
  • Neurologische Intensivmedizin. Springer, Heidelberg 1999 (mit Stefan Schwab et al).
  • Neurologie. 11. Auflage, Springer, Heidelberg 1998 (mit Klaus Poeck).
  • Stroke MRI 2003, Steinkopf Darmstadt (Co-editor, mit Jochen Fiebach und Peter Schellinger).
  • Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Neurologie. Thieme, Stuttgart 2003 (mit Christoph Diener).
  • NeuroCritical Care. Springer, Heidelberg 1994 (mit Dan Hanley, Karl Einhäupl und Allan Ropper).
  • Neurologie. 13. Auflage, Springer, Heidelberg 2006; erstmals alleiniger Autor

Hacke ist weiterhin Herausgeber mehrerer nationaler und internationaler wissenschaftlicher Zeitschriften, u.a. Neurology, Stroke, J. Neurological Sciences, Cerebrovascular Diseases, Intensivmedizin und Der Nervenarzt, European Journal of Neurology

Weblinks


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