- Chronisches Schmerzsyndrom
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Klassifikation nach ICD-10 F45.41 Chronische Schmerzstörung mit somatischen und psychischen Faktoren R52.1 Chronischer unbeeinflussbarer Schmerz R52.2 Sonstiger chronischer Schmerz ICD-10 online (WHO-Version 2011) Ein chronisches Schmerzsyndrom bzw. eine chronische Schmerzkrankheit entsteht, wenn Schmerz seine eigentliche Funktion als Warn- und Leithinweis verliert und einen selbständigen Krankheitswert erhält. Im alltäglichen Sprachgebrauch wird dabei verkürzt von chronischen Schmerzen gesprochen.
Unter Berücksichtigung der zeitlichen Dimension ist davon auszugehen, dass ein chronisches Schmerzsyndrom entsteht, wenn Schmerzen länger als sechs Monate (heute eher: länger als 3 bis 6 Monate) bestehen. Alternativ wird chronischer Schmerz gelegentlich ohne konkreten Zeitrahmen definiert als Schmerz, der über die zu erwartende Zeitdauer zur Heilung anhält.[1]
Chronische Schmerzen führen in der Regel zu einer Erniedrigung der Schmerzschwelle sowie zwangsläufig zu psychopathologischen Veränderungen und einer Belastung des persönlichen sozialen Umfelds.
In Deutschland wurde 1996 die qualifizierte Behandlung einer chronischen Schmerzkrankheit nach Verhandlungen zwischen der kassenärztlichen Bundesvereinigung und Spitzenverbänden der Ersatzkassen erstmals verrechenbar. Die Zahl der Betroffenen wird in Deutschland auf 8 bis 10 Millionen geschätzt.
2009 wurde in der deutschen Ausgabe des ICD-10 die Diagnose F 45.41 Chronische Schmerzstörung mit somatischen und psychischen Faktoren eingeführt, mit der wissenschaftliche Erkenntnisse über die vielfältigen Ursachen chronischer Schmerzen nicht nur auf körperlicher sondern auch auf psychischer Ebene abgebildet werden können.[2]
Formen
Gesondert hervorgehobene Schmerzsyndrome sind:
- genitales Schmerzsyndrom
- komplexes regionales Schmerzsyndrom
- femoropatellares Schmerzsyndrom
- myofasziales Schmerzsyndrom
Weblinks
- Broschüre des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zum Thema chronischer Schmerz (PDF-Datei; 1253 kB)
Einzelnachweise
- ↑ Turk DC und Okifuji A (2001). Pain terms and taxonomies. in Loeser D, Butler SH, Chapman JJ et al. Bonica's management of pain (3 ed.). Lippincott Williams & Wilkins. pp. 18–25. ISBN 0683304623
- ↑ Rief W., Treede R.-D., Schweiger U., Henningsen P., Rüddel H. & Nilges P.: Neue Schmerzdiagnose in der deutschen ICD-10-Version. In: Der Nervenarzt. 80, 2009, S. 340-342, doi:10.1007/s00115-008-2604-1.
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