Wilhelm Müller (SPD, 1890)

Wilhelm Müller (SPD, 1890)

Wilhelm Müller, auch Willi Müller genannt (* 23. Dezember 1890 in Mülheim an der Ruhr; † 16. November 1944 im KZ Neuengamme) war Stadtverordneter der SPD in Mülheim an der Ruhr und Vorsitzender der SPD-Fraktion im Rat der Stadt.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nachdem sich der Partei- und Gewerkschaftssekretär Wilhelm ("Willi") Müller nach dem Ersten Weltkrieg zunächst im Spartakusbund und der KPD engagiert hatte, distanzierte er sich nach Kämpfen gegen Freikorpsverbände im Ruhrgebiet von beiden Organisationen. Zum 1. Januar 1922 wechselte er in die SPD.

Müller stieg 1929 zum Vorsitzenden der SPD-Fraktion in der Mülheimer Stadtverordnetenversammlung auf. Nach der „Machtergreifung“ durch die Nationalsozialisten wurde er im März 1933 kurzzeitig inhaftiert, ehe im Sommer 1933 durch die Gleichschaltung und die damit verbundene Auflösung der Parteien sein Mandat auch offiziell erlosch.

In den folgenden Jahren finanzierte Müller seinen Lebensunterhalt mit diversen Gelegenheitsarbeiten, bis er im Sommer 1944 im Rahmen der reichsweiten Verhaftungswelle Aktion Gewitter - ausgelöst durch das Attentat vom 20. Juli 1944 - verhaftet und ins Konzentrationslager Sachsenhausen eingewiesen wurde. Später wurde Müller ins KZ Neuengamme verlegt, wo er im November 1944 starb. Wenngleich auch die offizielle Angabe der Todesursache auf „Lungenentzündung“ lautete, so starb Willi Müller vermutlich an den Folgen der Haftbedingungen und Misshandlungen.

Literatur

  • Willi Müller (Hrsg.): Demokratie vor Ort. Ein Lesebuch zur Geschichte der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands in Mülheim an der Ruhr. Mülheim an der Ruhr 1979, S. 124−136.
  • Peter Grafe, Bodo Hombach u.a. (Hrsg.): Mülheim an der Ruhr - eine eigenwillige Stadt. Klartext Verlag, Essen 1990. S. 139−145.

Weblinks

Quellen

  • Stadtarchiv Mülheim an der Ruhr, Bestand 1550 Nr. 2 (Mülheimer Persönlichkeiten)
  • Stadtarchiv Mülheim an der Ruhr, Bestand 2001 (Wiedergutmachtungsakten)

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