Wilhelm von Wimpfen

Wilhelm von Wimpfen

Wilhelm von Wimpfen (erwähnt 1222–1257) war ein staufischer Ministeriale des frühen 13. Jahrhunderts, der der Familie der Herren von Kochendorf zugerechnet wird. Er war Schultheiß und Vogt in Wimpfen, später Schultheiß von Haguenau und Burggraf der Reichsburg Trifels.

Leben

Erstmalig erwähnt wird Wilhelm von Wimpfen in einer Urkunde von 1222, in der er als Schultheiß von Wimpfen einen Güterverkauf von Heinrich von Langenburg an das Kloster Schöntal bezeugte. Es wird angenommen, dass Wilhelm zuvor in Heilbronn tätig war und um 1220 nach Wimpfen kam, wo er auch die Bauhütte der bei der Pfalz Wimpfen entstehenden Stadt Wimpfen beaufsichtigte. 1229 war er dispensator, 1234 war er Vogt von Wimpfen. Die Reichsvogtei in Wimpfen war der Verwaltungsmittelpunkt der staufischen Kron- und Hausgüter am mittleren Neckar. Wilhelms Ämter brachten vermutlich größeren Wohlstand mit sich, da von ihm zahlreiche Stiftungen bezeugt sind. Um 1233 stiftete er das Wimpfener Spital und schenkte diesem das Patronatsrecht über die Pfarrkirche in Flein, das Wilhelm vom Reich zu Lehen hatte, sowie den Hipfelhof bei Frankenbach. Um 1240 wurde Wilhelm Schultheiß von Haguenau, ab 1251 Burggraf der Reichsburg Trifels und damit Hüter der Reichskleinodien. Letztmalig wird Wilhelm von Wimpfen 1257 anlässlich einer testamentarischen Regelung betreffend Stiftungen seiner Neffen an das Wimpfener Spital erwähnt.

Über den im Jahr 1257 namentlich genannten Neffen Beringer wird Wilhelms Zugehörigkeit zur Familie der Herren von Kochendorf abgeleitet. Wilhelm könnte demnach ein Bruder des von 1259 bis 1274 genannten Swigger von Kochendorf gewesen sein. Die Herren von Kochendorf sollen aus der Wormser Ministerialität hervorgegangen sein, derer sich die Staufer beim Ausbau der Pfalz Wimpfen bedienten. Auf den hohen Stand und großen Einfluss Wilhelms wird daher auch der stadtähnliche Ausbau von Kochendorf im 13. Jahrhundert zurückgeführt. Wegen eines weiteren 1257 erwähnten Neffen, Wilhelm von Zwingenberg, wird angenommen, dass Wilhelm von Wimpfen um 1250 auch maßgeblich am Bau der Burg Zwingenberg beteiligt war.

Wilhelm von Wimpfen war verheiratet, doch weiß man von seiner Gattin nur, dass sie bereits 1238 verstorben war. Es gibt Hinweise, dass diese Gattin aus dem Geschlecht der Grafen von Lauffen oder einem anderen in Heilbronn begüterten Adelsgeschlecht stammen könnte. 1250 nennt eine Urkunde Wilhelms Kinder Wilhelm und Elisabeth. Sohn Wilhelm starb vermutlich bereits vor dem Vater.

Literatur

  • Bad Friedrichshall 1933–1983. Stadt Bad Friedrichshall, Bad Friedrichshall 1983, S. 148 ff.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Wilhelm von Wedekind — Wilhelm Georg Rudolf Freiherr von Wedekind (* 30. September 1830 in Darmstadt; † 23. April 1914 ebenda) war ein hessischer Politiker (NLP) und ehemaliger Abgeordneter der 2. Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen. Familie Wilhelm von… …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelm [1] — Wilhelm (althochd. Willhelm. franz. Guillaume, engl. William), deutscher Name, bedeutet angeblich der mächtige Beschützer. Im 12. Jahrh. war dieser Name in Frankreich so allgemein, daß, als einst der Herzog Heinrich von der Normandie dem… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Wilhelm (Baden) — Markgraf Wilhelm von Baden (* 30. Juli 1593 in Baden Baden; † 22. Mai 1677 in Baden Baden) war von 1621 bis 1677 Regent der Markgrafschaft Baden Baden. Wilhelm I. von Baden Wilhelm von Baden ist der älteste Sohn von Markgraf Eduard Fortunat und… …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelm I. (Baden) — Markgraf Wilhelm von Baden (* 30. Juli 1593 in Baden Baden; † 22. Mai 1677 in Baden Baden) war von 1621 bis 1677 Regent der Markgrafschaft Baden Baden. Wilhelm I. von Baden Wilhelm von Baden ist der älteste Sohn von Markgraf Eduard Fortunat und… …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelm I. (Baden-Baden) — Markgraf Wilhelm von Baden (* 30. Juli 1593 in Baden Baden; † 22. Mai 1677 in Baden Baden) war von 1621 bis 1677 Regent der Markgrafschaft Baden Baden. Wilhelm I. von Baden Wilhelm von Baden ist der älteste Sohn von Markgraf Eduard Fortunat und… …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelm I. von Baden — Markgraf Wilhelm von Baden (* 30. Juli 1593 in Baden Baden; † 22. Mai 1677 in Baden Baden) war von 1621 bis 1677 Regent der Markgrafschaft Baden Baden. Wilhelm I. von Baden Wilhelm von Baden ist der älteste Sohn von Markgraf Eduard Fortunat und… …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelm (Baden-Baden) — Markgraf Wilhelm von Baden (* 30. Juli 1593 in Baden Baden; † 22. Mai 1677 in Baden Baden) war von 1621 bis 1677 Regent der Markgrafschaft Baden Baden. Wilhelm I. von Baden Wilhelm von Baden ist der älteste Sohn von Markgraf Eduard Fortunat und… …   Deutsch Wikipedia

  • Bad Wimpfen — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Herren von Helmstatt — Wappen der Helmstatt zu Helmstadt mit gekröntem Rabenhals als Helmzier Die Herren von Helmstatt waren ein Adelsgeschlecht, das von der Ministerialität in den niederen Adel aufgestiegen war und seit dem 13. Jahrhundert Besitz im Kraichgau und… …   Deutsch Wikipedia

  • Albrecht Wenzel Eusebius von Waldstein — Wallenstein als Herzog von Friedland, Obrist von Prag und kaiserlicher Feldherr auf einem Kupferstich. Aus der Bildunterschrift ist ersichtlich, dass der Stich …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”