Wolf Landau

Wolf Landau
Rabbiner W. Landau

Wolf Landau (* 1. März 1811 in Dresden; † 24. August 1886 ebenda) war Oberrabbiner der Jüdischen Gemeinde zu Dresden. [1]

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Er wurde als Sohn von Marcus David Landau und als Enkelsohn von David Wolf Landau geboren.

Landau genoss seine Ausbildung zum jüdischen Gelehrten an der Jeschiwa in Jamnitz. Danach besuchte er die Kreuzschule, wo er 1836 sein Abitur ablegte. Er studierte an der Universität in Berlin und war gleichzeitig als Hauslehrer beschäftigt. 1851 wurde er Verwaltungsratsmitglied und Vorsitzender des Dresdner Mendelssohn-Vereins. Ab 1854 war er Oberrabbiner der jüdischen Gemeinde zu Dresden und arbeitete als Lehrer. 1863 gründete er die Kasse für verschämte Arme. Zusammen mit Emil Lehmann, dem Gemeindevorsteher, besuchte er die erste israelitische Synode in Leipzig. Er war als Schriftsteller tätig. So publizierte er die „Bilder aus dem Leben berühmter Rabbiner“ und „Ahawas nezach – Liebe über das Grab“. Des Weiteren schrieb er Kritiken in der Monatsschrift für Geschichte und Wissenschaft des Judentums, die Zacharias Frankel herausgab. Weiter hielt er auch Vorträge in wissenschaftlichen und gemeinnützigen Vereinen.[2]

Er war um die Emanzipation der Juden in Sachsen bemüht. So publizierte er Die Petition des Vorstandes der israelitischen Gemeinde zu Dresden um die „zahlreichen Anfeindungen gegen die Juden“ zu bewältigen.[3] Damit sollten auch Missverständnisse aufgeklärt werden. Landau lobte in seiner Publikation auch den Mendelssohn-Verein, der eine gründliche Ausbildung der jüngeren Gemeindemitglieder anstrebte. [2]

Er hielt 1879 das Albrechtskreuz I. Klasse, aufgrund seiner Verdienste als Lehrer, Rabbiner und Schriftsteller. Landau starb 1886 in Dresden und wurde auf dem dortigen Neuen Jüdischen Friedhof beigesetzt. Nach seinem Tod wurde die Dr. Wolf-Landau-Stiftung ins Leben gerufen.[2]

Wolf Landaus Frau Fanni (1816-1891), geborene Feilchenfeld, war die Schwester des Rabbiners Fabian Feilchenfeld.[4][5]

Einzelnachweise

  1. Hagemeyer, S. 102, 113, 129, 130.
  2. a b c Hagemeyer, S. 113.
  3. Hagemeyer, S. 102
  4. Stephan Sehlke: Pädagogen - Pastoren - Patrioten: Biographisches Handbuch zum Druckgut für Kinder und Jugendliche von Autoren und Illustratoren aus Mecklenburg-Vorpommern von den Anfängen bis einschließlich 1945, BOD, 2009, ISBN 3837094979 (Digitalisat)
  5. www.juden-in-mittelsachsen.de

Literatur

  • Kerstin Hagemeyer: Jüdisches Leben in Dresden. Ausstellung anlässlich der Weihe der neuen Synagoge Dresden am 9. November 2001. Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Berlin 2002, ISBN 3-910005-27-6.

Weblink


Vorgänger Amt Nachfolger
Zacharias Frankel Oberrabbiner von Dresden
1854–1886
Jakob Winter

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