Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte

Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte

Die Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte (abgekürzt ZRG oder SZ) ist eine deutschsprachige Zeitschrift für Rechtsgeschichte und ist eine der ältesten rechtswissenschaftlichen Zeitschriften. Sie erscheint im Böhlau Verlag Wien.

Die Zeitschrift sieht sich in der Tradition der Zeitschrift für geschichtliche Rechtswissenschaft, die 1815 bis 1848/50 durch Friedrich Carl von Savigny, Karl Friedrich Eichhorn und Johann Friedrich Ludwig Göschen in 15 Bänden herausgegeben wurde und Podium der Historischen Rechtsschule war. Eine weitere Traditionslinie ist die von August Ludwig Reyscher und Wilhelm Eduard Wilda als Ausgleich für die zunehmende Romanisierung von 1839 bis 1861 veröffentlichte Zeitschrift für deutsches Recht und deutsche Rechtswissenschaft (20 Bände). Das Gründungsjahr ist 1861 mit der Herausgabe des ersten Bands der Zeitschrift für Rechtsgeschichte. Die Zeitschrift gliederte sich 1880 in einzelne Periodika, die sogenannten Abteilungen. Zunächst wurden die Romanistische und Germanistische Abteilung herausgegeben. Zumeist wird die Bandzahl der Abteilung angegeben beginnend mit Band 1 1880. Bisweilen wird zu dieser Bandzahl eine weitere angegeben, die die 13 Bände vor 1880 mitzählt. Ab 1911 kam eine Kanonistische Abteilung hinzu. Alle Jahrgänge bis 1919 wurden durch das Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte in Frankfurt am Main digitalisiert. Heute stellt jede der drei Abteilungen einen festen Bestandteil in der europäischen rechtshistorischen Forschung dar, was die Beiträge in mehreren westeuropäischen Sprachen belegen („Deutschlands berühmteste Zeitschrift“).[1] Der Aufsatzteil prägt maßgeblich den aktuellen Stand der Forschung. Im Literaturteil erscheinen Rezensionen über internationale Neuerscheinungen.

Kürzel der Zeitschrift ist entweder ZRG oder SZ. Zitiert wird nach der Bandzahl mit dem Abteilungskürzel GA, RA oder KA und dem Erscheinungsjahr.

Abteilungen

  • Die Germanistische Abteilung (GA, ISSN 0323-4045) entstand 1880 durch die Zweiteilung.
  • Die Romanistische Abteilung (RA, ISSN 0323-4096) behandelt die Rechtskreise des antiken Mittelmeerraumes und die Rezeption des römischen Rechts. Als romanistische Zeitschrift wird über neueste Ausgrabungen und Bibliotheksfunde und die Schwerpunktthemen der aktuellen weltweiten romanistischen Forschung berichtet.
  • Die Kanonistische Abteilung (KA, ISSN 0323-4142) ist die jüngste Abteilung. Die Themen reichen von Kirchengeschichte bis zum Staatskirchenrecht.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Theo Mayer-Maly in ZRG RA 100, 1983, S. 1.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Rechtsgeschichte — Die Rechtsgeschichte ist eine interdisziplinäre Wissenschaft, die sowohl dem Kreis der Rechtswissenschaften als auch dem der Geschichtswissenschaften zuzurechnen ist. Im deutschsprachigen Raum wird sie traditionell als juristische… …   Deutsch Wikipedia

  • Zeitschrift für geschichtliche Rechtswissenschaft — Die Zeitschrift für geschichtliche Rechtswissenschaft war eine einflussreiche rechtswissenschaftliche Zeitschrift. Sie wurde 1814 von Karl Friedrich Eichhorn, Johann Friedrich Ludwig Göschen und Friedrich Carl von Savigny begründet und… …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich Carl von Savigny — 1805 …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich Karl von Savigny — Friedrich Carl von Savigny Friedrich Carl von Savigny, Radierung von Ludwig Grimm Friedrich Carl von Savigny ([ …   Deutsch Wikipedia

  • Geschichte der Stadt Görlitz — Ansicht der Stadt Görlitz von Osten, 1575 Die dokumentierte Geschichte von Görlitz beginnt 1071 mit der Ersterwähnung als „villa gorelic“ in einer Urkunde Heinrichs IV.. Im Einzugsbereich der Lausitzer Neiße um Görlitz finden sich aber… …   Deutsch Wikipedia

  • Geschichte der Stadt Geithain — Die Geschichte der Stadt Geithain, etwa auf halber Strecke zwischen den sächsischen Großstädten Leipzig und Chemnitz gelegen, wurde insbesondere durch das Wirken der sächsischen Markgrafen, Herzöge, Kurfürsten und Könige aus dem Geschlecht der… …   Deutsch Wikipedia

  • Stammtafel der Welfen — Stammliste der Welfen mit den in der Wikipedia vertretenen Personen und wichtigen Zwischengliedern. Inhaltsverzeichnis 1 Die burgundischen Welfen (800–1000) 2 Die schwäbischen Welfen (850–1055) 3 Die jüngeren Welfen als Herzöge von Bayern und… …   Deutsch Wikipedia

  • Pippin III. der Jüngere — Pippin der Jüngere (auch Pippin III. oder Pippin der Kurze; * 714; † 24. September 768 in Saint Denis bei Paris) war ein fränkischer Hausmeier, später König der Franken (751–768). Er war der Sohn Karl Martells und Chrotrudes sowie der Vater Karls …   Deutsch Wikipedia

  • Pippin der Jüngere — Idealisierte Darstellung Pippins mit der Heiligen Lanze, Darstellung von Münzen aus seiner Zeit …   Deutsch Wikipedia

  • Pippin der Kleine — Pippin der Jüngere (auch Pippin III. oder Pippin der Kurze; * 714; † 24. September 768 in Saint Denis bei Paris) war ein fränkischer Hausmeier, später König der Franken (751–768). Er war der Sohn Karl Martells und Chrotrudes sowie der Vater Karls …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”