- Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte
-
Das Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte (MPIeR) in Frankfurt am Main wurde im Jahre 1964 gegründet. Es widmet sich der Darstellung der europäischen Rechtsentwicklung und dem transnationalen Vergleich der Rechtssysteme. Es ist eines der Institute der Geisteswissenschaftlichen Sektion der Max-Planck-Gesellschaft.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der erste Direktor des Institutes war Professor Helmut Coing (1964-1979). Ihm folgten Dieter Simon (1980-2001), Walter Wilhelm (1980-1987), Michael Stolleis (1991-2006) und Marie Theres Fögen (2001-2008). Michael Stolleis hat nach seiner Emeritierung 2006 im September 2007 erneut die kommissarische Leitung des Instituts übernommen (Bis Ende 2009). Zum 1. September 2009 ist Thomas Duve zum hauptamtlichen Direktor berufen worden, seit 1. Januar 2010 hat er auch die Geschäftsführung übernommen. Auswärtiges Wissenschaftliches Mitglied des Instituts ist Professor Knut Wolfgang Nörr.
Den Vorsitz des Wissenschaftlichen Fachbeirats des Instituts hatte von 1964 bis 1989 Robert Feenstra (Leiden) inne. Ihm folgte 1990 bis 1997 André Gouron (Montpellier). 1998 bis 2007 war Vorsitzender Peter Pieler (Wien). Dem Fachbeirat des Instituts gehören derzeit an: Olivier Jouanjan (Straßburg/Freiburg), Marta Lorente Sariñena (Madrid), Heiner Lück (Halle, Vorsitzender), Jürgen Osterhammel (Konstanz), Heikki Pihlajamäki (Helsinki)..
Dem Kuratorium gehörten bis Ende 2008 an: Patrick Bahners (Frankfurter Allgemeine Zeitung), Eberhard Desch (Bundesministerium der Justiz), Dieter Grimm (Wissenschaftskolleg zu Berlin), Traudl Herrhausen (Bad Homburg), Christine Hohmann-Dennhardt (Bundesverfassungsgericht, Vorsitz), Tommaso Padoa-Schioppa (Europäische Zentralbank, ausgeschieden 2006), Petra Roth (Oberbürgermeisterin der Stadt Frankfurt am Main), Helwig Schmidt-Glintzer (Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel), Rechtsanwalt Karl Starzacher (Düsseldorf), Uwe Justus Wenzel (Neue Zürcher Zeitung). Auch das Kuratorium wurde 2010 neu besetzt, es trat im April 2011 zum ersten Mal zusammen und wählte Prof. Dr. Helwig Schmidt-Glintzer (Direktor der Herzog August Bibliothek, Wolfenbüttel) zum Vorsitzenden und Traudl Herrhausen (Bad Homburg) zur stellvertretenden Vorsitzenden. Weitere Mitglieder sind derzeit Nicola Beer (Staatssekretärin für Europaangelegenheiten, Wiesbaden), Dr. Barbara Göbel (Direktorin, Ibero-Amerikanisches Institut Preußischer Kulturbesitz, Berlin), Prof. Dr. jur. Norbert Gross (Rechtsanwalt beim Bundesgerichtshof, Präsident der Rechtsanwaltskammer bei dem Bundesgerichtshof, Karlsruhe), Prof. Dr. Heribert Prantl (Leiter Ressort Innenpolitik, Süddeutsche Zeitung, München), Petra Roth (Oberbürgermeisterin der Stadt Frankfurt am Main), Prof. Dr. Felix Semmelroth (Kulturdezernent der Stadt Frankfurt am Main).
Forschungsschwerpunkte
Zu Beginn lagen unter Coing die Forschungsschwerpunkte auf der Europäischen Privatrechtsgeschichte und ihren Bezügen zur Wirtschaftsgeschichte. Simon und Fögen setzten später die Schwerpunkte auf Rechtstheorie und Rechtssoziologie, während Stolleis die Geschichte des öffentlichen Rechts und Völkerrechts akzentuierte. Duve bringt ein Forschungsinteresse im Bereich der hispanoamerikanischen Rechtsgeschichte mit.
Momentane Forschungsschwerpunkte sind:
- Quellenerschließung
- Recht als Zivilisationsfaktor im ersten Jahrtausend
- Recht und Religion
- Strafrechtsgeschichte und historische Kriminalitätsforschung in Europa zwischen Mittelalter und Moderne
- Völkerrechtsgeschichte
- Moderne Regulierungsregime
- Lebensalter und Recht
Als regionale Forschungsfelder mit Querschnittscharakter weist das Institut zwei Regionen aus:
- Rechtsgeschichte Lateinamerikas
- Rechtsgeschichte Süd-Osteuropas
Einige ältere Forschungsschwerpunkte werden als Kompetenzbereiche weitergeführt:
- Policeyordnungen der frühen Neuzeit
- Recht in der industriellen Revolution
- Rechtskulturen des modernen Osteuropas
- Das „Europa der Diktatur“. Wirtschaftskontrolle und Recht
- Privatrechtsgeschichte der Neuzeit
- Wissenschaftsgeschichte des öffentlichen Rechts
- Vermittlung und Repräsentation von Recht in (Bild-)Medien
- Wissenschaftliche Kommunikation im 19. Jahrhundert
Publikationen
Als Zeitschrift des Instituts erscheint seit 2002 die Zeitschrift „Rechtsgeschichte“ im halbjährlichen Turnus. Vorläufer waren die Zeitschrift „Ius Commune - Zeitschrift für Europäische Rechtsgeschichte“ (erschien 1967-2001) und das von Dieter Simon herausgegebene „Rechtshistorische Journal“ (erschien 1982-2001). Darüber hinaus gibt das Institut die Schriftenreihe „Studien zur europäischen Rechtsgeschichte“ heraus.
Weblinks
- Homepage des Max-Planck-Instituts für europäische Rechtsgeschichte
- Publikationen des Instituts im eDoc-Server der MPG (Bibliografie)
50.1328022222228.6203997222222Koordinaten: 50° 7′ 58,1″ N, 8° 37′ 13,4″ OKategorien:- Max-Planck-Institut
- Geschichtswissenschaftliches Forschungsinstitut
- Wissenschaft in Frankfurt am Main
- Europäische Geschichte
- Rechtsgeschichte
- Rechtswissenschaftliches Forschungsinstitut
Wikimedia Foundation.