Karl Friedrich Eichhorn

Karl Friedrich Eichhorn
Eichhorn-Statue auf dem Hauptgebäude der Universität Straßburg

Karl Friedrich Eichhorn (* 20. November 1781 in Jena; † 4. Juli 1854 in Köln) war ein deutscher Rechtswissenschaftler und Hochschullehrer.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Er wurde als Sohn des Professors für orientalische Sprachen, Johann Gottfried Eichhorn, geboren.

Eichhorn gilt, als Vertreter des germanistischen Zweiges, mit Friedrich Carl von Savigny als Gründer der historischen Schule der deutschen Rechtswissenschaft. Mit seiner Deutschen Staats- und Rechtsgeschichte legte er die erste quellenorientiert verfasste und im modernen Sinn wissenschaftlich erarbeitete Gesamtdarstellung der deutschen Rechtsgeschichte vor. Er wurde 1801 mit der Dissertation De differentia inter austraegas et arbitros compromissarios (Prozessrecht) promoviert, hier online.

Von 1806 bis 1811 war er Professor der Rechtswissenschaften an der Universität Universität Frankfurt (Oder), von 1811 bis 1816 an der Humboldt-Universität zu Berlin, von 1817 bis 1829] an der Universität Göttingen und von 1832 bis 1833 wieder in Berlin. In Göttingen, wo er neben Kirchenrecht auch Staatsrecht und Geschichte lehrte, hatte er großen Erfolg bei den Studenten; er musste einen Wirtshaussaal mieten, um darin seine Vorlesungen zu halten – die 'Pandektenscheune'. Sein Spitzname unter den Studenten (Rittmeister Markulf) verweist auf die frühmittelalterliche Formelsammlung des Markulf.

Zwischen 1813 und 1814 war er Freiwilliger in den Koalitionskriegen. Er trat dem 4. kurmärkischen Landwehr-Cuirassierregiment bei und wurde Rittmeister sowie Schwadronschef. Eichhorn nahm unter anderem an der Schlacht bei Großbeeren, der Schlacht bei Dennewitz und der Völkerschlacht bei Leipzig teil. Ab 1815 gab er die Zeitschrift für geschichtliche Rechtswissenschaft heraus. 1831 wurde Eichhorn Geheimer Legationsrat im Preußischen Ministerium des Auswärtigen und später Obertribunalsrat. Im Jahre 1838 wurde er Preußischer Staatsrat. 1843 und 1844 war er Mitglied des Oberzensurgerichts.

1842 wurde ihm der Orden Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste verliehen. Des Weiteren erhielt er 1847 den preußischen Roten-Adler-Orden.

Schriften

Literatur

  • Jan Schröder: Karl Friedrich Eichhorn (1781–1854). In: Gerd Kleinheyer, Jan Schröder (Hrsg.): Deutsche und europäische Juristen aus neun Jahrhunderten. 4. Auflage. Müller, Heidelberg 1996, ISBN 3-8252-0578-9, S. 119–122.
  • Johann Friedrich von Schulte: Karl Friedrich Eichhorn. Rede, gehalten am 20. November 1881 zu Bonn. Bonn 1881.
  • Roderich Stintzing, Ernst Landsberg: Geschichte der deutschen Rechtswissenschaft. Abteilung 3, Halbband 2, Text. München, Berlin 1910, S. 253-277. Nachdruck 1978, ISBN 3-511-01363-1.
  • Johann Friedrich von Schulte: Karl Friedrich Eichhorn. Sein Leben und Wirken nach seinen Aufzeichnungen, Briefen, Mittheilungen von Angehörigen, Schriften. Enke, Stuttgart 1884.
  • Hugo Loersch (Hrsg.): Briefe von Karl Friedrich Eichhorn. Buch, Bonn 1881,
  • Ralf Conradi: Karl Friedrich Eichhorn als Staatsrechtslehrer. Lang, 1987, ISBN 3-8204-9431-6.
  • Ferdinand FrensdorffEichhorn, Karl Friedrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 6, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 469–481.
  • Scheurl: Eichhorn, Karl Friedrich. In: Realencyklopädie für protestantische Theologie und Kirche (RE). 3. Auflage. Band 5, Hinrichs, Leipzig 1898, S. 237–238.
  • Friedrich Wilhelm Bautz: EICHHORN, Karl Friedrich. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 1, Hamm 1975, Sp. 1478–1479.

Weblinks


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