- Ziehfett
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Allgemeine chemische Struktur von Ziehfetten (R1, R2 und R3 sind Alkylreste mit einer meist ungeraden Anzahl von Kohlenstoffatomen, z. B. 17, 19 oder 21.)
Ziehfett ist ein spezielles, durch Fraktionierung hergestelltes Fett höherer Schmelztemperatur. Ziehfett wird industriell auch durch Härten (Hydrieren) von pflanzlichen Ölen hergestellt. Die Fraktionierung (physikalische Zerlegung eines Stoffgemischs in die einzelnen Bestandteile) von Fettgemischen erfolgt durch Kristallisieren bei Temperaturen unter der Raumtemperatur und Zentrifugieren. Damit wird eine Abtrennung der Hartfette von den Weichfetten und Ölen erreicht.
„Ziehseifen“ werden oft auch unter dem Begriff Ziehfett subsumiert.[1] Die Ziehseifen werden ebenfalls als Fettungsmittel (Schmiermittel) beim Ziehen von Draht eingesetzt. Man unterscheidet zwischen nichtreaktiven Ziehseifen (Natrium- oder Kaliumsalze von Talg-, Soja- und/oder Kokosfettsäuren) sowie reaktiven Fettsäuren (Natrium- oder Kaliumsalze der Stearinsäure). Letztere bilden beim Drahtziehen durch eine chemische Reaktion mit Zinkphosphat-Schichten auf dem Draht in heißer wässeriger Lösung festhaftende Zinkstearat-Schichten.
Ziehbutter
Ziehbutter (Butter-Ziehfett) wird zur Herstellung tourierter Teige (Teige, in die schichtweise Fett eingearbeitet wird wie z. B. Blätterteig) eingesetzt. Butter-Ziehfett hat sehr gute plastische Eigenschaften, der Schmelzpunkt liegt ca. 36 K über dem von Standardbutter.
Einzelnachweise
- ↑ Otto-Albrecht Neumüller (Herausgeber): Römpps Chemie Lexikon, Frank'sche Verlagshandlung, Stuttgart, 1983, 8. Auflage, S. 4699, ISBN 3-440-04513-7.
Kategorie:- Öl und Fett
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