Zollgrün

Zollgrün
Zollgrün
Stadt Tanna
Koordinaten: 50° 31′ N, 11° 50′ O50.51329444444411.829805555556490Koordinaten: 50° 30′ 48″ N, 11° 49′ 47″ O
Höhe: 490 m ü. NN
Eingemeindung: 1974
Postleitzahl: 07922
Vorwahl: 036646

Zollgrün ist ein Ortsteil der Stadt Tanna im Saale-Orla-Kreis in Thüringen.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Lage

Etwa 2,5 Kilometer nordwestlich der Kernstadt Tanna liegt das Straßendorf Zollgrün an der kurven- und anhöhenreichen Bundesstraße 2. Nachbarorte sind Schilbach, Künsdorf, Heinrichsruh, Oberoschitz und Mielesdorf.

Geologie

Geologisch befindet sich die Gemarkung des Ortes im Südostthüringer Schiefergebirge. Diese Böden haben einen hohen Feinerdeanteil und einen hohen Humusgehalt und sind daher unter diesen Klimabedingungen besonders ertragreich und -sicher. Quellmulden sowie schmale Tallagen der Bäche sind typische Grünlandstandorte. Ackerbau wird auf plateauartigen Gelanderücken, welligen Ebenen und Flachhängen begünstigt. Auf sonstigen Lagen überwiegt die forstliche Nutzung.[1]

Geschichte

Am 15. Juni 1342 wurde Zollgrün erstmals urkundlich registriert.[2]

Nördlich von Zollgrün befand sich in der Wetterau einst eine Burgstelle im Burgstädtel, auch Schanzgraben genannt. Sie diente wohl zur Sicherung der Handelsstraße Nürnberg-Leipzig über den Bach. 1842 wurden nach Abtragung des Burghügels Eisengegenstände gefunden, die den Standort der Befestigungsanlage bestätigen.[3]

1923 bewirtschaftete Hanny Knoch aus Hirschberg das Rittergut in Zollgrün mit 129 ha.[4]

Bis 1945 war Fabrikbesitzer Hartenstein aus Plauen Eigner der Schule und der Grünmühle. Er wurde 1945 enteignet.[5] Die Mühle und das landwirtschaftliche Gut mit 23,56 ha hatten dann in der DDR mehrere Eigentumsformen. In den Anwesen der Schule wurden Lehrer, später Landwirte und Jäger ausgebildet.

Die Landwirtschaft spielte im Ort immer eine große und erfolgreiche Rolle, sogar nach der Bildung der Genossenschaften.

Am 1. Januar 1974 wurde Zollgrün in die Gemeinde Tanna eingegliedert.

Wirtschaft

Die Landwirtschaft prägt immer noch den Ort. Die Multi-Agrar GmbH Tanna betreibt in Zollgrün die Haltung von Milchkühen.

In der Grünmühle ist die Forstverwaltungs GmbH eingezogen. In den Gebäuden der Schule ist jetzt eine Jagdschule mit Berufsausbildung tätig.

Einzelnachweise

  1. Manfred Graf: Organisation der kooperativen Pflanzenproduktion bei hohem Grünlandanteil im Südostthüringer Schiefergebirge, dargestellt an der KOG „Löbenstein“ , Dissertation an der Uni Jena, 1970, S. 1–144
  2. Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer – Ein Handbuch. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 326
  3. Michael Köhler: Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze , Jenzig-Verlag 2001, ISBN 3-910141-43-9, S. 77
  4. Jürgen Gruhle:Schwarzbuch der Bodenreform-Thüringen.Abgerufen am 22. Juni 2011 im Internet.
  5. Manfred Graf:Die Spezialisierung in der Organisation der Produktion des VEG Schleiz , Bernburg 1959, Diplomarbeit, S. 1–56

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