- Tanna
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Wappen Deutschlandkarte 50.49444444444411.861111111111542Koordinaten: 50° 30′ N, 11° 52′ OBasisdaten Bundesland: Thüringen Landkreis: Saale-Orla-Kreis Höhe: 542 m ü. NN Fläche: 87,18 km² Einwohner: 3.868 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 44 Einwohner je km² Postleitzahl: 07922 Vorwahl: 036646 Kfz-Kennzeichen: SOK Gemeindeschlüssel: 16 0 75 132 Adresse der
Stadtverwaltung:Markt 1
07922 TannaWebpräsenz: Bürgermeister: Marco Seidel (parteilos) Lage der Stadt Tanna im Saale-Orla-Kreis Tanna ist eine Kleinstadt im thüringischen Saale-Orla-Kreis.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Tanna liegt etwa 10 km südlich von Schleiz in einem Talkessel der Wettera, einem östlichen Zufluss der Saale, mit Blick auf den Frankenwald. Auch sind Teile des Fichtelgebirges und des Thüringer Waldes sichtbar. Durch einige dörfliche Ortsteile im süd- und östlichen Stadtgebiet fließt der Saale-Zufluss Wisenta.
Stadtbild
Die Ortschaft Tanna ist langzeilig gebaut. In der Mitte des Ortes befindet sich der Marktplatz mit dem Rathaus und dem Wahrzeichen der Stadt, einer Tanne.
Stadtgliederung
(urkundliche Ersterwähnung)[2]
Neben der Kernstadt gehören zu Tanna acht weitere Ortsteile, bei welchen es sich um umliegende, eingemeindete Dörfer handelt. Dies sind Künsdorf (1267), Mielesdorf (1445), Rothenacker (1402)/Willersdorf (24. Januar 1417), Schilbach (14. August 1325), Seubtendorf (6. August 1354), Stelzen (31. August 1279)/Spielmes (1. Dezember 1437), Unterkoskau (14. August 1325)/Oberkoskau (24. August 1325) und Zollgrün (15. Juni 1342).
Nachbargemeinden
Angrenzende Gemeinden sind die Städte Gefell, Saalburg-Ebersdorf und Schleiz im Saale-Orla-Kreis sowie Rosenbach/Vogtl., die Stadt Mühltroff und Reuth im sächsischen Vogtlandkreis.
Geschichte
Nördlich von Zollgrün befand sich in der Wetterau einst eine Burgstelle im Burgstädtel auch Schanzgraben genannt. Sie diente wohl zur Sicherung der Handelsstraße Nürnberg/Leipzig über den Bach. 1842 wurden noch bei Abtragung des Burghügels Eisengegenstände gefunden, die den Standort der Befestigungsanlage bestätigten,[3] Tanna wurde urkundlich am 22. Sept. 1223 erwähnt[4] und besitzt seit 1495 das Stadtrecht. Die Reformation wurde 1533 eingeführt. Von 1596 bis 1918 gehörte Tanna zum Hause Reuß jüngerer Linie, davon von 1647 bis 1666 zur Unterlinie Reuß-Saalburg und von 1666 bis 1848 zu Reuß-Schleiz.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und im 20. Jahrhundert baute man unweit des Bahnhofes in einem Steinbruch den „Marmor“ von Tanna ab. Er zählt zu den Saalburger Marmoren und ist unter dem Sortennamen Königsrot verkauft worden. Anwendungen finden sich in Thüringen, Berlin (Dom, Humboldt-Universität/Foyer), Dresden (Lukaskirche). Es handelt sich um einen dunkelroten devonischen Kalkstein mit ausgeprägter Schichtung.
Während des Zweiten Weltkrieges mussten Arbeitskräfte aus Polen in landwirtschaftlichen Betrieben von Tanna Zwangsarbeit verrichten.[5]
Im eingemeindeten Dorf Schilbach befand sich 1923 ein Rittergut mit 469 ha. Reinhold Knoch war der Besitzer.[6]
Eingemeindungen
Am 9. April 1994 wurde Schilbach eingemeindet.[7] Am 1. Januar 1997 wurden die bisherige Verwaltungsgemeinschaft Tanna aufgelöst und die bis zu diesem Zeitpunkt beauftragenden Gemeinden Künsdorf, Mielesdorf, Rothenacker (mit dem am 1. Januar 1974 eingemeindeten Willersdorf), Seubtendorf, Unterkoskau (mit dem am 1. Januar 1974 eingemeindeten Oberkoskau) und Zollgrün eingegliedert. Zeitgleich wurde die bisher zur Verwaltungsgemeinschaft Gefell gehörende Gemeinde Stelzen eingemeindet.[8]
Mielesdorf geht bis ins Jahr 1377 zurück. Im Dorf leben ca. 240 Einwohner. Am 1. Januar 1997 wurde der drei Kilometer nördlich gelegene Ort nach Tanna eingemeindet.
Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1994 31. Dezember):
- 1833: 1390
- 1910: 2032
- 1933: 2192
- 1939: 2045
- 1994: 2313
- 1995: 2309
- 1996: 2352
- 1997: 4495
- 1998: 4450
- 1999: 4347
- 2000: 4330
- 2001: 4264
- 2002: 4264
- 2003: 4229
- 2004: 4106
- 2005: 4073
- 2006: 4039
- 2007: 4023
- 2008: 3998
- 2009: 3938
Datenquelle ab 1994: Thüringer Landesamt für Statistik
Politik
Stadtrat
Der Stadtrat der Stadt Tanna hat 16 Sitze. Die Kommunalwahl vom 7. Juni 2009 führte bei einer Wahlbeteiligung von 60,0 % zu folgendem Ergebnis[9]:
Partei SPD / FW* CDU Die Linke FDP Feuerwehr-verein Tanna Gesamt Sitze 6 6 2 1 1 16 Stimmenanteil 40,3 % 36,3 % 10,4 % 7,7 % 5,3 % 100 % * bildet mit dem Feuerwehrverein Tanna eine Fraktion.
Wappen
Blasonierung: „In Schwarz auf grünem Rasen vorn ein goldener Löwe, hinten eine silberne (weiße) Tanne.“
Das bis heute kaum veränderte Wappen von Tanna wird in der Stadtchronik erstmals 1514 erwähnt. Der Löwe ist das Wappentier des Fürstentums Reuß jüngerer Linie. Die Tanne ist redendes Symbol für den Stadtnamen.[10]
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Zwischen Tanna und Schilbach verläuft die Bundesstraße 2 in Nord-Süd-Richtung. Weiter westlich verläuft die nahezu parallele Bundesautobahn 9. Anschlussstellen befinden sich in Schleiz und Bad Lobenstein. Seit 1892 ist Tanna an die Bahnstrecke Schönberg–Hirschberg angeschlossen[11]. Die Strecke wurde bis 1994 zur Personenbeförderung verwendet.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt Tanna
- Eduard Knoch (* 19. Juni 1814 in Schilbach; † 6. Mai 1891 in Bad Blankenburg), Reichstagsabgeordneter
- Karl Neupert (* 1. Oktober 1910 in Tanna; † 29. Dezember 1991 in Schnaittach) war ein deutscher Architekt und Raumplaner.
Sonstiges
Am 27. und 28. August 2000 waren der Bahnhof und die Alte Schule[12][13] von Tanna Drehorte für den Kinofilm „So weit die Füße tragen“.
Quellen
- ↑ Thüringer Landesamt für Statistik – Bevölkerung nach Gemeinden, erfüllenden Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften (Hilfe dazu)
- ↑ Wolfgang Kahl:Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. 5. verbesserte und wesentlich erweiterte Auflage. Verlag Rockstuhl, Bad-Langensalza, 2010, ISBN 978-386777-202-0, S.154, 181, 239, 315, 248, 263, 274, 269, 294, 206, 326.
- ↑ Michael Köhler:Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche WohnplätzeJenzig-Verlag,2001, ISBN 3-910141-43-9 S.77
- ↑ W. Kahl Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer bis 1300. Verlag Rochstuhl, 2001, ISBN 3-934748-58-9, S.58
- ↑ Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933–1945 (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933–1945, Reihe: Heimatgeschichtliche Wegweiser Band 8 Thüringen, Erfurt 2003, S. 229, ISBN 3-88864-343-0.
- ↑ Jürgen Gruhle:Schwarzbuch der Bodenreform -Thüringen- . Abgefragt am 25. Juni 2011
- ↑ Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden, siehe 1997
- ↑ Thüringer Landesamt für Statistik
- ↑ Neues Thüringer Wappenbuch Band 2 Seite 44; Herausgeber: Arbeitsgemeinschaft Thüringen e. V. 1998 ISBN 3-9804487-2-X.
- ↑ Geschichte der Stadt Tanna
- ↑ stadt-tanna.de: Dreharbeiten
- ↑ ExtraEnergy e.V.: Zukunftsträchtige Vergangenheit
Weblinks
Commons: Tanna – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienOrtsteile der Stadt TannaTanna
Künsdorf | Mielesdorf | Rothenacker | Schilbach | Seubtendorf | Stelzen | Unterkoskau | Zollgrün
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