- City-Rucksack
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Der Rucksack ist ein Behälter aus Stoff, flexiblem Kunststoff (Nylon oder PVC) oder Leder, der an gepolsterten Gurten auf dem Rücken getragen dem Transport von Gegenständen dient. Leichte Rucksäcke werden allein an Schultergurten getragen; bei Rucksäcken für den Transport schwerer Lasten wird die Last über einen Hüftgurt auf die Hüfte verlagert.
Je nach Qualität, Einsatzgebiet (etwa Trekking, Klettern, Wandern, Reisen, Fahrradfahren, Freizeit, Lastentransport usw.) und Komfortanspruch des Trägers kann die Ausstattung der Rucksäcke variieren (etwa Belüftung des Rückens, innenliegendes Tragegestell zur Gewichtsübertragung auf die Hüfte, Verstellbarkeit der Rückenlänge zur Passformoptimierung, Eigengewicht, Güte und Haltbarkeit der Polsterung zur Druck/Scheuerstellenvermeidung).
Kraxe
Die Kraxe ist Urform des Rucksacks, bei der das Gurtsystem nur ein offenes Gestell aus Holz oder (heute) Leichtmetall trägt. Man spricht auch von einem außenliegenden Tragegestell, an dem die eigentliche Last, direkt oder wiederum in separaten Behältnissen, befestigt wird. Der älteste archäologische Nachweis einer Kraxe stammt aus dem Fundkomplex der Gletschermumie Ötzi aus der Jungsteinzeit ca. 3.300 v. Chr. Kraxen dienten früher auch dem Handel über weite Strecken und dem Hausierer sowie Wasserhändler. (Siehe auch: Kiepe) Kraxen dienen, soweit bekannt, heute noch dem Buchtransport über Treppenhäuser in einzelnen Universitätsbibliotheken (Österreich).
Tragegestelle und Packboard
Die moderne Form der Kraxe ist das Tragegestell aus Leichtmetall[1], an dem analog der Kraxe die eigentliche Last befestigt wird. Das Tragegestell dient der Stabilisierung und Lastverteilung, im Vergleich zum Rucksack können (zum Teil) auch größere Lasten gut transportiert werden. So können etwa Tornister und Rucksäcke, Munitionskisten, Maschinenteile und Essensbehälter befestigt und bewegt werden.
Die ältere und einfachere Form des Tragegestells, das „Packboard“, im wesentlichen eine Metallplatte oder ein leiterförmiges Holzgestell als grobe Näherung an die Kraxe, war noch bis in die 1960er/70er Jahre im militärischem Gebrauch. Manche Ausführungen hatten ein rückwärtiges Stoffmattenpolster, einzuhakende Querplattenträger und Gurtspannzeug zum Lastentransport. Es wurde zumeist durch das modernere Tragegestell („Frame“) abgelöst. Dieses hat oft, analog dem Gestellrucksack, ein Hüftpolster sowie rückwärtig eine ausklappbare Querplatte zur Lastaufnahme.
Rucksack mit integriertem Tragegestell
Traditioneller oder moderner Rucksack, oft mit Klappe, Karten- oder Außenfach, Anhängebebänderung, Trageschlaufe und Standverstärkung. Hinter dem Gurtzeug ist ein Tragegestell aus Bandmetall oder Kunststoff offen integriert, zum Teil auch im Rucksack vernäht. Ein bogenförmiges Polster in Hüfthöhe sorgt für den notwendigen Luftraum zwischen Rücken und Rucksack.
Eine weitere Abstandshaltung ist eigentlich nicht notwendig und geht bei einigen modernen Konstruktionen definitiv zu Lasten des Rucksackvolumens und Komforts. Diese, strenggenommen und im Vergleich zur Kraxe/Kiepe und zur Blunse, eigentliche Form des Rucksacks ist, mit oder ohne Tragegestell, auch als Jägerrucksack, Aser (Jägersprache) oder Jagdrucksack bekannt. Spezielle Formen für Individual- und Rucksackreisende erreichen zum Teil die dreifache Größe des regulären Typs und haben damit große Ähnlichkeit mit Tragegestellen.
Blunse
Einfache Bezeichnung für Rucksack ohne Tragegestell, häufig auch als Daypack bezeichnet, als einfacher aber modischer Artikel in zum Teil grellen Farben gehandelt. Geringe Transportkapazität und Probleme bei sperrigem oder schwerem Gut gehen einher mit kleinem Packmaß und hoher Verbreitung. Im Vergleich zu regulären Taschen sind insbesondere die freien Hände für Arbeit, Komfort und Radfahren zu bemerken.
Kurierrucksack
Der Kurierrucksack wurde für die Bedürfnisse von Fahrradkurieren entwickelt. Er ist gut auf dem Fahrrad zu tragen und schnell an- und abzulegen, besteht meist aus besonders robustem, wasserdichten Material (sogenannter LKW-Plane) und bietet viel Platz für die zu befördernden Gegenstände. Neben der Transportfunktion dient der Rucksack dem Kurierunternehmen häufig als Werbeträger.
Laptop- oder Notebook-Rucksack
Der Laptop- oder Notebook-Rucksack ist speziell entwickelt um auf praktische und einfache Art und Weise Laptops oder Notebooks zu transportieren. Er beherbergt unter anderem (oder hauptsächlich) ein gepolstertes Fach für den tragbaren Computer. Er wird mit Vorliebe von Motorrad- oder Fahrrad-Fahrern oder Pendlern verwendet.
City-Rucksack
Der City-Rucksack ist eine modisch gestylte, leichte Form des Rucksacks die als auf dem Rücken getragene Einkaufstasche benutzt wird. Siehe auch „Blunse“.
Koffer-Rucksack
Im Gegensatz zu einem typischen Rucksack, der die Öffnung zum Hauptfach oben hat, besitzt ein Kofferucksack eine große Öffnung vorne, so dass man den Koffer-Rucksack wie einen Koffer vor sich hinlegen und öffnen kann. Das Tragesystem lässt sich bei vielen Modelle zusätzlich auch unter der Verdeckung verstauen. Der Koffer-Rucksack mutiert mithin damit zu einer Reisetasche.
Foto-Rucksack
Ganz ähnlich wie der Kofferrucksack sind Fotorucksäcke meist mit einer großen vorderen Klappe für einen schnellen Zugriff auf die mitgeführte Ausrüstung ausgeführt. In der Regel ist ein Fotorucksack doppellagig genäht mit zwischenliegender Polsterung aus PE- oder PU-Schaumplatten und mit ebenso gepolsterten, verstellbaren Inneneinteilungen ausgestattet. Mehrere Innenfächer und häufig auch Außentaschen erlauben die Unterbringung von Kleinteilen. Auch können außen Halteschlaufen für sperriges Zubehör wie Stative angebracht sein. Fotorucksäcke haben gegenüber Fototaschen deutlich höheren Tragekomfort. Bei konventionellen Modellen ist es jedoch nötig, den Rucksack für den Zugriff auf die Kameraausrüstung abzunehmen und irgendwo abzustellen. Alternative Konstruktionen erlauben das Lösen einer der beiden Tragegurte, sodass der Sack auf eine Körperseite geschwenkt und ohne abzusetzen wie eine normale Fototasche bedient werden kann.
Trekking-Rucksack
Speziell auf die Anforderungen beim Wandern (siehe auch Trekking) abgestimmter Trekking-Rucksack mit großem Volumen von über 70 l. Diese bietet häufig viele Möglichkeiten für die Befestigung von diversen Ausrüstungsgegenständen wie Isoliermatten, (Ski-)Stöcke, Zeltstangen, Eispickel, Helme etc. außen am Rucksack an. Im Innenraum stehen bei einigen Trellingrucksäcken ein extra konzipiertes Schlafsackfach zur Verfügung. Dieses macht das Eigengewicht des Rucksacks allerdings schwerer. Einige bieten Verstaumöglichkeiten für Brillen oder elektronische Geräte oder sind mit Trinksystemen kompatibel. Besonders der Tragekomfort für lange Wanderungen oder gute Balance sind spezielle Eigenschaften eines Trekking-Rucksacks. Hersteller sind unter anderem Norrøna, Berghaus Ltd., Lowe alpin. Kletterrucksäcke hingegen sind schmal gebaut, verfügen nicht über das für long-distance Treks notwendige Volumen und haben keine Seitentaschen.
Trinkrucksack
Als Trinkrucksack (auch nach den Markennamen Platypus oder CamelBak oder verballhornt Camelbag - engl. Kameltasche) wird ein Trinksystem bezeichnet, bei dem eine Trinkblase in einen Rucksack integriert ist. Mittels eines Schlauches, der nach vorn gelegt wird, kann der Benutzer dann seinen Durst löschen, ohne seine Tätigkeit zu unterbrechen. Deshalb benutzen natürlich gern Ausdauersportler, die lange Strecken zurücklegen müssen, dieses sehr nützliche Gerät. Es gibt diese Rucksäcke mittlerweile in vielen verschiedenen Ausführungen und Größen.
Man findet diese aber nicht nur im Sport. So gehört das Camelbak zur Standardausrüstung der amerikanischen Soldaten.
Tornister
Hauptartikel: Tornister
Der Tornister, umgangssprachlich auch Affe genannt, ist eine vorwiegend im militärischen Bereich angesiedelte Rucksackform, bei der eine Fell- oder Stoffbespannung über einen rechteckigen Holz- oder Kunststoffrahmen genäht wird. Im militärischen Bereich wird heute der Rahmen weggelassen. Das Innere ist meist mit Stoff ausgeschlagen. Der Tornister wird ausschließlich bei der Infanterie eingesetzt.
Da der Tornister bei einigen Pfadfinderschaften noch immer beliebt ist, gibt es speziell für diese Zielgruppe hergestellte Modelle, wobei statt dem früheren Holzrahmen Kunststoff verwendet wird.
Kiepe
Die Kiepe ist ein Korb, der wie ein Rucksack getragen wird. Sie wird zum Teil noch heute unter dem Namen „Hotte“ in der Weinlese eingesetzt.
Rolle
Neben dem umgehängten Sack und der Weiterentwicklung (Seesack) die Urform des Rucksacks. In eine Decke oder Lederhaut werden die Habseligkeiten eingerollt, die Deckenrolle mit einem Gurtzeug oder geeignetem Strick an jedem Ende verknotet und umgehängt. Die abgewandelte Form der diagonal umgehängten Regenplane mit darin eingewickelter Decke wurde lange Zeit in der russischen Armee getragen. Die Gepäckrolle ist heute noch bei wandernden Handwerks-Gesellen im Gebrauch. Das Tuch, in dem die Habseligkeiten eingeknotet werden, heißt Charlottenburger und ist auch ein beliebtes Erinnerungs- und Sammlerstück.
Seesack
Sehr spezielle Form des Rucksacks in Form eines sehr großen Sacks aus grobem Segeltuch. Der Sack hat oft ein Gurtzeug und kann an der Öffnung durch Einfädeln eines Karabinerhakens, eines großen Vorhängeschlosses oder eines Verschlussrings verschlossen werden. Seesäcke werden heute noch beim Militär und bei der Marine zum Transport und zur Aufbewahrung der persönlichen Ausstattung von Soldaten benutzt.
Schulrucksack
Eine Variation der modernen, auf gesunde Körperhaltung, optimale Gewichtsverteilung und Tragekomfort ausgelegten Wanderrucksäcke ist der Schulrucksack als Schulranzen (mittlerweile auch aus modernen Materialien wie widerstandsfähigem und wetterfestem Polyester/PVC) für Kinder im Grundschulalter, heute als bevorzugtes Transportmittel für Schulmaterialien stark im Kommen.
Verschiedene (Ranzen, Schulranzen, Felleisen)
Ebenfalls eine historische Rucksackform ist der vorzugsweise aus festem Leder gefertigte Ranzen. Das Wort ist slawischen Ursprungs und leitet sich von rame (Schulter) ab. Die Behälter der Wanderburschen, in denen sie ihre Habseligkeiten transportierten, nannte man Felleisen.
Verschlüsse
Früher wurden Rucksäcke verschnürt, die Lederriemen mit Schnallen verbunden. Heute werden dafür Klettverschluss, Reißverschluss, Klick-Schnallen, Verstell-Schnallen und Tanka eingesetzt.
Begriff
Im übertragenen Sinn wird der Begriff „Rucksack“ auch für andauernde, seelische Belastungen gebraucht: „jemandträgt ständig einen Rucksack mit sich herum“.
Einzelnachweise
Literaturhinweis
- Effizienter Lastentransport in Nepal. In: Science. 308, 1755 (2005)/ Naturwissenschaftliche Rundschau. 1/2006, S. 22
Weblinks
- Artikel zur Geschichte des „Affen“ (Tornister) aus der „Zeitung“ der Deutschen Freischar
- Herstellung eines Rucksacks
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