CityEL

CityEL
Smiles
CityEL.jpg
CityEL
Hersteller: Smiles AG (vormals Citycom AG)
Produktionszeitraum: seit 1987
Klasse: Kleinstwagen
Karosserieversionen: halboffene „Fun“-Version (früher Targa); früher auch geschlossen („Basic“) und offen (Cabrio)
Motoren:
1987-1990: Pacific Scientific BA3740/BA3742 Gleichstrommotor mit 1kW (1,4PS)

1990-2002: Thrige Titan Doppelschlussmotor mit 4kW (5,4PS) seit 2002: Perm 132 Scheibenläufermotor mit 5kW (6,5 PS)

Länge: 2741 mm
Breite: 1060 mm
Höhe: 1260 mm
Radstand: 1810 mm
Leergewicht: 210 kg mit Lithium-Batterien kg
Vorgängermodell: Mini-El-City
Nachfolgemodell: keines

Das CityEL ist ein dreirädriges Leichtfahrzeug mit Elektroantrieb für eine erwachsene Person, das im Sommer auch als Cabrio gefahren werden kann. Es ist das meistverkaufte Elektrofahrzeug Europas.

Das CityEL ist als Pkw für den Straßenverkehr zugelassen (57-km/h- oder 63-km/h-Version), kann jedoch in geschwindigkeitsreduzierter Form auch als Leichtkraftfahrzeug zugelassen werden und dann mit Versicherungskennzeichen bewegt werden (45-km/h-Version).

Der Hersteller des CityEL ist die Smiles AG, die auch noch andere Elektrofahrzeuge vertreibt (REVA, Tazzari Zero).

Inhaltsverzeichnis

Technik

Der CityEL ist mit einem Scheibenläufermotor Perm PMG-132 (Höchstgeschwindigkeit 63 km/h) ausgestattet. Je nach Streckengegebenheiten und Zustand der Blei-Vlies-Batterien kann der CityEL bis 50 km Reichweite mit einer Batterieladung erzielen. Danach muss das Fahrzeug für drei bis neun Stunden zum Aufladen an die Steckdose. Seit Anfang 2009 ist auch ein Lithium-Ionen-Akku mit Batteriemanagementsystem erhältlich, der Reichweiten von ca. 100 km ermöglicht und sehr viel leichter ist (das Lithiumsystem wiegt ca. 45 kg, das Blei-Vlies-System ca. 120 kg, der CityEL ohne Batterien wiegt ca. 160 kg, zulässiges Gesamtgewicht ist 400 kg (=Gewicht Fahrzeug + Batterien + Fahrer + Gepäck)).

Der Energieverbrauch liegt je nach Modell zwischen 3,5 und 9 kWh/100 km. Ein Liter Benzin enthält zum Vergleich 8,9 kWh. Entsprechend läge der Verbrauch eines CityEL umgerechnet zwischen ca. 0,4 und 1 Liter Benzin pro 100 km. Der CO2-Ausstoß des CityEL (berücksichtigt man den CO2-Ausstoß des Kraftwerks, in dem der Strom für den CityEL erzeugt wird, laut regulärem deutschem Strommix) liegt bei nur 26 g/km.

Der CityEL bietet ein Kofferraumvolumen von ca. 300 l, so dass vier Getränkekästen in den Gepäckraum hineinpassen.

Fahrzeugkonzept

CityEL, Blick ins Innere

Hintergrund bei diesem Fahrzeugkonzept ist, dass der größte Anteil aller Fahrten mit nur wenigen Passagieren auf Kurzstrecken stattfindet (durchschnittlich ca. 60 km pro Person pro Tag). Als Leichtkraftfahrzeug wird beim CityEL bereits sowohl in der Herstellung als auch im Betrieb auf geringen Ressourcenverbrauch Rücksicht genommen. Der Elektromotor ist im Stop-and-Go-Verkehr der Innenstädte effizienter als ein Verbrennungsmotor.

Das Chassis des CityEL besteht aus einer doppelwandigen Kunststoffwanne, das mit einem Spezialmaterial zur Dämpfung eines evtl. Aufpralls gefüllt ist. Die dadurch ca. 15 cm dicke Fahrzeugwanne dämpft bei einem Unfall die Aufprallenergie. Dann wird das Fahrzeug durch sein geringes Gewicht zur Seite geschoben. Ein Crash-Test wurde mit dem CityEL durchgeführt, wobei der ADAC bestätigt hat, dass die Sicherheit des CityEL mit herkömmlichen Kleinwagen vergleichbar sei.

Die Vorteile des CityEL für den Besitzer gegenüber einem herkömmlichen Pkw sind:

  • geringe laufende Kosten (Energie, Wartung, Versicherung und KFZ-Steuer)
  • geringer Platzbedarf für Stellflächen

Im Vergleich zu Zweirädern (von Fahrrad bis Motorrad) bietet das CityEL folgende Vorteile:

  • bessere Mitnahmemöglichkeiten für Gepäck
  • Schutz vor Fahrtwind und Witterung
  • bessere passive Sicherheit
  • kippstabil bei langsamer Fahrt und blockierenden Rädern (besser für glatte Fahrbahnen)
  • Sicherheitsausrüstung (Kleidung, Schutzhelm) entfällt

Als Nachteile gegenüber herkömmlichen Motorrädern sind zu nennen:

  • geringere Bodenfreiheit (schlecht beim einparken wegen hohen Bordsteinkanten etc.)
  • schlechtere Fahrleistungen (Geschwindigkeit, Beschleunigung, Kurvenfahrt)
  • vergleichsweise hoher Anschaffungspreis, auch gebraucht
  • niedrige Sitzhöhe sorgt für schlechtere Wahrnehmbarkeit und schlechteren Überblick
  • fehlende Motorgeräusche verschlechtern ebenfalls die Wahrnehmbarkeit und verschlechtern die aktive Fahrsicherheit
  • die Mitnahmemöglichkeit eines Beifahrers fehlt
  • das Befüllen der entleerten Batterien dauert wesentlich länger als ein Tankvorgang mit Benzin

Als Nachteile gegenüber herkömmlichen PKW sind zu nennen:

  • geringerer Komfort
  • geringere Reichweite
  • kein Platzangebot für Passagiere
  • regelmäßige Ladezeiten für die Batterien und Verfügbarkeit einer Steckdose in Stellplatznähe

Geschichte

Der CityEL wurde unter der Bezeichnung Mini-El von der dänischen Firma El Trans AS in Randers, Dänemark entwickelt und 1987 auf den Markt gebracht. Nachdem die Entwicklerfirma die Produktion im Juni 1991 aufgeben musste, wurde die Firma von einem deutschen Investor übernommen und der Firmensitz in das fränkische Aub verlegt. Der aktuelle Produktionsstandort liegt in Aub-Baldersheim. Seit der Erstvorstellung als geschlossene Basic-Version wurden zahlreiche technische Verbesserungen vorgenommen, die insbesondere den Antrieb und das Batterie- sowie das Ladesystem betrafen.

Siehe auch

Weblinks

 Commons: CityEl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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