- Cizre
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Cizre
Hilfe zu WappenBasisdaten Provinz (il): Şırnak Koordinaten: 37° 20′ N, 42° 12′ O37.32542.195833333333377Koordinaten: 37° 19′ 30″ N, 42° 11′ 45″ O Höhe: 377 m Einwohner: 100.478[1] (2010) Telefonvorwahl: (+90) 486 Postleitzahl: 73200 Kfz-Kennzeichen: 73 Struktur und Verwaltung (Stand: 2011) Bürgermeister: Aydın Budak (BDP) Webpräsenz: Landkreis Cizre Einwohner: 117.429[1] (2010) Fläche: 468 km² Bevölkerungsdichte: 251 Einwohner je km² Kaymakam: Cihan Demirhan Webpräsenz (Kaymakam): Cizre (kurdisch Cizîr; auch Cizîra Botan) ist eine türkische Kreisstadt in der Provinz Şırnak in Südostanatolien mit 100.478 Einwohnern (Stand Ende Dezember 2010).
Inhaltsverzeichnis
Lage
Die Stadt Cizre liegt 45 km von der Provinzhauptstadt Şırnak entfernt an der türkisch-syrischen Grenze am Fluss Tigris. Unmittelbar nördlich der Stadt wurde der Cizre-Staudamm des Tigris errichtet. Cizre markiert den Punkt, an dem der Tigris am entferntesten vom Euphrat ist. Der Tigris ist ab Cizre schiffbar, was der Stadt eine Bedeutung als Hafen gab.
Östlich der Stadt ist der Cudi Dağı (2.114 m), an dem nach islamischer Tradition Noach mit seiner Arche Noah gestrandet ist. Die Stadt liegt am nördlichen Ende der Al-Dschazira-Ebene.
Name
Der antike aramäische Name der Stadt war Gazarta d' Kardū. Unter den Persern hieß sie Gazarta. Auch die Festung Bāzabdā, bekannt aus den Feldzügen des Schapur II., wird mit Cizre oder Eski Hendek[2] gleichgesetzt. Die Abbasiden benannten die Stadt nach ihrem Statthalter Omar in Djasirat-ibn ʿUmar um. Unter den kurdischen Fürsten hieß die Stadt Cizîra Botan. Die Aq Qoyunlu nannten sie Ceziretuşşeref (Ehrenwertes Cizre). Der osmanische Name der Stadt lautete Cezire-i İbn-i Ömer. Nach der Gründung der Türkei 1923 wurde der Name zum heutigen Cizre verkürzt.
Cizre leitet sich vom arabischen Wort für Dschazira (arabisch جزيرة ‚Insel‘) ab, da hier der Tigris bei Hochwasser die Stadt wie eine Insel umspült.
Bevölkerung
Die Bevölkerung der Stadt nahm mit ihrer Bedeutung vom 19. bis zum 20. Jahrhundert ab. 1890 betrug sie 9.560 und fiel bis 1940 auf 5.575. 1960 stieg sie auf 6.473 und ist heute bei 100.478 Einwohnern. Der gesamte Landkreis Cizre hat 117.429 Einwohner. Der überwiegende Teil der Einwohner sind Kurden. In der Vergangenheit gab es auch arabische und aramäische Einwohner.
Geschichte
Cizre war möglicherweise das Zentrum des eisenzeitlichen Königreiches von Kumme. Im 10. Jahrhundert war die Stadt, zusammen mit Mosul, das Zentrum der ʿUquail.[3] Die Stadt wird mit dem Ort Bāzabdā gleichgesetzt. Hier überquerte Alexander der Große auf seinem Zug gegen die Perser den Tigris. Im Mittelalter gehörte Cizre zu verschiedenen Reichen wie den Marwaniden, den Zengiden und Ayyubiden. Ab dem 16. Jahrhundert war Cizre Teil des Osmanischen Reiches.
Die Stadt war vom 15. bis zum 19. Jahrhundert Sitz des kurdischen Fürstentums von Botan, das zeitweise ein Vasall verschiedener Reiche war. Hier herrschte die kurdische Familie der Azizan, deren letzter Herrscher Bedirxan Beg war.
Klima
Im Sommer können die Temperaturen bis auf 50°C steigen.
Verwaltung
Cizre ist die einzige Stadt im Landkreis mit einem Bürgermeisteramt. Die Stadt besteht aus zehn Mahalle. Im Landkreis gibt es 27 Dörfer und 19 Weiler.
Sehenswürdigkeiten
In Cizre befindet sich ein Grabmal, in dem angeblich Noach begraben ist. Des Weiteren gibt es hier die angeblichen Gräber von Mem und Zin, den Helden des Buches Mem u Zin. Die Große Moschee (Ulu Cami) ist eine der bedeutendsten Moscheen in Südostanatolien. Sie stammt aus dem 13. Jahrhundert [4]
Bekannte Persönlichkeiten
- al-Dschazarī - arabischer Ingenieur, Erfinder und Konstrukteur
- Bedirxan Beg - kurdischer Fürst
- Şerafettin Elçi - kurdischer Politiker
- Ibn al-Athīr - arabischer Historiker
- Melayê Cezîrî - kurdischer Gelehrter
Einzelnachweise
- ↑ a b Türkisches Institut für Statistik, abgerufen 7. Juni 2011
- ↑ Nigel Pollard, Soldiers, cities, and civilians in Roman Syria, Ann Arbour, University of Michigan Press 2000, 288
- ↑ M. B. Rowton, Urban Autonomy in a Nomadic Environment. Journal of Near Eastern Studies 32/1/2, 1973,201-215
- ↑ A. Beril Tuğrul, A Radiographic Study of the Door of the Great Mosque (Ulucami) at Cizre. Journal of Near Eastern Studies 55/33, 1996, 187-194
Weblinks
- Viele Infos rund um die Stadt (Türkisch)
- The Encyclopaedia of Islam. New Edition, Artikel Ḏjazīrat Ibn ʿUmar von N. Elisséeff
Landkreise der Provinz ŞırnakBeytüşşebap | Cizre | Güçlükonak | İdil | Silopi | Şırnak | Uludere
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