- Clara-Fey-Gymnasium
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Clara-Fey-Gymnasium
Frontansicht zur RheinalleeSchulform Gymnasium Gründung 1896 Ort Bonn Land Nordrhein-Westfalen Staat Deutschland Koordinaten 50° 41′ 10″ N, 7° 9′ 30″ O50.6861111111117.1583333333333Koordinaten: 50° 41′ 10″ N, 7° 9′ 30″ O Träger Erzbistum Köln Schüler 640 Lehrer 40 Leitung Birgit Heinen Website clara-fey-gymnasium.de Das Erzbischöfliche Clara-Fey-Gymnasium in Bonn ist eine staatliche anerkannte Ersatzschule für Mädchen und Jungen in Bi-Edukation in Trägerschaft des Erzbistums Köln. Namenspatronin ist die Selige Clara Fey, Gründerin des Ordens der Schwestern vom armen Kinde Jesus. Das 1912 eingeweihte Schulhaus ist in die Denkmalliste der Stadt Bonn eingetragen.[1]
Inhaltsverzeichnis
Erziehungsgrundlage
Grundlage des Schullebens und des Unterrichts ist die christliche Werteerziehung und die Befähigung der Schülerinnen zu eigenverantwortlicher Lebensführung. Unter den Werten versteht die Schule insbesondere „eine
- Lebensgestaltung aus dem Geist des Evangeliums,
- eine freiheitliche Gesinnung und Respekt vor anderen,
- die Fähigkeit, eigene Überzeugungen zu entwickeln und zu vertreten,
- aktive und passive Kritikfähigkeit,
- Verantwortungsbewusstsein und Solidarität,
- intellektuelle Redlichkeit,
- Ausdauer und Gewissenhaftigkeit,
- soziales Engagement,
- aktive Beteiligung an gesellschaftlichen Entwicklungen.“
Am Standort der Schule befindet sich ein Kloster der Schwestern vom armen Kinde Jesus, die auch einen großen Teil des Unterrichts und der Infrastruktur der schulischen Abläufe verantworten.
Unterrichtsangebot
Die Lehrer haben dieselbe wissenschaftliche und pädagogische Ausbildung wie die Lehrkräfte an öffentlichen Gymnasien; es gelten dieselben Voraussetzungen für die Aufnahme von Schülerinnen und dieselben Leistungsanforderungen; die Zeugnisse und Schulabschlüsse sind denen der öffentlichen Schulen gleichgestellt.
Die Sprachenfolge ist:
- Klasse 5: Englisch
- Klasse 6: Französisch
- Klasse 8: Lateinisch (fakultativ)
- Jahrgang 11: Spanisch (fakultativ)
In der Oberstufe werden - zum Teil in Kooperation mit dem Aloisiuskolleg - für die Fächer Deutsch, Englisch, Französisch, Mathematik, Physik, Chemie, Biologie, Geschichte, Sozialwissenschaften, Erdkunde Leistungskurse angeboten.
Ein Schulgeld wird nicht erhoben. Die Schule untersteht der staatlichen Schulaufsicht, sie hat Freiräume zur Verwirklichung eigener erzieherischer und unterrichtlicher Vorstellungen. Die Finanzierung der Schule erfolgt zu über 90 % durch das Land Nordrhein-Westfalen.
Der Lehrplan sieht z. B. für alle Schülerinnen der Jahrgangsstufe 10 ein vierwöchiges Sozialpraktikum vor. Ein Diplompsychologe, der zum Kollegium gehört, sowie weitere Mitglieder eines Beratungsteams bieten psychologische Diagnostik und Beratung an. Schülerinnen mit besonderen Lese-Rechtschreibschwierigkeiten können durch eine Fachkraft in einem Kurs der Schule gefördert werden. Die Schule hat das Recht auf freie Lehrer- und Schülerwahl. Die Kirche bietet den Lehrern ihrer Schulen eine berufsbegleitende Fortbildung an, die sie für die erzieherischen Aufgaben besonders qualifizieren soll.
Bi-Edukation
Das Konzept der monoedukativen Mädchenerziehung, das die Schule über lange Jahre verfolgt hat, behält die geschlechtsspezifischen Entwicklungsstufen der Mädchen in besonderer Weise im Blick und hat durch eine spezielle Didaktik den Unterricht darauf abgestimmt. Darüber hinaus tritt aber die Notwendigkeit, Jungen in den Blick zu nehmen: Die Frage der Benachteiligung im Schulgeschehen, vor allem in der Unter- und Mittelstufe (Klassen 5-9) wird seit einiger Zeit im Hinblick auf die Jungen diskutiert. So geraten Jungen in den schulrelevanten Daten gegenüber den Mädchen zunehmend ins Hintertreffen, bleiben statistisch gesehen häufiger sitzen, brechen die Schule ab und erreichen in der Summe weniger Schulabschlüsse. Eine gezielte Jungenpädagogik bzw. Förderung wird daher immer stärker gefordert. Förderkonzepte und außerunterrichtliche Projekte sowie ein Zuschnitt des Schullebens auf diese Jungenproblematik sollen Abhilfe schaffen. Daher gibt es in der Bildungsdiskussion wieder stärker den Ruf nach geschlechtergetrenntem Unterricht.
Die Bildungsungleichheit beruht nicht nur auf den entwicklungsbedingten Differenzen zwischen Mädchen und Jungen im Alter von 8 bis 16. Auch problematische Rollenbilder bzw. eine Verunsicherung des männlichen Rollenbildes aufgrund der veränderten Geschlechterrollen in unserer Gesellschaft erzeugen im Erziehungs- und Bildungsprozess Verwerfungen zu Lasten der Jungen.
Mit dem Konzept der Bi-Edukation begegnet das Clara-Fey-Gymnasium seit dem Schuljahr 2008/09 dieser Problematik. Auch Jungen besuchen die Schule, wobei der Unterricht in den Jahrgangsstufen 5 – 9 in getrennten, geschlechtsspezifischen Lerngruppen stattfindet. So wird den verschiedenen Bedürfnissen und Entwicklungsbedingungen von Mädchen und Jungen im Unterricht Rechnung getragen. Andererseits wird Jungen und Mädchen Gelegenheit gegeben, auch aneinander und miteinander zu lernen. Das neue Konzept der Bi-Edukation verbindet daher getrennten Unterricht für Mädchen und Jungen mit einer schulischen Umgebung, die Schutz- und Begegnungsraum sein soll. In vielfältigen gemeinsamen Projekten, seien es Arbeitsgemeinschaften oder Aktivitäten der Schulgemeinschaft, üben und korrigieren die Kinder und Jugendlichen dieses Miteinander und das eigene Rollenverhalten.
Mit dem Eintritt in die gymnasiale Oberstufe geht das Clara-Fey-Gymnasium zum koedukativen Unterrichtskonzept über, damit die Schüler das im Hinblick auf Studium und Beruf wichtige gemeinsame Lernen und Arbeiten einüben können. Hier kann das Clara-Fey-Gymnasium auf seine langjährigen Erfahrungen in koedukativen Leistungskursen zurückgreifen.
Literatur
Peter Dorn: Clara-Fey-Gymnasium 1896–1996. Festschrift. Clara-Fey-Gymnasium, Bonn-Bad Godesberg. 1996
Weblinks
Einzelnachweise
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