Claudia von Alemann

Claudia von Alemann

Claudia von Alemann (* 23. März 1943 in Seebach (Thüringen)) ist eine deutsche Filmemacherin.

Die Tochter des Offiziers Hans-Heine von Alemann und seiner Ehefrau Ludmilla wuchs ab 1949 in Krefeld auf. Nach dem Abitur 1963 studierte sie in Berlin an der Freien Universität bis 1964 Soziologie und Kunstgeschichte, von 1964 bis 1968 an der Hochschule für Gestaltung Ulm am Institut für Filmgestaltung.

Nach ersten eigenen Filmversuchen während ihres Studiums wurde sie freie Mitarbeiterin bei verschiedenen Fernsehanstalten, insbesondere Hessischer Rundfunk und Westdeutscher Rundfunk. Im Mai 1968 fuhr sie nach Paris, wo sie sich an Filmkollektiven beteiligte. In ihrer Fernsehdokumentation Das ist nur der Anfang – der Kampf geht weiter berichtete sie darüber. 1973 organisierte sie mit Helke Sander das 1. Internationale Frauen-Filmfestival in Westberlin.

Nach mehreren Kurzfilmen und Dokumentationen über politische Themen, Filmthemen und die Thematik der Frauenemanzipation drehte sie 1978 bis 1980 den Spielfilm Die Reise nach Lyon über Flora Tristan, eine französische Frauenrechtlerin des 19. Jahrhunderts. 1981 schuf sie für das ZDF den surrealistischen Video-Film Das Frauenzimmer. Im Rahmen der Reihe Das kleine Fernsehspiel inszenierte sie 1983 Nebelland, einen Film über die unglückliche Liebesgeschichte zwischen einer Deutschen und einem Amerikaner.

1977 wurde Claudia von Alemann Dozentin für Film an der Hochschule für bildende Künste Hamburg, seit 1982 ist sie Professorin für Film an der Fachhochschule Dortmund.

Sie hat eine Tochter (* 1978) und ist mit dem kubanischen Regisseur Fernando Pérez verheiratet.

Filmografie

  • 1966: Einfach (Kurzfilm)
  • 1967: EXPMNTL Knokke (TV-Dokumentarfilm)
  • 1967: Lustgewinn I (Experimentalfilm)
  • 1967: Fundevogel (Kurzfilm)
  • 1969: Das ist nur der Anfang – der Kampf geht weiter (TV-Dokumentation)
  • 1969: Kurzfilmtage Oberhausen (TV-Dokumentation)
  • 1970: Kathleen und Eldridge Cleaver (Kurz-Dokumentarfilm)
  • 1970: Brigitte (TV-Kurz-Dokumentation)
  • 1971: Germaine Greer (TV-Kurz-Dokumentation)
  • 1971: FLQ Montreal (TV-Kurz-Dokumentation)
  • 1971: Antiimperialistischer Frauenkongreß Toronto (TV-Kurzdokumentation)
  • 1971: Tu luc van doan – Aus eigener Kraft (Kurz-Dokumentarfilm)
  • 1972: Zeitarbeit (TV-Kurz-Dokumentation)
  • 1972: Arbeitsunfall (TV-Kurz-Dokumentation)
  • 1973: Es kommt drauf an, sie zu verändern (Dokumentarfilm)
  • 1974: Namibia (Dokumentarfilm)
  • 1977: Filme der Sonne und der Nacht: Ariane Mnouchkine (Dokumentarfilm)
  • 1980: Die Reise nach Lyon
  • 1981: Das Frauenzimmer
  • 1982: Nebelland
  • 1984: Die Tür in der Mauer (TV)
  • 2000: Vladimir Günstig – Eine trojanische Affäre (nur Darstellerin)
  • 2001: War einst ein wilder Wassermann

Auszeichnungen

  • 1981: Preis der deutschen Filmkritik für Die Reise nach Lyon
  • 1981: Zwei 3. Preise bei der Première Manifestation Internationale de L’Audiovisuel Montbéliard, für Das Frauenzimmer
  • 1987: Hauptpreis der Jury Festival Internationale de Films et Vidéos de Femmes Montreal für Das nächste Jahrhundert wird uns gehören
  • 1991: Spezialpreis der Jury des Internationalen Filmfestivals Minsk für ... wie nächtliche Schatten
  • 1992: Spezialpreis der Jury des Internationalen Videofestivals Liège

Weblinks


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