- Cliffhanger
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Cliffhanger wird heute hauptsächlich mit Fernsehserien, Seifenopern oder selten mit planvoll fortgesetzten Kinofilmen assoziiert. Der Begriff steht für den offenen Ausgang einer Episode auf ihrem Höhepunkt. Den Fortgang der Handlung beantwortet die nächste Episode.
Inhaltsverzeichnis
Erläuterung
Das englische Wort Cliffhanger bedeutet wörtlich übersetzt „Klippenhänger“. Seinen Ursprung hat dieser Begriff in dem Roman A Pair of Blue Eyes von Thomas Hardy aus dem Jahr 1873, der, wie damals üblich, als monatliche Serie in einer Zeitschrift erschien: In einer Szene in den Steilhängen am Bristol Channel kann sich Henry Knight nur noch an einem Büschel Gras festhalten, um nicht in seinen sicheren Tod zu stürzen.
Die Cliffhanger-Szene band die Leser an den Fortsetzungsroman, weil die Auflösung des hängenden (Suspense) Spannungsbogens erst in der nächsten Ausgabe der Zeitschrift oder Zeitung zu erfahren war. Diese Methode, Spannung zu erzeugen, beeindruckte andere zeitgenössische Autoren vor allem der Trivialliteratur, so dass es zu etlichen Nachahmungen kam – was wiederum zur Verfestigung des Begriffs Cliffhanger führte.
Genre-erweiternd setzten dann unzählige US-amerikanische Kinoserien (Serials) der 1930er-Jahre (Flash Gordon, Buck Rogers) diese Form plakativer Zuspitzung ein. Diese Filme waren üblicherweise etwa 30 Minuten lang und wurden wöchentlich wechselnd vor dem eigentlichen Hauptfilm gezeigt. Wollte der Zuschauer die Handlung der Serie mitbekommen, musste er notgedrungen jede Woche ins Kino gehen, egal welcher Hauptfilm folgte.
Eine Besonderheit bildete die Zeichentrickserie Mighty Mouse (deutsch auch Oskar, die Supermaus), die, statt mit einem Cliffhanger zu enden, mit einem solchen begann, worauf Mighty Mouse dann zu Beginn eines Filmes jeweils zu einer Rettungsmission aufbrechen musste.
Kinofilme mit Cliffhangern
Mittlerweile gibt es auch einige Kinofilme, die mit einem Cliffhanger enden und einen weiteren Teil nach sich ziehen. Dabei ist es oft so, dass der Nachfolgeteil bereits geplant oder sogar gedreht ist. Beispiele dafür sind:
- Aliens vs. Predator
- Arthur und die Minimoys 2 – Die Rückkehr des bösen M.
- Batman Begins
- Star Wars: Das Imperium schlägt zurück
- Der blutige Pfad Gottes 2 (noch keine Fortsetzung gedreht)
- Der Goldene Kompass (noch keine Fortsetzung gedreht)
- Der Herr der Ringe: Die Gefährten
- Der Herr der Ringe: Die zwei Türme
- Fantastic Four
- Fluch der Karibik 2
- Godzilla (Emmerich) (mit einer Animations-Serie fortgesetzt)
- Harry Potter und die Heiligtümer des Todes: Teil 1
- James Bond 007: Casino Royale
- Kill Bill – Volume 1
- Matrix Reloaded
- New Moon - Bis(s) zur Mittagsstunde
- Resident Evil
- Sherlock Holmes (2009)
- Skyline
- Spawn (noch keine Fortsetzung gedreht)
- Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock
- Star Wars: Angriff der Klonkrieger
- Zurück in die Zukunft
- Zurück in die Zukunft II
Eine besondere Variante ist der Film Charlie staubt Millionen ab (The Italian Job, 1969), weil sein Ende ein „Cliffhanger“ im wörtlichen Sinne ist, eine zunächst geplante Fortsetzung aber nie gedreht wurde.
Fernsehserien mit Cliffhangern
Besonders in Fernsehserien arbeiten die Autoren gern mit Cliffhangern, um so den Zuschauer zu veranlassen, sich auch die kommende Folge anzuschauen. Besonders ausgeklügelte Cliffhanger gibt es zum Ende einer Staffel, da man schwer einschätzen kann, wie viele Zuschauer über die Sommerpause der jeweiligen Serie treu bleiben. Oft arbeiten die Autoren dann mit extremen Überraschungen in der Handlung und mit brenzligen Situationen, in denen das Leben eines oder mehrerer der Hauptcharaktere in Gefahr ist. Diese Form des Staffelabschlusses prägten insbesondere die großen Abendsoaps in den 1980er Jahren, wie Dallas und Der Denver-Clan.
Siehe auch
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