Cobh

Cobh
Stadt von der Hafenseite
Im Hafen von Cobh
Straßenecke in der Stadt

Cobh /koːf/ (irisch An Cóbh /ən 'koːf/, aus englisch „the Cove“, „die Höhle“) ist eine Hafenstadt im County Cork im Süden der Republik Irland mit 6.498 Einwohnern (2011).

Erstmals erwähnt wurde der Ort 1750 unter dem Namen Cove („the Cove of Cork“), 1849 erfolgte die Umbenennung in Queenstown aus Anlass des Besuchs von Königin Victoria. 1922 wurde mit der Unabhängigkeit Irlands der englische Name Cove schließlich in die irische Schreibweise Cobh geändert. [1]

Cobh liegt am südlichen Ufer der „großen Insel“ (The Great Island) an einem der weltweit größten Naturhäfen, dem Cork Harbour, und ist mit Fähren (Passage West) und einer Brücke mit dem Festland verbunden.

Das malerische Bild des Ortes ist geprägt durch seine Hanglage – verbunden mit einigen sehr steilen Straßen – und zahlreichen grellbunt gestrichenen Häusern. Überragt wird der Ort von der hoch am Hang gelegenen neogotischen St.-Colman-Kathedrale (St. Colman's Cathedral), Sitz der Diözese von Cloyne. Die Kirche hat mit 49 Glocken eines der größten Kirchengeläute auf den britischen Inseln.

Cobh ist heute ein Ausflugsort für Besucher aus Cork City und für die Passagiere vieler Kreuzfahrtschiffe, die im Hafen festmachen. Trotz einiger prosperierender Neubaugebiete im Hinterland ist der Ort von der enormen wirtschaftlichen Entwicklung und den Industrieansiedlungen in der Region während der vergangenen zwei Jahrzehnte weitgehend unbeeinflusst geblieben und hat sich seinen typisch irischen Charakter erhalten.

Inhaltsverzeichnis

Maritime Geschichte

Ab dem Ende des 18. Jahrhunderts entwickelte sich das Dorf während der Napoleonischen Kriege zum Flottenstützpunkt. In diese Zeit fallen auch Cobhs Anfänge als Auswandererhafen. Von hier aus verließen ca. 2,5 Millionen der insgesamt sechs Millionen Emigranten zwischen 1848 und 1950 ihre irische Heimat.[2]

Die erste Dampfschifffahrt zwischen Irland und England startete 1838 in Cobh. Weiterhin war Cobh von 1921 bis 1939 siebenmal Zielhafen der Weizenregatta, einem Wettrennen der Windjammer auf Frachtfahrt von Australien nach Europa, das veranstaltet wurde, um schnellere Fahrten der Frachtschiffe zu erreichen. Im Ersten Weltkrieg war Queenstown Basis der britischen und amerikanischen Marine. Heute ist der Hafen ein schnell wachsender Containerhafen und (neben Dublin) einer von zwei Häfen in Irland, die alle fünf Arten der Frachtschiffahrt handhaben können.

Die Geschichte Cobhs (damals Queenstown) ist eng mit zwei bedeutenden Schiffskatastrophen verknüpft:

  • Während ihrer Jungfernfahrt lag die RMS Titanic am 11. April 1912 vor Queenstown auf Reede. Es sollte der letzte Hafen werden, den sie anlief.
  • Das Passagierschiff RMS Lusitania wurde am 7. Mai 1915 auf der Fahrt von New York nach Liverpool 40 Kilometer entfernt vor dem Old Head of Kinsale vom deutschen U-Boot U20 torpediert und sank schnell. Die Überlebenden wurden nach Queenstown verbracht. Knapp 300 der etwa 1200 Opfer konnten geborgen werden; weit über hundert Tote sind auf dem Clonmel Cemetery beigesetzt.

Sehenswertes

  • Cobh Heritage Centre - Museum zur Geschichte der irischen Diaspora und ihres Einflusses auf die Entwicklung des modernen Irlands.
  • Cobh Museum - kleines stadtgeschichtliches Museum in der presbyterianischen Kirche.
  • Der “Titanic Trail” führt den Besucher zu all den Plätzen und Gebäuden, die Millionen von Auswanderern vor ihrer Einschiffung beschritten haben.
  • Auf dem idyllischen Friedhof Clonmel Cemetery (auch unter dem Namen Old Church Cemetery bekannt), eine Meile nördlich des Ortes, liegen 170 Opfer der Lusitania-Katastrophe beerdigt. Daneben findet man hier das Grab des bekannten irischen Boxers Jack Doyle und das von Napoleons Leibarzt auf St. Helena James Roche Verling.

Weblinks

 Commons: Cobh – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. Englische Wikipedia
  2. Cobh Heritage Center
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