Columbuskaje

Columbuskaje

Die Columbuskaje ist ein Schiffsanlegeplatz im Nordwesten der Stadt Bremerhaven, der sich direkt an der Außenweser befindet. Die Anlagen führen nun auch die Namen Kreuzfahrt-Terminal Bremerhaven bzw. Columbus Cruise Center.

Geschichte

Eingang zum Kreuzfahrtterminal (Columbus Cruise Center)

Die Columbuskaje und der Columbusbahnhof als Bahnhof am Meer wurden in den 1920er Jahren unter Leitung von Oberbaudirektor Heinrich Tillmann gebaut und 1927 fertiggestellt. Sie erhielt ihren Namen nach dem Passagierschiff Columbus, Flaggschiff vom Norddeutschen Lloyd, das seit 1924 Bremerhaven anlief, aber hier keinen ansprechenden Liegeplatz hatte. Als Würdigung von Christoph Columbus sollte auf diese Art und Weise auch eine Verbindung in die Neue Welt signalisiert werden. 1927 war die Kaje 1000 Meter lang.

Beim Bau der Kaje wurde zwischen dem Außendeich und der späteren Kaje eine Fläche aufgeschwemmt, auf welcher der Columbusbahnhof entstand. Dieser Bahnhof am Meer bot die direkte Eisenbahnanbindung zum Hinterland. Vom Bremerhavener Hauptbahnhof aus führen Gleise zu dem Bremerhavenener-Columbusbahnhof, der heute nur noch von Sonderzügen angefahren wird. Viele Auswandererzüge, die über die so genannte Amerikalinie vom Osten des Deutschen Reiches aus Bremerhaven erreichten, endeten in diesem Bahnhof und ermöglichten so einen direkten Umstieg auf die Schiffe.

Bekannt geworden ist die Kaje vor allem als wichtigster Ablegeplatz von Dampfschiffen im Transatlantikverkehr in die USA. Über die Columbuskaje sowie über die benachbarte neue Lloydhalle und bis 1897 über die alte Lloydhalle am Neuen Hafen verlief ein großer Teil des Auswandererstroms von Europa, insbesondere von Deutschland und seinen östlichen Nachbarländern, nach Übersee (Amerika und auch Australien. In den 1930er Jahren legten hier die weltbekannten Schiffe mit dem Blauen Band wie die Bremen oder Europa des Norddeutschen Lloyds oder in den 1950er Jahren die United States und die Amerika von der United-States-Line an.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden ab 1949 die im Krieg abgebrannten Fahrgastanlagen in Stufen wieder aufgebaut. 1950 konnte im südlichen Bereich die in Holz gebaute Empfangs- und Wartehalle wieder betrieben werden und bis 1952 waren die südliche Fahrgastanlage und der Bahnhof fertiggestellt. Der Norddeutsche Lloyd startete 1954 mit der MS Gripsholm, 1955 in MS Berlin umgetauft, wieder seinen Passagierdienst von hier.

An der Columbuskaje betrat Elvis Presley 1958 als GI deutschen Boden, bejubelt von tausenden jungen Fans.

Von 1958 bis 1960 wurde sehr aufwendig in der Mitte zur Kaje eine neue Fahrgastanlage mit dem Bahnhof gebaut. Das Bürohochhaus wurde jedoch nur mit den unteren Stockwerken erstellt. Bald danach nahm die Linienschifffahrt jedoch rapide ab. Die Kaje wurde zunehmen auch von Frachtschiffen genutzt. Der Bereich der südlichen Fahrgastanlage wurde abgerissen und eine Lagerhalle entstand.

Heute wird der mittlere und nördliche Teil der Columbuskaje – insbesondere in den Sommermonaten – von Kreuzfahrtschiffen genutzt und das Südende für Ladungsumschlag. Im Bereich des Passagierverkehrs sind von der Columbuskaje im Jahr 2006 über 75.000 Passagiere auf Kreuzfahrtschiffen abgefahren oder angekommen.

Zur Erinnerung an die Auswanderungen steht heute ein Auswandererdenkmal am Weserdeich in Sichtweite der Columbuskaje. Migration ist auch das Thema des 2005 eröffneten Deutschen Auswandererhauses, eines Erlebnismuseums in Bremerhaven mit angeschlossenem Forschungszentrum.

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Columbus Cruise Center – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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