- Communicationsweg
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Ein Communikationsweg ist ein Verbindungsweg in oder zwischen Orten. Die Kommunikation ist ursprünglich auch die Verbindung in der mittelalterlichen Befestigung[1].
Begriffsumfang
Mit dem Ausbau der Städte gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurden an diesen Wegen Grundstücke bebaut und die anfangs genutzten „volkstümlichen“ Bezeichnungen wurden zur Benennung der nunmehrigen Straßen genutzt, später auch teilweise umbenannt (mitunter aus Bürgerstolz der Anwohner).
„Communikation aus dem Lateinischen heißt Verbindung. Kommunikationswege verbanden entlang der Stadtmauer die dorthin führenden Straßen oder aber verschiedene Stadtgebiete bzw. Ortschaften oder Ortsteile. Die Gemeinde- oder Verbindungswege im Ort führten in den meisten Fällen zu den Gärten oder Feldern.“[2]
Die allgemeine Bezeichnung Communikationsweg bezog sich im Sprachgebrauch bis zum Ende des 19. Jahrhunderts allerdings auch auf Hauptwege mit größeren Entfernungen.[3]
Ein vergleichbarer Straßenname ist die noch heute gebräuchliche Bezeichnung Schwarzer Weges für Straßen, die unbefestigt zwischen Ortsteilen oder als breiter Weg durch Parks oder durch Gartenkolonien führen. Dieser Name ist oft nur im inoffiziellen, nichtamtlichen Sprachgebrauch und wird in Stadtplänen oft nicht so oder überhaupt nicht benannt.
Beispiele
Es ist der ältere Name von mehreren Straßen im Berliner Umland[4]. Beispielsweise trug die Danziger Straße zwischen 1822 bis 23. Februar 1874 diesen Namen. Auch die Gaillardstraße in Berlin-Pankow hieß bis 1903 Communikationsweg[2], ein weiteres Beispiel ist der Communikationsweg in Französisch-Buchholz nach dem Messtischblatt von 1871, in dessen Verlauf heute ungefähr die Gartenstraße liegt.[5] In Berlin-Friedrichshain wurde der „Communikationsweg vor dem Landsberger Thor“ am 1. März 1875 in Friedensstraße umbenannt. Der Communikationsweg vor dem Neuen Thor (Berlin-Mitte) führte in Nord-Süd-Richtung etwa im Verlauf der heutigen Invalidenstraße. „Communikationswege“ gibt es auch in anderen Gemeinden. Der Communikationsweg in Bonn-Röttgen führt durch ein Parkgelände. In Niedersachsen - Landkreis Peine führte der Communikationsweg (heute Holzmark) in Sophiental über drei Kilometer nach Bortfeld[6] In Dresden existiert der „Grunaer Communicationsweg“ (heute Geisingstraße)[7] Die 1830 in Leverkusen als Communicationsweg bezeichnete Straße wurde 1908 in Sandweg umbenannt. [8] In Wedding wurde der „Communicationsweg an der Stettiner Bahn“ am 26. September 1865 zur Grüntaler Straße.
Einzelnachweise
- ↑ Johann Georg Krünitz, Friedrich Jakob Floerken et al.: Oekonomische encyklopädie, Band 91. S. 415, Minikunst abgerufen 8. Oktober 2011
- ↑ a b luise-berlin.de/strassen: c174.htm
- ↑ Johann Ludwig Klüber: Europäisches Völkerrecht, Band 1. Seite 221, 1. Cap. Recht des Staatseigenthums, Nr. 4): Großherzogl. bergischer CommunicationsWeg … abgerufen 7. Oktober 2011
- ↑ alt-berlin.info: Communikationswege
- ↑ kauperts.de: Gartenstrasse
- ↑ Ortsgeschichte Sophiental 1891 abgerufen 8. Oktober 2011
- ↑ Borsbergstrasse - Verkehr
- ↑ Straßenverzeichnis Leverkusen Abgerufen 7. Oktober 2011
Kategorien:- Straßentyp
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