- Niederhaßlau
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Sachsen Direktionsbezirk: Chemnitz Landkreis: Zwickau Höhe: 280 m ü. NN Fläche: 12,71 km² Einwohner: 11.448 (31. Dez. 2007)[1] Bevölkerungsdichte: 901 Einwohner je km² Postleitzahl: 08112 Vorwahlen: 0375, 037602 Kfz-Kennzeichen: Z Gemeindeschlüssel: 14 5 24 320 Adresse der Stadtverwaltung: Poststraße 1
08112 Wilkau-HaßlauWebpräsenz: Bürgermeister: Stefan Feustel (CDU) Wilkau-Haßlau ist eine Kleinstadt im Landkreis Zwickau in Sachsen. Sie hat in etwa 11.400 Einwohner.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Die Stadt liegt in einem Talkessel etwa 6 km südlich von Zwickau und wird durch die Zwickauer Mulde geteilt. Links der Mulde befinden sich die ehemaligen Dörfer Haara und Wilkau, rechts des Flusses Oberhaßlau, Niederhaßlau, sowie der erst in den letzten Jahrzehnten besiedelte Sandberg.
Nachbargemeinden
Angrenzende Gemeinden sind Hirschfeld und Reinsdorf und die Städte Kirchberg, Wildenfels und Zwickau im Landkreis Zwickau.
Geschichte
1279 wurde Niederhaßlau (die niedere Hasel-Aue) erstmals urkundlich als ein zur Grafschaft Hartenstein gehörendes Vasallengut im Besitz des Reichsgrafen Meinher III., Burggraf zu Meißen, erwähnt. 1332 war der spätere Jägerhof (ab 1625) das wichtigste Gebäude von Niederhaßlau.
Das kleine Dorf Wilkau wurde 1439 erstmals urkundlich erwähnt. Sein Name ist slawischen Ursprungs und beinhaltet das Wort für Wolf (vgl. Wappen). Im Jahr 1670 gab es im Ort lediglich 12 Begüterte und 7 Häusler. 1850 zählte Wilkau rund 200 Einwohner.
Nach Beginn des industriellen Steinkohlenbergbaus in Zwickau und Aufschwung der Eisenindustrie durch die Königin-Marien-Hütte im benachbarten Cainsdorf, in deren Folge die Kammgarnspinnerei der Firma Heinrich Dietel entstand, kletterte die Einwohnerzahl von Wilkau bis 1900 auf etwa 8000.
Die Stadt Wilkau-Haßlau entstand am 1. Mai 1934 durch den Zusammenschluss von Wilkau und Niederhaßlau.
Schulgeschichte
Niederhaßlau/Haßlau:
- 1843 Erwerb eines Bauplatzes für ein Schulhaus am Communicationsweg nach Vielau (seit 1910 Kirchstraße)
- 1845 Bau des ersten Schulhauses mit Türmchen in Niederhaßlau (Türmchen und Glocke wurde durch freiwillige Gaben aufgebracht, das Gebäude musste aufgrund rasant steigender Schülerzahlen 1853 und 1859 erweitert werden. Bis 1845 mussten die Schulkinder nach Vielau in die Schule gehen.
- 1870-1871 Bau des zweiten Niederhaßlauer Schulhauses (alte Schule, heute Grundschule und Hort)
- 1895 sofort nach Ostern wurde das erste Schulhaus aus dem Jahre 1845 abgebrochen und mit dem Bau des dritten Niederhaßlauer
Schulhauses (neue Schule) begonnen, welches 1900 und 1904 erweitert werden musste; dieses Schulhaus, ab 1945 die Dittesschule wurde bis 2005 als Mittelschule genutzt.
- 1968 Einweihung der Polytechnischen Oberschule mit Turnhalle im Wohngebiet Sandberg, ab 1993 Gymnasium Am Sandberg
- 2008 im Juli beginnt der Umbau der Dittesschule zu einer modernen behindertengerechten Grundschule (voraussichtliche Inbetriebnahme noch 2009).
Wilkau:
- 1853 erstes Schulhaus, vorher mussten die Schulkinder nach Culitzsch in die Schule gehen.
- zweites Schulhaus, das sogenannte Frankenhäusel, in der heutigen Schulstraße
- 1884 Anbau an zweites Schulhaus
- 1889-1890 Bau Schulhaus B, welches 1897-1898 erweitert wurde, ab 1945 die Pestalozzischule, das Gebäude wurde 1998 abgebrochen
- 1996-1997 Ersatzneubau der Pestalozzischule
Oberhaßlau/Silberstraße:
- 1864 erstes eigenes Schulhaus, vorher mussten die Schulkinder nach Vielau in die Schule gehen
- 1968 wurde die Grundschule geschlossen
Culitzsch:
- 1560 Bau des ersten Schulhauses, welches später bei einem Brand vernichtet wurde
- 1861 Bau einer neuen Schule gemeinsam mit Wilkau, die ebenfalls abbrannte
- 1771 erneuter Schulhausbau
- 1900 Bau einer neuen Schule, das Gebäude wird seit 1981 nicht mehr als Schulhaus genutzt
Eingemeindungen
1999 wurden Culitzsch und Silberstraße in die Stadt eingemeindet.
Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1960 31. Dezember):
- 1946 - 13.455 1
- 1950 - 14.917 2
- 1960 - 13.825
- 1981 - 13.778
- 1984 - 11.108
- 1998 - 12.639
- 1999 - 12.565
- 2000 - 12.404
- 2001 - 12.273
- 2002 - 12.102
- 2003 - 11.977
- 2004 - 11.907
- 2007 - 11.448
- Datenquelle ab 1998: Statistisches Landesamt Sachsen
1 29. Oktober
2 31. AugustGedenkstätten
Eine Grabstätte mit Holzsäule als Gedenkzeichen auf dem Wilkauer Friedhof erinnert an die sozialdemokratische, später kommunistische Hitlergegnerin Liesel Stark, die nach Zuchthaus und Haft im KZ Ravensbrück an den Folgen der Haft starb.
Politik
Städtepartnerschaften
- Griesheim in Deutschland
- Bar-le-Duc in Frankreich
- Gyönk in Ungarn
Bauwerke
Das Ortsbild wird von der zweitlängsten Autobahnbrücke Sachsens bestimmt, die die Täler der Mulde und des Rödelbaches überspannt. Sie ist 671 m lang und bis zu 55 m hoch. Bis zum Jahr 2005 war sie die längste Autobahnbrücke Sachsens.
Seit 17. Juni 2005 verbindet der sogenannte WiHa-dukt die beiden Ortsteile Wilkau und Haßlau miteinander. Diese Fußgängerbrücke ist 145 m lang, 5,30 Meter breit, der Pylon hat eine Höhe von 34 m. Auch eine Anbindung an dem darunter liegenden Haltepunkt über Treppe und Fahrstuhl (seit 2007), gibt es von dieser Hängebrücke.
Der Name WiHa-dukt bedeutet: Wilkau Haßlau - damit uns keiner trennt.
Verkehr
Siehe Bahnstrecke Zwickau–Schwarzenberg und Schmalspurbahn Wilkau-Haßlau–Carlsfeld.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Liesel Stark (1889–1945), Hitlergegnerin, Opfer der NS-Diktatur
- Curt Lahr (1898–1974), NSDAP-Politiker
- Erhard Hippold (1909-1972), Maler
- Erhart Krumpholz (1912–2008), Motorradrennfahrer
- Dietmar Pohl (* 1943), Fußballspieler
- Steffen Grummt (* 1959), Leichtathlet (Zehnkampf), 1985 wechselte er zum Bobsport und wurde Weltmeister.
Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen
- Adolph Lobegott Peck (1766–1801), Pfarrer in Culitzsch
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Bevölkerungsentwicklung
Weblinks
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