- Completely Knocked Down
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Completely Knocked Down (CKD) und die schwächere Form Semi Knocked Down (SKD) bzw. Partly Knocked Down (PKD) haben ihren Ursprung in der Fahrzeugproduktion. Vor allem die westlichen Hersteller exportieren ihre Fahrzeuge in neue Märkte z.T. nicht komplett montiert, sondern als teilweise (SKD) oder vollständig (CKD) zerlegten Bausatz ("CKD-Bausatz").
Hauptgrund für den CKD-Export sind zumeist hohe Einfuhrzölle für komplette Endprodukte, wohingegen teilzerlegte oder komplett zerlegte Endprodukte oft deutlich niedriger verzollt werden. Ein weiterer Grund ist der Start einer lokalen Produktion vor allem in Schwellenländern. Zum einen bleiben für den investierenden Hersteller die Investitionen auf dem neuen Markt überschaubar, da anspruchsvolle und aufwändig herstellbare bzw. beschaffbare Bauteile importiert werden. Zum anderen können die lokalen Kräfte über die Endmontage das Produkt gut kennenlernen und mit steigendem Lern- und Entwicklungsgrad sukzessive weitere Arbeitsinhalte verrichten.
Beim CKD-Verfahren im Fahrzeugbau wird die Karosserie vor Ort aus einzelnen Teilen und bereits verschweißten Teilegruppen (sog. Zusammenbauten) verschweißt, während beim SKD- oder PKD-Verfahren die Roh-Karosserie als Ganzes importiert wird. So spart man die Investition in einen lokalen Karosseriebau, welcher nach einem Presswerk die zweitgrößte Investition in Fertigungsmittel im Automobilbau darstellt. Ein Beispiel ist der MAN Lion’s Coach, dessen Karosserie aus dem Werk in Ankara (Türkei) unter anderem nach Santiago de Querétaro (Mexiko) exportiert wird und dort für den lokalen Vertrieb auf ein lokal gefertigtes CKD-Chassis montiert wird.
Werden Fahrzeuge zwar fast vollständig im Herkunftsland gefertigt, jedoch für den Export wieder teilweise auseinandergebaut, oder werden vorab Details in der Produktion ausgelassen, spricht man von CBU-Fahrzeugen (Completely Built Up). Ein Beispiel ist hier der Kleintransporter Mercedes-Benz Sprinter, der für den Vertrieb in den USA zwar vollständig in Deutschland (Düsseldorf und Ludwigsfelde) gebaut wird, jedoch ohne die markentypischen Details. Er wird ohne Kühlergrill, Lenkrad und Beschriftungen produziert, vor dem Versand wieder in vier bis fünf Teilegruppen zerlegt und vor Ort von der ebenfalls zum Daimler-Konzern gehörenden Firma Freightliner wieder zusammengebaut, mit Freightliner-Insignia versehen und lokal als Freightliner Sprinter vertrieben.
Fahrzeuge, die bereits mit Blick auf eine CKD-Fertigung entwickelt wurden, finden sich – zumeist als so genannte Weltautos – z. B. in den Programmen von Fiat (Palio, Siena), Škoda (Fabia) und Dacia (Logan).
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