- Conrad Mardefelt
-
Conrad von Maesberg, ab 1646 Marderfelt, ab 1677 Freiherr Marderfelt (* um 1610 Stockholm; † 1688) war ein schwedischer Feldmarschall im 17. Jahrhundert.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Er wurde als Conrad von Maesberg, Sohn des aus Deutschland nach Stockholm eingewanderten Handwerkers Johann von Maesberg († 1657) und der Katharina Gese, geboren. 1628 trat er in die schwedische Armee ein, nahm am noch bis 1629 dauernden Schwedisch-Polnischen Krieg teil und wurde 1634 zum Ingenieur befördert. 1637 wurde er zum Generalquartiermeister im Rang eines Hauptmanns ernannt. Als Oberst leitete er während des Dreißigjährigen Krieges ab 1641 den Ausbau der Stadt Demmin zur Festung.[1] Für seine Verdienste als Fortifikationsoffizier wurde er am 20. Januar 1646 als schwedischer Oberst eines deutschen Regiments in den schwedischen Adelsstand erhoben und nahm den Namen Marderfelt an. Im gleichen Jahr erhielt er das Kommando über alle schwedischen Festungsanlagen in Pommern, Mecklenburg, der Mark Brandenburg, Bremen und Westfalen. Während dieser Zeit war er auch Vorgesetzter und "Lehrmeister" des späteren berühmten schwedischen Festungsbaumeisters Erik Dahlberg. Dessen "Gesellenstück" unter Anleitung Mardefelts als Fortifikationsoffizier war die Sprengung des massiven Turms von Haus Demmin anlässlich eines Besuchs des schwedischen Thronfolgers Karl X. Gustav 1647.
Nach dem Dreißigjährigen Krieg bekam Mardefelt wie viele andere Militärs und Beamte in schwedischen Diensten als Dank und Entschädigung Grundbesitz. Er erhielt die Domäne Pritzier mit den Dörfern Hohendorf, Katzow und Netzeband in Vorpommern, die 1653 der Generalgouverneur Carl Gustav Wrangel von ihm erwarb. Daneben erwarb er das vormals der Familie von Maltzahn gehörende Gut Vanselow an der Tollense bei Demmin. Eine von ihm gestiftete Glocke in der Vanselower Kapelle trägt seinen Namenszug.
Unter Karl X. Gustav von Schweden nahm er am Zweiten Nordischen Krieg teil und wurde, 1655 zum Generalmajor ernannt, Kommandant von Thorn und später von Elbing. Weiterhin war er Gouverneur in Bremen, Vizegouverneur in Wismar und in Pommern von 1668 bis 1672. Ab 1673 war er Ministerresident am kurbrandenburgischen Hof. 1675 wurde er zum Feldmarschall ernannt und führte an der Seite Carl Gustav Wrangels den Feldzug gegen Brandenburg. Wegen Wrangels Erkrankung hatte dessen Stiefbruder Wolmar den eigentlichen Oberbefehl. Beteiligt an der verlorenen Schlacht bei Fehrbellin, wurde er wegen des für Schweden unglücklichen Kriegsverlaufs angeklagt, aber freigesprochen. Am 9. Juni 1677 wurde er von König Karl XI. von Schweden in den schwedischen Freiherrnstand erhoben.[2]
Familie
Er war in erster Ehe seit 1640 verheiratet mit Lucia Katarina Theophili, mit der er die Tochter Christina Maria Mardefelt hatte. Diese heiratete 1677 den vorpommerschen Adligen Andreas Dubislaff von Blixen.[3]
Seine Söhne Arvid Axel Mardefelt und Gustav von Mardefeld entstammten seiner zweiten Ehe mit Augusta Eleonora von der Lancken.Literatur
- Svenskt biografiskt handlexikon Band II, Seite 126 (schwedisch)
Einzelnachweise
- ↑ Wolfgang Fuhrmann: Die Hansestadt Demmin in alten und neuen Ansichten. Seite 110, GEROS Verlag, Neubrandenburg 1998
- ↑ Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band VIII, Seite 259, Band 113 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1997, ISBN 3-7980-0813-2
- ↑ Dirk Schleinert: Zur Geschichte der Familie von Blixen in Vorpommern, Magdeburg 2008, S. 15
Wikimedia Foundation.