Constantia (Tochter Constantius’ II.)
- Constantia (Tochter Constantius’ II.)
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Constantia (* 361/62; † Anfang 383) war die Tochter des römischen Kaisers Constantius II. und die spätere Frau Kaiser Gratians.
Constantia war die Tochter der Faustina, der dritten Frau Constantius’ II. Sie wurde erst nach dem Tod ihres Vaters am 3. November 361 geboren, das heißt entweder noch Ende 361 oder Anfang 362. 364–365 benutzte der Usurpator Procopius Constantia und ihre Mutter, um die Loyalität seiner Truppen sicherzustellen. Er hoffte, dass die Soldaten so an ihre Loyalität für Kaiser Constantius II. erinnert würden, da er seine Legitimation für das Kaisertum in seiner Zugehörigkeit zur konstantinischen Dynastie begründet sah. So zeigte er sich oft mit dem Kind Constantia auf dem Arm den Soldaten und nahm sie mit auf seinen Feldzug gegen Kaiser Valens, in dessen Verlauf er schließlich besiegt wurde.
Um 374, also im Alter von etwa 13 Jahren, heiratete sie den Kaiser Gratian in Gallien und verband so die konstantinische mit der valentinianischen Dynastie. Da Gratian vor seinem Tod im August 383 ein zweites Mal heiratete, muss sie vor ihrem Mann verstorben sein. 380 war sie noch am Leben, weil sie in einem um diese Zeit abgefassten Werk des Johannes Chrysostomos erwähnt wird (ad vid. iun. 4). Ihr Leichnam erreichte am 31. August 383 die Hauptstadt Konstantinopel und am 1. Dezember desselben Jahres wurde sie dort beerdigt. Es wird daher vermutet, dass sie Anfang 383 verstarb.
Literatur
- Otto Seeck: Constantia 15. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band IV,1, Stuttgart 1900, Sp. 959.
- Arnold Hugh Martin Jones, John Robert Martindale, John Morris: Constantia 2. In: The Prosopography of the Later Roman Empire (PLRE). Band 1, Cambridge University Press, Cambridge 1971, ISBN 0-521-07233-6, S. 221. (Online-Version)
- Adolf Lippold: Constantia 3. In: Der Kleine Pauly (KlP). Band 1, Stuttgart 1964, Sp. 1284.
- Werner Portmann: Constantia 3. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 3, Metzler, Stuttgart 1997, ISBN 3-476-01473-8, Sp. 135.
Weblinks
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