- Procopius (Gegenkaiser)
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Procopius (griechisch Prokopios Προκόπιος, * um 326 in Corycus; † 27. Mai 366) war ein römischer Gegenkaiser in den Jahren 365 und 366.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Procopius wurde in Corycus in Kilikien geboren und aufgezogen. Er stammte aus einer vornehmen Familie, die – vermutlich über die Mutter des Procopius – mit der kaiserlichen Familie verwandt war. Unter Constantius II. (337–361) war er zunächst notarius und stieg dann zum Tribunen auf. Nach dem Tod des Constantius wurde Julian Kaiser, ein Mann, dem Procopius durch eine engere Verwandtschaft besonders verbunden war. Dieser ernannte ihn zum comes.[1]
Procopius nahm 363 an Julians Feldzug gegen die Sassaniden teil. Bei Julians Tod gab es Gerüchte, dass er beabsichtigt habe, Procopius im Todesfall zu seinem Nachfolger zu machen. Als aber Jovian von der römischen Armee gewählt wurde, tauchte Procopius aus Angst um sein Leben unter. Die meisten modernen Forscher bezweifeln, dass Procopius von Julian als Nachfolger vorgesehen war, denn keine Handlung des Kaisers deutet in diese Richtung. Die antiken Geschichtsschreiber geben unterschiedliche Darstellungen zu Procopius’ Leben im Verborgenen, stimmen aber darin überein, dass er schließlich in Chalcedon vor dem Haus des Senators Strategius, hungerleidend und über die laufenden Ereignisse nicht im Bilde, wieder in der Öffentlichkeit aufgetaucht sei.
Zu dieser Zeit war Jovian bereits gestorben, und Valentinian I. teilte sich die Kaiserwürde mit seinem Bruder Valens. Procopius gelang es, zwei Legionen, die gerade in Konstantinopel rasteten, für seine Bemühungen zu gewinnen - entscheidend war zweifellos seine Verwandtschaft mit dem früheren Kaiserhaus, denn die römischen Soldaten maßen dem dynastischen Prinzip traditionell große Bedeutung bei. Kurz danach, am 28. September 365, ließ er sich zum Kaiser ausrufen und hatte schnell die Provinzen Thrakien und später auch Bithynien auf seiner Seite.
Valens trat gegen Procopius an, der seinerseits wohl die nördlich der Donau siedelnden Goten zur Hilfe rief. Die Armeen trafen bei Thyatria aufeinander, und Procopius’ Streitkräfte wurden geschlagen. Er floh vom Schlachtfeld, wurde aber von zwei seiner verbliebenen Anhänger an Valens verraten. Valens ließ alle drei ergreifen und am 27. Mai 366 hinrichten. Auch Procopius’ Anhänger Marcellus, der selbst nach dem Purpur gegriffen hatte, wurde kurz darauf hingerichtet.
Literatur
- Konstantin Olbrich: Wahrer Kaiser und Kaiserling. Herrschaftsprogrammatik des Kaisers Procopius im Spiegel seiner Münzprägung (365–366 n. Chr.). In: Jahrbuch für Numismatik und Geldgeschichte 58 (2008), S. 89–100.
Weblinks
Commons: Procopius – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- Thomas M. Banchich: Fachwissenschaftliche Kurzbiografie (englisch) aus De Imperatoribus Romanis (inkl. Literaturangaben).
Anmerkungen
- ↑ Ammianus Marcellinus 26,6,1.
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