- Cornelius Becker
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Cornelius Becker (* 24. Oktober 1561 in Leipzig; † 25. Mai 1604 ebenda) war ein deutscher lutherischer Theologe und Kirchenlieddichter.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Cornelius Becker wurde als Sohn eines Kaufmanns am 24. Oktober 1561 in Leipzig geboren. Er besuchte die Thomasschule und studierte ab 1573 an der Universität Leipzig. Das Studium beendete er 1580 und wurde Baccalaureus artium. Die Universität ernannte ihn 1584 zum Magister artium. 1588 wirkte er ein halbes Jahr lang in Rochlitz als Archidiakon, wurde ordiniert und auch Lehrer der Thomasschule. 1592 wurde er Diakon an der Nikolaikirche und 1594 zum Pfarrer befördert, nachdem er in diesem Jahr auch Baccalaureus der Theologie geworden war. 1597 verlieh ihm die Universität den Grad eines Lizentiaten der Theologie anhand seiner Schrift Positiones de autoritate ecclesiae in scripturis interpretandis et dijudicandis de religione controversiis. 1599 promovierte sie ihn mit seiner Dissertation Quaestio de Sacra domini coena, Continens statum controuersiae inter Ecclesias Augustanam Confessionem amplectentes & Calvinianos zum Doktor der Theologie. Seit diesem Jahr war er außerordentlicher Professor an der Universität unter Beibehaltung seines Pfarramtes. 1601 wurde er zum ordentlichen Professor befördert. Nachdem er 1602 auch Dekan gewesen war, gab er im Folgejahr die Professur ab.
Becker war ein strikter lutherischer Theologe und setzte sich gegen den Kryptocalvinismus ein. Deshalb wurde er aber Juni 1601 seines Amtes enthoben. Anlässlich der Suspendierung begann er, die Psalmen in deutsche Gesänge zu übertragen. Bereits ein halbes Jahr später, im November, wurde er wieder in sein Amt eingesetzt, weil man ihn für unschuldig erfand. Kurz darauf vollendete er auch seine Psalmendichtungen, die schließlich die von Ambrosius Lobwasser ablösten. Die Psalmen folgten lutherischen Melodien, wobei 43 Tonsätze von Sethus Calvisius stammten. Valentin Cremcovicus übersetzte diese Dichtungen in das Lateinische und Heinrich Grimm schuf vierstimmige Tonsätze. Auch Heinrich Schütz veröffentlichte 1628 92 Tonsätze, denn er hatte in den Gedichten Trost gefunden, nachdem seine Frau verstorben war. Johann Georg IV. schließlich führte die Psalmvertonungen am Hof und in Schulen und Kirchen des Landes ein. Becker dichtete auch weitere Kirchenlieder, die teils in Gesangbücher eingingen.
Becker verstarb am 25. Mai 1604 42-jährig in Leipzig.
Familie
1589 ehelichte Becker Dorothea Stockmann, die ihm vier Kinder auf die Welt brachte. Nachdem sie 1603 verstorben war, heiratete er im nächsten Jahr Martha Schreiner.
Werke
- Der Herr ist mein getreuer Hirt, dem ich mich ganz vertraue (EKG Rheinland, Westfalen und Lippe, Nummer 448)
- Lasset die Kindlein kommen zu mir, spricht Gottes Sohn
- Mit meinem Gott geh ich zur Ruh und tu in Fried mein Augen zu (EKG 359)
- Die Cistercienser-Abtei Altenberg bei Cöln. Mit historischer Erläuterung (Münster ohne Jahr, mit Cornelius Schimmel)
- Der Psalter Davids gesangweis (Leipzig 1602; über 25 Auflagen bis 1712)
- Christliche Leichpredikt bey dem Begraebnis des […] Herrn Adam Tulsner, des Rahts und Stadt-Richters zu Leipzig […] 22. Februar 1603 (Leipzig 1603)
Literatur
- Rochus von Liliencron: Becker, Cornelius. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 221.
- Friedrich Wilhelm Bautz: BECKER, Kornelius. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 1, Hamm 1975, Sp. 449–450.
Weblinks
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