Cornelius Edzard

Cornelius Edzard

Cornelius Edzard (* 22. Mai 1898 in Bremen; † 8. Januar 1962 in Bremen) war ein deutscher Flugpionier, Atlantikflieger, Fluglehrer und Flughafendirektor.

Biografie

Edzard war der Sohn des Bremer Rechtsanwalts Conrad Edzard (1858–1930) und Magda Edzard, geborene Melchers (1864–1947). Er war schon in seiner Jugendzeit begeisterter Anhänger der beginnenden Flugzeugzeit und baute leistungsfähige Flugzeugmodelle. Im Ersten Weltkrieg war er als freiwilliger Pilot im Einsatz. Nach dem Krieg arbeitete er kurzzeitig als Landwirt. Ab 1923 war er Einflieger der Bremer Flugzeugbau AG, der späteren Focke-Wulf-Flugzeugbau AG. Er soll auch für eine Hubschrauberfirma tätig gewesen sein. 1924 war er Chefpilot bei Focke-Wulf. Er beteiligte sich 1924 an der Gründung der Bremer Luftverkehrs GmbH (später Norddeutsche Luftverkehrs AG), die bis 1933 bestand und war ihr Geschäftsführer.

Vom 3. bis 5. August 1927 stellten die Piloten Edzard und Johann Risticz mit einer Junkers W 33 einen Dauerflugrekord von 52 Stunden und 22 Minuten auf, der vom Junkers Werk im Rahmen der Vorbereitungsflüge zur Atlantiküberquerung durchgeführt wurde. Der Versuch der ersten Ost-West-Atlantiküberquerung mit der einmotorigen Junkersmaschine Europa durch die beiden Piloten Edzard und Risticz und dem Journalisten Knickerbocker scheiterte am 5. August 1927. Auf Grund Sturms mussten sie umkehren und die Maschine wurde bei der Notlandung auf dem Bremer Flugplatz schwer beschädigt. Günther von Hünefeld gelang 1928 diese Atlantiküberquerung.

Edzard wurde 1933 Direktor des Flughafen Bremens und Geschäftsführer der 1921 gegründeten Bremer Flughafenbetriebsgesellschaft. 1935 wurde er Major, später Oberst und Kommandeur von Fliegerschulen bei der Luftwaffe.

Nach dem Zweiten Weltkrieg begründete er und Andere 1950 den Bremer Verein für Luftfahrt neu. Er arbeitete als Luftfahrtssachverständiger für den Bremer Senat. Seit 1953 war er Prokurist in der neu gegründeten Helikopter-Union Bremen GmbH.

Dietz (Dietrich Hermann) Edzard (1893–1963), Maler und Kurt (Conrad Karl) Edzard (1890–1972), Bildhauer waren Brüder von Edzard.

Er wurde auf dem Riensberger Friedhof in Bremen im Familiengrab Gustav Cornelius Melchers - seinem Großvater mütterlicherseits - beigesetzt.

Ehrungen

Die Cornelius-Edzard-Straße am Bremer Flughafen in der Bremer Neustadt ist nach ihm benannt wurden.

Literatur

  • Heinz Conradis: Cornelius, Henry. In: Historische Gesellschaft Bremen, Staatsarchiv Bremen (Hrsg.): Bremische Biographie 1912–1962. Hauschild, Bremen 1969, S.130 (Sp.1) bis S.131 (Sp.1).
  • Herbert Schwarzwälder: Das Große Bremen-Lexikon. Edition Temmen, Bremen 2003, ISBN 3-86108-693-X

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