Flughafen Bremen

Flughafen Bremen
Flughafen Bremen
Airport Bremen Logo.svg
Abfertigungshalle Flughafen Bremen.jpg
Kenndaten
IATA-Code BRE
ICAO-Code EDDW
Koordinaten
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 3 km von Bremen
Straße A281
Nahverkehr Straßenbahnlinie 6; Buslinie 52, Fernlinienbus aus Hamburg
Basisdaten
Eröffnung 1913
Betreiber Flughafen Bremen GmbH
Fläche 314 ha
Terminals 4
Passagiere 2.7 Mio (2010)
Luftfracht 20.673 t [1](2010)
Flug-
bewegungen
46.412[1](2010)
Beschäftigte 450
Start- und Landebahnen
23 700 m × 23 m Asphalt
09/27 2040 m × 45 m Asphalt

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Der Flughafen Bremen (City Airport Bremen) (IATA: BRE, ICAO: EDDW) ist der Flughafen von Bremen. Gemessen an der Zahl der Passagiere liegt der Flughafen an zwölfter Stelle in Deutschland, gemessen an der Fracht an sechzehnter Stelle (Stand: 2007).[2] Die Betreibergesellschaft Flughafen Bremen GmbH gehört zu 100 Prozent dem Land Bremen.[3]

Inhaltsverzeichnis

Lage und Verkehrsanbindung

Straßenbahnhaltestelle am Flughafen

Der Flughafen Bremen liegt 3,5 Kilometer südlich der Stadtmitte im Ortsteil Neuenland der Bremer Neustadt. Aufgrund seiner Innenstadtnähe wird er als „City Airport Bremen“ vermarktet. Er ist durch mehrere regionale Straßen an das Bremer Straßennetz angebunden und aus dem Westen über die Autobahn A1, vom Norden über die Autobahnen A27 sowie A281, die sich direkt neben dem Flughafen befindet, zu erreichen. Der Flughafen ist an den öffentlichen Nahverkehr mit der Straßenbahnlinie 6 der BSAG angebunden, die zu den Hauptverkehrszeiten im Fünf-Minuten-Takt eine Verbindung in die Innenstadt bietet. Darüber hinaus gibt es verschiedene Fernbuslinien, zu denen beispielsweise die Linie von Publicexpress nach Groningen oder der bus2fly nach Hamburg gehören.[4]

Geschichte

Beginn

Erste Flugzeuge auf dem Neuenlander Feld um 1910

1909 gründete sich der noch heute existierende und am Flughafen Bremen aktive Bremer Verein für Luft(schiff)fahrt (siehe Abschnitt unten). Er versuchte von Beginn an, in Bremen einen Luftschiffhafen zu bauen. Der Senat der Hansestadt unterstützte dieses Vorhaben und beauftragte den Norddeutschen Lloyd und den Bremer Verein für Luftfahrt, die Planung eines Luftschiffhafens auf dem Bremer Werder zu übernehmen. Im Mai 1910 wurde ein Antrag des Ingenieurs Walter Schudeisky dem Senator Clemens Carl Buff zum Bau vorgelegt; Schudeisky wollte auf dem Exerzierplatz Neuenlander Feld Flugversuche durchführen. Sowohl der Senat als auch das Garnisonskommando stimmten zu, und so wurden im Sommer 1910 drei Schuppen zur Unterbringung des Fluggerätes gebaut. Von Beginn an gab es Beschwerden von Anliegern über den Fluglärm und vereinzelte Bruchlandungen in den Äckern der Bauern. Dies führte zu einem kurzzeitigen Flugverbot. Bereits 1912 begann der inzwischen umbenannte Bremer Verein für Luftfahrt Rundflüge anzubieten und erhielt am 16. Mai 1913 die Genehmigung, einen Flugstützpunkt auf dem Neuenlander Feld einzurichten. Der Flughafen hatte hier eine Größe von fast einem halben Quadratkilometer. Während des Ersten Weltkrieges gab es auf dem Flughafen keine Flüge. Nach Kriegsende beschloss der Bremer Senat im Jahre 1919 die Errichtung eines Flughafens.

Professioneller Flugbetrieb

Am 18. Juli 1920 führte die niederländische KLM den ersten internationalen Flug über Bremen durch. Am 15. September 1921 entstand die Bremer Flughafenbetriebsgesellschaft, deren 75.000 Mark Stammkapital und 25.000 Mark Betriebskapital nicht von der Stadt Bremen kamen, sondern von Bremer Persönlichkeiten und ortsansässigen Firmen, wie beispielsweise A.G. Weser, Norddeutscher Lloyd, Bremer Bank, Deutsche Bank, Kaiserbrauerei Beck & Co. und dem Bremer Verein für Luftfahrt. Später schloss der Senat der Freien Hansestadt Bremen einen Betriebsüberlassungsvertrag ab und steuerte weitere 1,2 Millionen Reichsmark bei. Somit war es möglich, dass die Lloyd Luftfahrtdienst GmbH, eine Tochter des Norddeutschen Lloyd, bereits im Jahre 1920 Flüge von Bremen nach Berlin, Dortmund und Wangerooge anbieten konnte. Eng verknüpft mit dem Flughafen war auch der Flugzeugbau. Noch während des Verbotes des Flugzeugbaus durch den Versailler Vertrag begannen Henrich Focke, sein Bruder Wilhelm und Georg Wulf damit, Flugzeuge im Keller des Focke-Museums zu bauen und ab 1921 auf dem Flughafengelände zu testen. Am 24. Oktober 1923 gründeten beide die «Bremer Flugzeugbau AG», die spätere «Focke-Wulf-Flugzeugbau AG».

Ab 1925 entstand die Halle A mit 2400 m². Auf Grund des immer höheren Gewichtes von Flugzeugen und schnelleren Start- und Landegeschwindigkeiten wurde 1937 ein System von befestigten Start- und Landebahnen errichtet. Insgesamt wurden vier Betonbahnen angelegt, von denen die längste 600 Meter lang und 52 Meter breit war. Die Bahnen kreuzten sich sternförmig und ermöglichten so, den Flugbetrieb bei verschiedenen Windrichtungen aufrechtzuerhalten. Zusammen mit den Rollwegen, der Nachtflugbefeuerung und der Lorenzbake entstand so der damals modernste Flughafen Deutschlands, von der Presse Luftbahnhof Bremen getauft. Außerdem wurde 1937 ein neues Flughafenverwaltungsgebäude und die Flugzeughalle E auf dem inzwischen fast einem Quadratkilometer großen Gelände fertiggestellt. Der zweigeschossige Zweckbau vereinte Wetterwarte, Verwaltung, Zoll- und Post-Büros mit den Abfertigungsschaltern und einem Restaurant.

Der Bremer Flughafen 1946

1939 brach der zivile Luftverkehr in Bremen mit Beginn des Zweiten Weltkrieges komplett ein. Der Flughafen war häufig Ziel von alliierten Bombenangriffen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg

Bremen wurde nach dem Krieg amerikanische Besatzungszone. Die US Army übernahm diesen Flugplatz. Nach Durchführung erster Instandsetzungsarbeiten nutzte sie ihn zusammen mit dem Focke-Wulf Werksgelände bis in den März des Jahres 1948 als Army-Air Force-Base. Hauptsächlich flogen militärische Transportmaschinen Bremen an. Mit Unterstützung durch das US-Militär konnte am 27. Januar 1949 der Verkehrsflughafen Bremen wieder öffnen.

Im Zuge der Sanierungsarbeiten wurde die Ost-West-Startbahn (09/27) auf 1300 Meter in Richtung Osten verlängert, wenig später noch einmal auf 2034 Meter. Eine neue funktechnische Anlagen wurden aufgebaut, die selbst bei schlechtem Wetter den Flugbetrieb aufrechterhalten sollten. Dies ermöglichte die Nutzung des Flughafens auch für internationale Ziele.

Innerdeutsch flog die skandinavische SAS pro Woche einige Strecken. Für heimkehrende US-Soldaten wurden von Bremen aus Flüge nach New York angeboten, ebenso stand Rio de Janeiro Anfang der fünfziger Jahre auf dem Flugplan. Obwohl die Lufthansa 1955 wieder fliegen durfte, nahm sie Bremen erst am 2. Januar 1957 wieder in den Flugplan auf; allerdings errichtete die Lufthansa schon am 1. Mai 1956 die Verkehrsfliegerschule Bremen am Flughafen. Später zog die Schule in ein neues Gebäude in unmittelbarer Nähe zum Flughafen um und das alte Gebäude mit direkten Anschluss an das Vorfeld wurde der Flugsicherung überlassen. Heute firmiert die Verkehrsfliegerschule unter den Namen Lufthansa Flight Training.

Nach dem Unfall von BEA-Flug 609 auf dem Flughafen München-Riem mussten auf den Flughäfen die Sicherheitsräume hinter den Start- und Landebahnen vergrößert werden. Dies führte dazu, dass in Bremen nur noch 1740 Meter beim Start und 1909 Meter bei der Landung aus Richtung Westen respektive 2034 Meter und 1740 Meter aus Richtung Osten genutzt werden durften. Daraus resultierten immer häufiger kurzfristige Flugstreichungen, da ein sicherer Start auf der verkürzten Strecke nur noch bei optimalen Wetterbedingungen gewährleistet war.

Am Abend des 28. Januar 1966 stürzte nach einem Durchstartmanöver die Convair CV 440 Metropolitan D-ACAT der Lufthansa kurz hinter dem Flughafengelände auf ein Feld. Alle 46 Personen an Bord von Lufthansa-Flug 005 kamen ums Leben.

Ausbaupläne

In den 1960er und 1970er Jahren gab es verschiedene Bestrebungen, den Flughafen umzubauen bzw. auszubauen. Wegen der Stadtnähe und der Lärmprobleme definierte der Bremer Senat den Airport 1973 als Flughafen für Kurz- und Mittelstreckenflüge. Durch die Lage der Ochtum im Westen und neuer Bebauung im Osten gab es Einschränkungen der Entwicklungsmöglichkeit des Flughafens. Planungsüberlegungen für eine zweite, parallele Landebahn scheiterten jedoch wegen der Anwohnerproteste. Als die Kapazitätsprobleme ernster wurden, versuchte Bremen um 1973 die anderen Küstenstädte sowie das Land Niedersachsen davon erfolglos zu überzeugen, dass ein Großflughafen gebaut werden müsse. Stattdessen wurde der Beschluss gefasst, für Baukosten in Höhe von 23 Millionen Mark die Ochtum zu verlegen. Anfang 1982 wurde ein Planfeststellungsverfahren eingeleitet, nachdem Bürgermeister Hans Koschnick den Bewohnern des Stadtteils Huchting zugestanden hatte, dass die vorhandene Start- und Landebahn nicht verlängert, sondern nur die vorhandene Länge von 2034 Meter durch Verlegung der Ochtum nutzbar gemacht wird. Planungen für eine zweite Start/Landebahn parallel neben der ersten wurden ebenfalls aufgegeben. Der Bau einer geplanten Autobahn und einer Güterumgehungsbahn in dem Gebiet zwischen Flughafen und Huchting erfolgten nicht. Stattdessen wurde hier der Park links der Weser angelegt.

Das Gebäude der Deutschen Flugsicherung am Flughafen Bremen mit dem Tower im Hintergrund

Mitte der siebziger Jahre starteten ab Bremen auch Urlauberflüge. 1979 wurde das Instrumentenlandesystem (ILS) aufgebaut. Am 13. Januar 1983 gründeten Bremer Kaufleute den Interessenverband Förderverein Bremer Flughafen e. V.. 1987 beantragte Messerschmitt-Boelkow-Blohm (MBB), heute Teil von EADS, die Verlängerung der Startbahn, um den Abtransport der Airbustragflächen mit dem Transportflugzeug Super Guppy zu ermöglichen. 1988 nahm Bremens Senat diesen Antrag endgültig an und die Startbahn wurde auf 2634 Meter verlängert. Am 25. Januar 1989 wurde ein Vertrag zwischen der Stadt Bremen, der Gemeinde Stuhr und der Betreibergesellschaft des Flughafens abgeschlossen, in dem festgelegt wird, dass die 300 Meter Verlängerung an beiden Enden der bestehenden Startbahn nur in Ausnahmefällen genutzt werden dürfen. Ein weiterer Gerichtsbeschluss vom März 2004 legt fest, dass ein bestimmter Anwohner darüber informiert werden muss, wenn die Verlängerung der Startbahn genutzt werden soll.

1989 wurden am Flughafen Bremen erstmals mehr als eine Million Passagiere transportiert. Im selben Jahr entstand auch der Um- und Ausbauplan Flughafen 2000. Für umgerechnet 199,4 Millionen Euro wurden nahezu zusämtliche bisherigen Anlagen abgerissen, und an deren Stelle ein neues, dreiteiliges Terminalgebäude sowie zwei Parkäuser und Verwaltungsgebäude errichtet. Die Flughafenfeuerwehr erhielt einen zentraleren Standort. Strassenverläufe sowie Straßenbahngleise wurden neu gegliedert.

In der Nachbarschaft siedelten sich Dienstleistungsunternehmen an, die als Airport-Stadt einen eigenen kleinen Stadtteil prägen. Der Ausbau der Airport-Stadt wird in mehrerer Etappen bedarfsabhängig durchgeführt und ist bis heute noch nicht abgeschlossen.

Die deutsche Flugsicherung verlegte 2008 eines seiner Kontrollzentren von Berlin nach Bremen, hierzu wurde das DFS-Gebäude mit einem auf Stelzen über dem Vorfeld errichteten Anbau erweitert. Seitdem wird der gesamte Luftverkehr in Norddeutschland von Bremen aus koordiniert. Ab 2014 soll jedoch der Standort Bremen von der DFS aufgegeben und nach München verlegt werden.

21. Jahrhundert

Boeing 737-800 der Ryanair
Das Parkhaus am Flughafen Bremen

Durch die Luftfahrtkrise 2001, durch die Terroranschläge am 11. September 2001 noch verstärkt, gingen am Flughafen Bremen erstmals die Passagierzahlen zurück; insbesondere der Charterbereich war betroffen, da die TUI ihre Aktivitäten zunehmend auf Hannover konzentrierte. 2006 sank die Zahl der Flüge mit 40.419 auf den niedrigsten Wert seit 1988, das Passagieraufkommen lag bei 1,7 Millionen Fluggästen.

2004 baute die Atlas-Air-Service AG aus Ganderkesee das am Bremer Flughafen ansässige Beechcraft-Zentrum HLW in ein Cessna Citation Service Center zur Instandsetzung verschiedener Flugzeuge um. Die Halle befand sich am Vorfeld beim heutigen Terminal E. 2009 bezog die Firma einen Neubau am Vorfeld.

Als erste Billigfluglinie bot die Fluggesellschaft Germania Express (GEXX) im Sommer 2004 Flüge ab Bremen an, die ein Jahr später von der dba übernommen und schließlich eingestellt wurden. Ab dem Winterflugplan 2005/2006 nahm die Fluggesellschaft Easy Jet eine tägliche Verbindung nach London-Luton auf. Die Fluggesellschaft Ryanair reihte ab April 2007 den Flughafen Bremen in das Netz ihrer Basen ein und stationierte zunächst zwei, ab September noch eine dritte Maschine vom Typ Boeing 737-800 in der Hansestadt. Außerdem kaufte Ryanair eine ehemalige Frachthalle und baute sie zum „Terminal E“ um. Easy Jet zog sich mit Ende des Sommerflugplans 2007 aus Bremen zurück. Im Jahr 2008 stiegen die Passagierzahlen durch das verstärkte Engagement von Ryanair auf 2.486.337.

2007/2008 kündigte die Fluggesellschaft Air Berlin die Einstellung der drei täglichen Verbindungen von Bremen nach München an. Nur vom Mai bis September 2008 führte sie Flüge nach Berlin-Tegel durch mit der Dornier 228 der Luftfahrtgesellschaft Walter (LGW).[5]

Am 10. Mai 2009 feierte man auf dem Flughafen Bremen 100 Jahre Luftfahrtgeschichte in Bremen. Anlässlich des Jubiläums veranstalteten der Bremer Verein für Luftfahrt und die Bremer Flughafen GmbH einen großen Flugtag, an dem auch der Flugzeughersteller Airbus mit einem Familientag teilnahm. Höhepunkt der Veranstaltung war die erste Landung eines Airbus A380 in Bremen, dem größten Passagierflugzeug der Welt. Die Veranstaltung wurde von rund 100.000 Besuchern besucht.[6]

Flugtag anlässlich des hundertjährigen Jubiläums 2009

Bremen ist Gründungsort der Fluggesellschaft Bremenfly, die im Sommer 2009 ihren Flugbetrieb aufnahm. Der Erstflug fand im Mai statt, ein Charterflugzeug brachte Fans des Fußballclubs Werder Bremen nach Istanbul. Im regelmäßigen Flugverkehr wurde Bremen von der Gesellschaft jedoch nicht bedient. Im April 2010 wurde der Firmensitz nach Berlin-Schönefeld verlegt.

Im Oktober 2009 nahm Ryanair mit Memmingen seine erste innerdeutsche Verbindung ab Bremen auf. Diese wurde Ende März 2011 eingestellt. Von Mai 2010 bis Januar 2011 flog Ryanair auch nach Berlin-Schönefeld. Ryanair begründete die Einstellung dieser (und anderer Routen) mit der Einführung der Luftverkehrsabgabe in Deutschland. Die vierte Boeing 737-800, die zum Sommer 2010 in Bremen stationiert worden war, sollte laut Ryanair deswegen abgezogen werden. Tatsächlich sind aber auch weiterhin vier Maschinen der Gesellschaft in Bremen stationiert.

Der Oktober 2010 war mit 283.336 Passagieren der bislang passagierstärkste Monat seit Bestehen des Flughafens. Ebenso das gesamte Jahr 2010: Mit 2.676.297 Passagieren erzielte der Flughafen einen neuen Rekord.[1]

Im Oktober 2011 kündigte die Fluggesellschaft Germania an, ihre Basis am Flughafen Bremen auszubauen. Ab dem Sommer 2012 sollen statt wie bislang ein Airbus A 319 zeitweilig bis zu vier Maschinen diesen Typs in Bremen stationiert werden. Zwei der Maschinen sind werktags im Werkflugverkehr für den Luftfahrtkonzern Airbus zwischen Hamburg-Finkenwerder und Toulouse im Einsatz. In der übrigen Zeit fliegen die Maschinen Ziele ab Bremen an.

Fluggesellschaften

Folgende Fluggesellschaften fliegen Bremen laut dem Sommerflugplan 2011 regelmäßig an: Air Berlin, Air France, Corendon Airlines, Condor Flugdienst, Freebird Airlines, Hamburg Airways, KLM, Lufthansa, OLT Jetair, Onur Air, Ostfriesische Lufttransport, Pegasus Airlines, Ryanair, Sky Airlines, Sun Express, Tunis Air. Darüber hinaus finden regelmäßig Charterflüge durch andere Airlines statt.

Ausstattung

Blick von der Besucherterrasse auf das Vorfeld
Flugwetterwarte am Airport Bremen

Der Flughafen Bremen verfügt über fünf Terminalgebäude; in dem südlichsten, eine Kurve formenden Gebäude befinden sich die drei Hauptterminals 1, 2 und 3. Hier sind fünf Fluggastbrücken vorhanden und es werden alle Fluggesellschaften abgefertigt; einzige Ausnahme ist Ryanair, die eine ehemalige Frachthalle nördlich zum Terminal E umbaute. Darüber hinaus gibt es noch das General Aviation Terminal (GAT) für die Allgemeine Luftfahrt. Der Flughafen verfügt über 4500 Parkplätze, davon 2550 in Parkhaus 1 und 1950 in Parkhaus 2.

Auf der gegenüberliegenden Seite, am südlichen Rand des Flugfeldes befindet sich das Gebäude der Flugwetterwarte des Deutschen Wetterdienstes (DWD) mit dem meteorologischen Messfeld.

Eine Besonderheit stellen die Flugfeldlöschfahrzeuge (FLF) dar. In den 1980er und 1990er Jahren entwickelten und konstruierten die Mitarbeiter der Flughafenfeuerwehr Bremen nach eigenen Vorstellungen (anfangs aus gebrauchten Bundeswehr-Fahrzeugen) Löschfahrzeuge auf der Basis von MAN-Fahrgestellen, die es so kein weiteres Mal gibt. Die FLF entsprechen den Bestimmungen der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation (ICAO), die den Flughafen in die Kategorie 8 (von maximal 10) klassifiziert hat. Bei diesen Airports müssen 18.200 Liter Wasser und 450 Kilogramm Löschpulver vorgehalten werden.

Seit dem 1. Oktober 1984 ist der Rettungshubschrauber „Christoph Weser“ der Deutschen Rettungsflugwacht (DRF) am Flughafen Bremen stationiert.[7]

Widerstand aus der Bevölkerung

Im Jahre 1967 gründete sich die heute gemeinnützige Vereinigung zum Schutz Flugverkehrsgeschädigter e. V. Bremen als Vereinigung zum Schutz der Bevölkerung vor Lärm, Luftverseuchung und anderen Schäden des Flugverkehrs e. V., die sich als „parteiunabhängige Schutzgemeinschaft“ versteht. Diese Vereinigung hat als Ziel unter anderem ein achtstündiges Nachtflugverbot am Flughafen, eine Neuauflage des Schallschutzprogramms, die Anwohnerinformation in Form eines umfassenden Lärmschutzberichts sowie das Verbot von Sichtanflügen und Trainingsflügen über bewohntem Gebiet.

Bremer Verein für Luftfahrt

Die Junkers W33 in der Bremenhalle

Eine Besonderheit, in dieser Form einmalig in Deutschland, ist der Sitz des Bremer Vereins für Luftfahrt e. V. (BVL), bisher unmittelbar am Flughafen zwischen dem Ryanair-Terminal und dem Cargo-Gelände gelegen, seit April 2009 im ehemaligen GAT in der Hanna-Kunath-Straße 18. Der 1909 gegründete Verein besitzt als Flughafen-Gründungsmitglied immaterielle Sonderrechte, pflegt als „Flughafengründer“ ein ausgesprochen intensives Verhältnis zur Flughafen Bremen GmbH (City Airport Bremen) und betreibt am Standort Bremen Luftsport mit fünf vereinseigenen Maschinen der Echo-Klasse. Weiterhin unterhält er eine Flugschule; mehrere Mitglieder besitzen eigene Flugzeuge. Die fünf Vereinsflugzeuge der Motorfluggruppe tragen die Namen bekannter und verdienter Mitglieder der Vereinsgeschichte, wie etwa die Piper PA28 D-ETCL den Namen «Hans-Joachim Schulze» (Gründer und Cheffluglehrer der Verkehrsfliegerschule der Lufthansa, der sich sehr um den Verein verdient gemacht hat) oder die C172 den Namen «Cornelius Edzard», eines berühmten Flugpioniers. Ein Flugzeug ist nach dem berühmten Kunstflieger «Gerd Achgelis», selbst früher Vereinsmitglied, benannt.

Der am Flughafen neben dem TOR 1 stehende Turm ist entgegen verbreiteter Ansicht kein Tower der Flugsicherung, sondern die 2009 neu gestaltete Clublounge der nahezu 300 Privatpiloten. Der Turm steht auch Gästen für exklusive Veranstaltungen zur Verfügung.

Bis 1974 wurde am Bremer Flughafen Segelflug betrieben, seit diesem Zeitpunkt sind die Segelflieger auf dem Segelfluggelände in Osterholz-Scharmbeck aktiv. Die rund 100 Ultraleichtflieger fliegen am Flugplatz Rotenburg/Wümme mit drei C42, von denen eine im November 2009 angeschaffte Maschine das Design der Bremer Speckflagge und den Namen "Bremen" trägt. Die Ballonfahrer starten von unterschiedlichen Plätzen aus.

2009 fanden gemeinsam mit dem Flughafen verschiedene Veranstaltungen aus Anlass der „100 Jahre Luftfahrt in Bremen“ statt. Die Veranstaltungen mit den höchsten Besucherzahlen waren am 10. Mai der Großflugtag mit den verschiedensten Groß- und Kleinflugzeugen und am 14. Juni die Landung von etwa 100 Flugzeugen, die am Deutschlandflug des DAeC teilnahmen.[8]

VFW 614 nach der Renovierung auf der Besucherterrasse

Besucherterrasse und Bremenhalle

Auf der Besucherterrasse des Flughafens steht eine VFW 614, die von DaimlerChrysler Aerospace zur Entwicklung von Fly-by-wire-Systemen verwendet wurde. Außerdem ist über die Besucherterrasse die „Bremenhalle" (Eintritt) zugänglich. Es handelte sich um ein Museum zur Geschichte der Bremer Luft- und Raumfahrt. Hier waren unter anderem das maßgeblich vom Bremer Raumfahrtunternehmen ERNO entwickelte Spacelab und der einst in Bremen gebaute Doppeldecker Focke-Wulf Fw 44 «Stieglitz» ausgestellt. Die Junkers W 33 «Bremen», mit der 1928 die erste direkte Ost-West-Atlantiküberquerung gelang, befindet sich nach wie vor in der Halle.

Verkehrszahlen

Flughafen Bremen – Verkehrszahlen[9][10]
Jahr Fluggastaufkommen Luftfracht [t] Flugbewegungen
1920 150
1929 6.450
1932 1.541
1949 5.150 110.386
1957 61.357
1964 224.350
1979 719.000
1987 850.000 12.002 56.456
2003 1.640.000 24.509 42.789
2004 1.670.000 24.992 42.722
2005 1.740.000 25.340 42.560
2006 1.700.000 26.330 40.419
2007 2.230.000 30.636 45.213
2008 2.486.337 27.649 46.876
2009 2.448.846 20.603 43.650
2010 2.676.297 20.673 46.412

In Bremen wird die Luftfracht überwiegend per LKW an- und abtransportiert. Dennoch handelt es sich rechtlich gesehen um Luftfracht. Der tatsächlich per Luft transportierte Anteil belief sich 2007 auf 894 Tonnen, nach 1.006 Tonnen im Jahre 2006.[9]

Literatur

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Flughafen Bremen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c City Airport Bremen: Verkehrsstatistik, abgerufen am 5. Februar 2011
  2. Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen: „Statistiken IVF 2007“
  3. Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen: „Gesellschafter und Beteiligungsverhältnisse – internationale Verkehrsflughäfen“, abgerufen im Oktober 2007
  4. Flughafen Bremen: „Abruf/Service“, abgerufen am 3. Mai 2008
  5. Welt» zur Einstellung der LGW-Flüge nach Berlin, abgerufen am 28. August 2008
  6. Flugtag in Bremen, abgerufen am 9. Oktober 2009
  7. „Luftrettungszentrum Bremen“ der DRF Luftrettung, abgerufen am 25. September 2009
  8. Bremer Verein für Luftfahrt e. V., abgerufen am 9. Oktober 2009
  9. a b Flughafen Bremen: „Zahlen Fakten“, abgerufen am 3. Mai 2008
  10. Bremen: „Flughafen Bremen: Flugbewegungen nach Betriebsrichtungen“, abgerufen am 3. Mai 2008

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