- Cortébert
-
Cortébert Basisdaten Staat: Schweiz Kanton: Bern Verwaltungskreis: Berner Jura Gemeindenummer: 0433 Postleitzahl: 2607 Koordinaten: (574864 / 226646)47.1902847.106959680Koordinaten: 47° 11′ 25″ N, 7° 6′ 25″ O; CH1903: (574864 / 226646) Höhe: 680 m ü. M. Fläche: 14.75 km² Einwohner: 706 (31. Dezember 2009)[1] Website: www.cortebert.ch Karte Cortébert ist eine politische Gemeinde im Verwaltungskreis Berner Jura des Kantons Bern in der Schweiz.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Cortébert liegt auf 680 m ü. M., 12 km nordwestlich von Biel (Luftlinie). Das Haufendorf erstreckt sich im östlichen Teil des Juralängstals Vallon de Saint-Imier beidseits des Flusslaufs der Schüss (französisch Suze).
Die Fläche des 14.8 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des breiten Talbeckens des Vallon de Saint-Imier. Den zentralen Teil nimmt die rund 500 m breite Talniederung der Schüss ein. Im Norden reicht das Gebiet auf die Antiklinale der Montagne du Droit (bis 1'210 m ü. M.). Nach Süden erstreckt sich Cortébert auf die Höhe der Chasseral-Kette, auf der mit 1'400 m ü. M. der höchste Punkt der Gemeinde erreicht wird. Auf dem Scheitel der Chasseral-Kette wurde das harte Deckgestein aufgebrochen und wegerodiert, wodurch im Laufe der Jahrmillionen ein nördlicher und ein südlicher Kamm entstanden. Dazwischen befindet sich ein Antiklinaltal, das bereits bis auf die nächste harte Gesteinsschicht ausgeräumt ist. Dieses Gewölbe bildet zwischen den beiden äusseren Kreten einen dritten Kamm. An der Nordflanke der Chasseral-Kette hat der Bach Grabe, der bei Cortébert in die Schüss mündet, das tiefe Erosionstal Chenau de l'Envers eingegraben. Auf den breiten Kämmen der Montagne du Droit und der Chasseral-Kette, besonders auf der Hochfläche Prés de Cortébert, befinden sich ausgedehnte Jurahochweiden mit den typischen mächtigen Fichten, die entweder einzeln oder in Gruppen stehen. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 3 % auf Siedlungen, 47 % auf Wald und Gehölze, 49 % auf Landwirtschaft und etwas weniger als 1 % war unproduktives Land.
Zu Cortébert gehören zahlreiche Einzelhöfe, die weit verstreut im Tal und auf den Jurahöhen liegen. Nachbargemeinden von Cortébert sind Courtelary, Mont-Tramelan, Corgémont und Nods.
Bevölkerung
Mit 706 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2009) gehört Cortébert zu den mittelgrossen Gemeinden des Berner Juras. Von den Bewohnern sind 73.8 % französischsprachig, 18.6 % deutschsprachig und 3.2 % italienischsprachig (Stand 2000). Die Bevölkerungszahl von Cortébert belief sich 1850 auf 326 Einwohner, 1880 auf 871 Einwohner. Seit etwa 1900 pendelt sie stets im Bereich zwischen 600 und 800 Einwohnern.
Wirtschaft
Cortébert war bis Mitte des 19. Jahrhunderts ein landwirtschaftlich geprägtes Dorf, daneben gab es einige Mühlen und Tuchmacherei. Im Jahr 1865 fasste die Uhrenherstellung mit der Eröffnung der Manufaktur Raiguel Juillard et Cie. (später in Cortébert Watch & Co umbenannt) Fuss in Cortébert. Die Uhrenindustrie verhalf dem Ort ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einem wirtschaftlichen Aufschwung. Mit der Krise in der Uhrenindustrie ab etwa 1930 schlossen die kleineren Betriebe und 1962 wurde die Cortébert Watch von Omega SA übernommen. Die Produktion wurde schliesslich in den 1980er Jahren definitiv eingestellt und das Gebäude zu Wohnzwecken umgenutzt. Am Westrand des Dorfes hat sich seit 1990 eine Industrie- und Gewerbezone entwickelt. Auch die Landwirtschaft mit Viehzucht und Milchwirtschaft, in den tiefen Lagen auch etwas Acker- und Obstbau, spielt noch eine bedeutende Rolle. Auf den Berghöhen gibt es mehrere auf französisch "métairie" genannte Bergwirtschaften, die sich bei den vereinzelten Bauernhöfen befinden. In diesen typischen Restaurants, die man in der Gegend öfters antrifft, kann der Gast u. a. herrliche Bernerplatte, Rösti oder Fondue geniessen. Die "métairie" wird in der Regel von der Bauernfamilie parallel zur Landwirtschaft geführt, wobei die Gastwirtschaft nicht die Haupttätigkeit darstellt.
Verkehr
Die Gemeinde ist verkehrsmässig gut erschlossen. Sie liegt an der rege befahrenen Hauptstrasse von Biel nach La Chaux-de-Fonds. Am 30. April 1874 wurde die Eisenbahnlinie von Biel nach Convers mit einem Bahnhof in Cortébert eröffnet.
Geschichte
Die erste schriftliche Erwähnung des Dorfes erfolgte 1178 unter dem Namen Cortébert, 1330 erscheint die Schreibweise Corteber. Der Ortsname geht wahrscheinlich auf den Personennamen Agibertus zurück. Cortébert gehörte zum Kapitel Moutier-Grandval, wobei auch das Kloster Saint-Imier Güter auf dem Gemeindegebiet besass. 1530 wurde die Reformation eingeführt. Das Dorf gehörte bis 1797 zur Herrschaft Erguel, die dem Fürstbistum Basel unterstand, wobei auch die Stadt Biel zeitweise grösseren Einfluss ausübte. Von 1797 bis 1815 gehörte Cortébert zu Frankreich und war anfangs Teil des Département du Mont Terrible, das 1800 mit dem Département Haut-Rhin verbunden wurde. Durch den Entscheid des Wiener Kongresses kam der Ort 1815 an den Kanton Bern zum Bezirk Courtelary.
Sehenswürdigkeiten
Im alten Dorfkern südlich der Schüss sind zahlreiche Bauernhöfe und Bürgerhäuser aus dem 16. bis 19. Jahrhundert erhalten. Die reformierte Kapelle auf der Nordseite des Flusses wurde 1902 erbaut.
Weblinks
Einzelnachweise
Politische Gemeinden im Verwaltungskreis Berner JuraBelprahon | Bévilard | Champoz | Châtelat | Corcelles | Corgémont | Cormoret | Cortébert | Court | Courtelary | Crémines | Diesse | Eschert | Grandval | La Ferrière | La Heutte | Lamboing | La Neuveville | Loveresse | Malleray | Monible | Mont-Tramelan | Moutier | Nods | Orvin | Perrefitte | Péry | Plagne | Pontenet | Prêles | Rebévelier | Reconvilier | Renan | Roches | Romont | Saicourt | Saint-Imier | Saules | Schelten (La Scheulte) | Seehof (Elay) | Sonceboz-Sombeval | Sonvilier | Sornetan | Sorvilier | Souboz | Tavannes | Tramelan | Vauffelin | Villeret
Kanton Bern | Verwaltungskreise des Kantons Bern | Gemeinden des Kantons Bern
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Cortebert — Cortébert Cortébert Une vue d ensemble de la commune serait la bienvenue Administration Pays Suisse … Wikipédia en Français
Cortébert — Une vue d ensemble de la commune serait la bienvenue Administration Pays Suisse Canton … Wikipédia en Français
Cortébert — Saltar a navegación, búsqueda Cortébert Escudo … Wikipedia Español
Cortébert — Cortébert, es una localidad suiza (Europa) del cantón de Berna, está situada en el distrito de Courtelary, uno de los tres distritos francófonos del cantón de Berna que forman la región del Jura bernés … Enciclopedia Universal
Cortébert — This article is about a Swiss municipality. For the watch company by the same name, see Cortébert (watch manufacturer). Cortébert Country Switzerland … Wikipedia
Cortebert Watch — Cortébert Watch Cortébert Watch Création 1790 Disparition 1984 … Wikipédia en Français
Cortébert Watch — Création 1790 Disparition 1984 Siège social Cortébert … Wikipédia en Français
Cortébert (watch manufacturer) — This article is about a watch manufacturer. For the Swiss municipality, see Cortébert. Cortébert Watch Company Type Watch Maker Industry Watch Making F … Wikipedia
Scheibenuhr — Cortébert Jump hour von 1890 Eine Scheibenuhr, häufig auch als Jump Hour oder Springende Stunde bezeichnet, ist ein Zeitmesser, bei dem anstatt Zeiger eine vorgedruckte oder gestanzte Scheibe die Zeit anzeigt. Inhaltsverzeichnis 1 Arten … Deutsch Wikipedia
Bergtramlingen — Mont Tramelan Basisdaten Kanton: Bern Amtsbezirk: Courtelary … Deutsch Wikipedia