Villeret BE

Villeret BE
BE ist das Kürzel für den Kanton Bern in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Villeretf zu vermeiden.
Villeret
Wappen von Villeret
Basisdaten
Staat: Schweiz
Kanton: Bern
Verwaltungskreis: Berner Juraw
Gemeindenummer: 0448i1f3f4
Postleitzahl: 2613
Koordinaten: (568214 / 223280)47.1597227.019452740Koordinaten: 47° 9′ 35″ N, 7° 1′ 10″ O; CH1903: (568214 / 223280)
Höhe: 740 m ü. M.
Fläche: 16.22 km²
Einwohner: 918 (31. Dezember 2009)[1]
Website: www.villeret.ch
Karte
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Villeret ist eine politische Gemeinde im Verwaltungskreis Berner Jura des Kantons Bern in der Schweiz.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Villeret durch die Combe Grède gesehen

Villeret liegt auf 740 m ü. M., 17 km westlich von Biel (Luftlinie) und 1.5 km nordöstlich von Saint-Imier. Das Dorf erstreckt sich im zentralen Teil des Juralängstals Vallon de Saint-Imier beidseits des Flusslaufs der Schüss (französisch Suze), an der Einmündung des Baches aus der Combe Grède.

Die Fläche des 16.2 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen verhältnismässig schmalen Abschnitt des Talbeckens des Vallon de Saint-Imier. Den zentralen Teil nimmt die hier rund 300 m breite Talniederung der Schüss ein. Im Norden reicht das Gebiet auf die Antiklinale der Montagne du Droit (bis 1'255 m ü. M.) und bis in die Senke bei Les Breuleux. Nach Süden erstreckt sich Villeret auf die Höhe der Chasseral-Kette, auf der mit 1'590 m ü. M. nur wenig westlich des Chasseral-Gipfels der höchste Punkt der Gemeinde erreicht wird. Auf dem Scheitel der Chasseral-Kette wurde das harte Deckgestein aufgebrochen und wegerodiert, wodurch im Laufe der Jahrmillionen ein nördlicher und ein südlicher Kamm entstanden. Dazwischen befindet sich ein Antiklinaltal, das bereits bis auf die nächste harte Gesteinsschicht ausgeräumt ist. Der nördliche Kamm, in der Cornette 1'494 m ü. M., ist auf dem Gemeindegebiet von Villeret durch ein markantes Erosionstal, die Combe Grède unterbrochen. Dieses ist unter Naturschutz gestellt. Auf den breiten Kämmen der Montagne du Droit und der Chasseral-Kette befinden sich ausgedehnte Jurahochweiden mit den typischen mächtigen Fichten, die entweder einzeln oder in Gruppen stehen. Die Höhe des Chasseral liegt bereits über der regionalen Waldgrenze. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 4% auf Siedlungen, 51% auf Wald und Gehölze, 44% auf Landwirtschaft und etwas weniger als 1% war unproduktives Land.

Zu Villeret gehören zahlreiche Einzelhöfe, die weit verstreut im Tal und auf den Jurahöhen liegen. Nachbargemeinden von Villeret sind Saint-Imier, Nods und Cormoret im Kanton Bern, Les Breuleux und Muriaux im Kanton Jura sowie Villiers im Kanton Neuenburg.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1850 970
1900 1422
1910 1507
1930 1253
1950 1155
1960 1125
1970 1057
1980 884
1990 986
2000 901

Mit 918 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2009) gehört Villeret zu den mittelgrossen Gemeinden des Berner Juras. Von den Bewohnern sind 83,1 % französischsprachig, 11,3 % deutschsprachig und 2,4 % sprechen Albanisch (Stand 2000). Nach einem Höchststand 1910 hat die Bevölkerungszahl von Villeret bis 1950 um fast 25 % abgenommen. Eine vorübergehende Stagnationsphase wurde während der Wirtschaftskrise der 1970er Jahre erneut durch eine deutliche Bevölkerungsabnahme abgelöst.

Wirtschaft

Villeret war bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts hauptsächlich von der Landwirtschaft geprägt. Schon 1725 begann sich aber die Uhrmacherei in Heimarbeit und in kleinen Werkstätten zu entwickeln. Mitte des 19. Jahrhunderts setzte mit der Gründung von Uhrenfabriken ein rascher wirtschaftlicher Aufschwung ein. Heute gibt es weiterhin Arbeitsplätze im Bereich der Uhrenindustrie (Cartier), in der Herstellung von Präzisionswerkzeugen sowie im lokalen Gewerbe. Auch die Landwirtschaft spielt noch eine bedeutende Rolle, wobei Viehzucht und Milchwirtschaft überwiegen, im Tal gibt es etwas Ackerbau.

Verkehr

Die Gemeinde ist verkehrsmässig recht gut erschlossen. Sie liegt an der rege befahrenen Hauptstrasse von Biel nach La Chaux-de-Fonds. Am 30. April 1874 wurde die Eisenbahnlinie von Biel nach Convers mit einem Bahnhof in Villeret eröffnet.

Geschichte

Die erste schriftliche Erwähnung von Villeret erfolgte im Jahr 1330. Das Dorf gehörte bis 1797 zur Herrschaft Erguel, die dem Fürstbistum Basel unterstand, wobei auch die Stadt Biel zeitweise grösseren Einfluss ausübte und 1530 die Reformation einführte. Von 1797 bis 1815 gehörte Villeret zu Frankreich und war anfangs Teil des Département du Mont Terrible, das 1800 mit dem Département Haut-Rhin verbunden wurde. Durch den Entscheid des Wiener Kongresses kam der Ort 1815 an den Kanton Bern zum Bezirk Courtelary.

Sehenswürdigkeiten

Die reformierte Dorfkirche wurde 1935-36 errichtet. Im Ortskern befinden sich sowohl alte Bauernhäuser aus dem 18. Jahrhundert als auch Bauten im Stil des Klassizismus, die während der Hochkonjunktur der Uhrenindustrie erstellt wurden. Das Schulgebäude stammt von 1865. Die moderne Architektur ist durch das nach Plänen von Jean Nouvel errichtete Gebäude der Firma Cartier vertreten.

Persönlichkeiten

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Statistik Schweiz – Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Kantonen, Bezirken und Gemeinden

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