- Corvina (Bibliothek)
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Die Bibliotheca Corviniana (kurz Corvina) ist die weltberühmte Büchersammlung des ungarischen Königs Matthias I. Corvinus (1443-1490). Sie bildete eine der größten und wertvollsten Bibliotheken im Zeitalter der Renaissance und wurde in das Weltdokumentenerbe aufgenommen.
Die Blüte der Bibliothek begann mit der Vermählung des Königs Matthias mit der kunstsinnigen Beatrix von Aragón (1476). Boten wurden durch Italien, Griechenland und Kleinasien gesandt, die Handschriften klassischer Autoren sowie syrischer und hebräischer Schriftsteller aufkaufen sollten. 33.000 Dukaten standen zur Verfügung, mit denen mehr als 5.000 wertvolle Handschriften erstanden wurden.
Nach dem Tod des Königs wurde der Bestand stark dezimiert. Einerseits waren die Nachfolger des Königs Matthias nicht mehr so bibliophil wie er, andererseits erfolgte nach der Eroberung durch die Türken 1541 durch Sultan Suleiman ein drastischer Abbau. Teile wurden im Serail von Konstantinopel aufbewahrt und wurden 1869 und 1877 als Geschenke des Sultans nach Budapest zurückgebracht.
In den Bibliotheken Europas sind bisher 107 lateinische Handschriften in 33 Bibliotheken bekannt, die auf die Bibliotheca Corviniana zurückzuführen sind.
Ein ungarisches Projekt bemüht sich um die Retrodigitalisierung von Handschriften und Frühdrucken (Corvinen).
Weblinks
- http://www.corvina.oszk.hu/ Bibliotheca Corviniana Digitalis mit digitalisierten Handschriften und Drucken
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