- Corvinen
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Corvinen sind Handschriften, die für den ungarischen König Matthias Corvinus (1443–1490) hergestellt wurden.
Matthias Corvinus trug mit großem Aufwand eine Bibliothek zusammen, wofür er in Italien prächtig verzierte Handschriften herstellen ließ. Untergebracht im Palast von Buda, wurde die Bibliothek nach dem Tod des Königs im Jahr 1490 und der Eroberung Budas 1541 in alle Welt zerstreut.
Heute sind noch über 230 Corvinen nachgewiesen, von denen sich die meisten in der Széchényi-Nationalbibliothek Budapest, der Österreichischen Nationalbibliothek Wien und der Biblioteca Estense Modena befinden.
Die Bayerische Staatsbibliothek in München bewahrt acht, die Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel neun Corvinen-Handschriften, die zum Teil noch ihre Originaleinbände besitzen. Charakteristisch für die Bibliotheca Corviniana sind die meist prachtvollen Illuminierungen der Handschriften mit eingezeichnetem Wappen des Königs, die mit Gold gezierten Ledereinbände und die Samt- und Seideneinbände.
Die UNESCO hat die Bibliotheca Corviniana im Jahr 2005 in die Liste des Weltdokumentenerbes eingetragen.
Münchner Corvinen
Wolfenbütteler Corvinen
Dresdner Corvinen
Zwei Corvinen aus der Bibliothek des Königs Matthias Corvinus gelangten im 18. Jahrhundert in die Kurfürstliche Bibliothek zu Dresden. Sie wurden 1945 infolge der Bombardierung des Bibliotheksgebäudes schwerst geschädigt.
Weblinks
Kategorien:- Bibliothek in Ungarn
- Handschrift der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel
- Handschrift in der Bayerischen Staatsbibliothek
- Handschrift der SLUB Dresden
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