D4K

D4K
Dutra D4K bei der Grünfutterernte in der DDR, 1971
Zwei Dutra D4K beim Tiefpflügen, 1965

Der Dutra D4K war ein allradgetriebener Traktor des ungarischen Herstellers "Roter Stern".

Der D4K war der Nachfolger des Allradschleppers UE-28 und wurde in zwei Versionen gebaut, dem D4K und dem D4K B.

Der D4K ging aus dem Prototyp D4K 70 hervor. Der D4K 70 besaß einen Vorkammer-Dieselmotor WD 413 des Herstellers Csepel mit einer Höchstleistung von 70 PS bei 1650 U/min und einer Dauerleistung von 65 PS. Der Allradantrieb wurde durch eine Welle realisiert, die das Drehmoment ohne Verteilerdifferential zur Vorderachse übertrug. Die Welle verlief relativ weit nach links verlagert zwischen den Achsen. Mit dem Dreiganggetriebe mit Vorgelege wurden vorwärts 3,3 bis 19,5 km/h erreicht, rückwärts 4,0 bis 1,3km/h.[1]

Der D4K der Serie besaß ebenfalls einen Vorkammerdiesel von Csepel mit 4 Zylindern und 65 PS bei 1650 U/min[1]. Der Motor war freitragend vor der Vorderachse am Rahmen befestigt und konnte relativ schnell getauscht werden. Durch diese Anordnung besaß der Traktor auch die für Arbeiten mit schwerem Gerät nötige Kopflastigkeit, aber sie führte auch zum Aufschaukeln bei Unebenheiten[2]. Auch der Serien-D4K besaß ein Dreiganggetriebe mit Vorgelege, das vorwärts den Geschwindigkeitsbereich von 1,14 bis 21,55 km/h abdeckte. Der Vorderradantrieb war abschaltbar, die Achsen waren auch hier durch eine relativ weit links zwischen den Achsen verlaufende Gelenkwelle verbunden. Das Differential der Hinterachse verfügte über eine manuelle Sperre. Ab 1964 war eine hydraulische Lenkhilfe lieferbar.[1]

Die Weiterentwicklung des D4K, der D4K B, wurde ab 1964 hergestellt. Der D4K B besaß den Sechszylinder-Dieselmotor Csepel 613.15 mit 7983 cm³ Hubraum und 90 PS bei 1850 U/min. Dieser Motor kam auch bei einigen Bus-Modellen des Herstellers Ikarus zum Einsatz. Für den Export in nichtsozialistische Wirtschaften wurden auch Motoren von Perkins oder Scania eingebaut[2]. Einschließlich der Kriechgänge erreichte der Traktor mit Dreiganggetriebe und Vorgelege Geschwindigkeiten von 1,0 bis 25,3 km/h. Da stets das gleiche Getriebe verwendet wurde, erreichten Exportvarianten mit höher drehenden Motoren bis etwa 30 km/h[2].

Die D4K waren besonders für schwere Bodenbearbeitung geeignet, für die in der DDR bis zum Erscheinen des D4K vor allem Kettenschlepper eingesetzt wurden[1], jedoch waren sie relativ laut und wenig komfortabel. Insgesamt wurden von 1964 bis 1975 etwa 15.000 D4K B hergestellt, größter Exportkunde war die DDR, die etwa 4.000 D4K B bezog. Der damalige Listenpreis betrug 39.500 Mark der Deutschen Notenbank, in Großbritannien kostete die günstigste Version 3.445 Pfund. Die in der DDR eingesetzten D4K wurden vom ZT 300 und vom K-700 abgelöst. Bezugsscheine für den K-700 erhielten die Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften nur, wenn sie die Verschrottung eines D4K nachweisen konnten. Daher und im Zuge der Gewinnung von Sekundärrohstoffen wurde praktisch der gesamte DDR-Bestand an D4K verschrottet.[2]

Technische Daten D4K B[2]

  • Motor: Csepel 613.15 Sechszylinder Diesel
  • Hubraum: 7.983 cm³
  • Leistung: 90 PS bei 1850 U/min
  • Anzahl der Gänge vorwärts/rückwärts: 6/2
  • Länge: 5.020 mm
  • Breite: 2.100 mm
  • Höhe: 2.530 mm
  • Radstand: 1950 mm
  • Masse: 5.100 kg

Einzelnachweise

  1. a b c d Achim Bischof, DDR Import-Traktoren, Verlag Podszun-Motorbücher GmbH 2007, ISBN 978-3-86133-455-2, S. 41, S. 97 bis 101
  2. a b c d e Bernhard Kramer, Nase vorn, Traktor Classic Ausgabe 01/2009, GeraMond Verlag GmbH, S.22 bis 29

Weblinks


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