Raba (Nutzfahrzeughersteller)

Raba (Nutzfahrzeughersteller)
Omnibus der Marke Rába

Rába (Magyar Vagon es Gepgyar) ist seit 1904 ein ungarischer Nutzfahrzeughersteller in Győr .

Inhaltsverzeichnis

Firmengeschichte

Die Nutzfahrzeugfabrik Magyar Vagon es Gepgyar Resvenitarsasag wurde 1904 in Raab (Ungarn) gegründet. Vorher bestand die Firma schon ab 1896 als Triebwagen und Waggonhersteller. Im Jahr 1904, der Gründung als Automobil Hersteller wurden neben dem Nutzfahrzeugbau (Lkw) auch noch bis 1925 Personenwagen unter der Marke Rába hergestellt. 1920 erwarb Rába von Krupp eine Lkw-bau Lizenz die allerdings erst 1927 benutzt wurde. 1928 erwarb Rába von Austro-Fiat eine neue Lizenz um Lkw bauen zu können. Ab 1939 begann man unter der Lizenz von MAN eine langjährige Motoren-Produktion bis 1945. Nach dem Zweiten Weltkrieg 1945 hatte die Fabrik unter den Reparationsverpflichtungen sehr zu leiden und ein Jahr später erfolgte die Verstaatlichung. Bis 1961 hatte der Nutzfahrzeugbau für die Fabrik fast keine Bedeutung mehr und es wurden Waggons repariert und gebaut. Von 1961 - 1969 wurde der kommunistische Firmenname: Wilhelm Pieck Vagon es Gepgyar“ eingetragen und wieder mit dem Nutzfahrzeugbau begonnen.

Im Jahr 1968 wurde erneut eine Lizenz von MAN für den Motorenbau und Nutzfahrzeugbau erworben, wobei der ungarische Staat der Nutzfahrzeugindustrie Kapital zu Verfügung stellte. In der Zeit war Rába auch Teilezulieferer von DAF geworden und im Gegenzug hatte DAF dafür Fahrerhäuser geliefert. Ab 1970 wurde der jetzige Name Magyar Vagon es Gepgyar mit der Marke Rába festgeschrieben und es begann der Bau von kompletten MAN Typen der Marke Rába. 1994 wurde ein Joint-Venture mit Detroit Diesel abgeschlossen. Eine Aufteilung des Unternehmens fand 1997 statt, wobei die Abteilungen Achsenbau, Motorenbau und Fahrzeugherstellung getrennt wurden. Der ungarische Staat konnte die Mehrheitsanteile behalten. Im Jahr 2006 hatte sich die estnische Ivestitionsgruppe Trigon an dem Unternehmen: Magyar Vagon es Gepgyar (Rába) beteiligt.

Nutzfahrzeugbau

Rába begann 1904 mit dem Nutzfahrzeugbau (Lkw), wobei noch bis 1925 Personenwagen unter der gleichen Marke hergestellt wurden. Mit einem Lizenzbau wurde 1912 begonnen neue 5 t Lkw herzustellen. Mit den 1927 erworbenen Lizenzen von Krupp- und Austro-Fiat konnte 1928 ein Erfolg in der nachfolgenden Zeit mit den 1- 1,5 t Lkw verbucht werden. Ein selbst konstruierter 3 t Lkw wurde außerdem ab 1928 hergestellt. Mit der Lizenz von MAN konnte bis 1945 die Motor-Produktion aufrecht gehalten werden. 1961 wurde ein 10,5 t Schwerlastkipper gebaut, der später von der Firma Roter Stern als Typ Dutra weitergebaut wurde. Zwischen den Jahren 1963 - 1970 war die Fabrik ein Zulieferbetrieb von Achsen und Getriebe für andere Nutzfahrzeughersteller.

Mit einer neu erworbenen Lizenz von MAN (1968), konnte das Saviem-Fahrerhaus (MAN Typ F 8 ab 1967) übernommen werden. Ab 1969 wurden Rába-Omnibusse und ab 1970 komplette MAN-Lkw-Typen unter dem Namen Rába gebaut, wobei 1969 dieser neue Lkw-Typ auf der Budapester Messe mit MAN Fahrerhaus gezeigt wurde. Außerdem wurde auch noch das Fahrerhaus vom Typ DAF 2800 benutzt, allerdings nur mit MAN-Lizenz-Motoren. Wo Anfang der 80er-Jahre die Motorleistung für das zGG von 40 t und mehr zu schwach war, konnte Rába eine Fertigungslizenz für einen 420 PS Sechszylinder Reihenmotor mit der österreichischen Firma AVL List inkl. Ladeluftkühlung erwerben. Hier wurde nun der Rába-Lkw mit dem DAF-Fahrerhaus und dem 420 PS, 12 Liter Dieselmotor eine echte internationale Konkurrenz. Ein gut verkaufter Lkw war auch die 6x4 Sattelzugmaschine für 42 t, sowie die neue Kipperbaureihe Typ K 41. Es wurden dann verstärkt zwei- und dreiachsige Lkw mit DAF und MAN Komponenten und Allradantrieb gebaut, die zwischen 100 und 420 PS hatten. Die große Vielfalt konnte aufrecht gehalten werden, obwohl ab dem Jahr 2000 die Produktion etwas zurück ging.

Literatur und Quelle

  • Oldtimer Nutzfahrzeug Lexikon, Seite 285. Motorbuch Verlag 2008 ISBN 978-3-613-02944-6
  • Lastwagen der Welt, Seite 203. Motorbuch-Verlag 2000 ISBN 3-613-02257-5
  • Das Lastwagen Lexikon, Seite 137. Schrader-Verlag 1998 ISBN 3-613-01837-3

Weblinks


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